Erste Liga: West-Derby abgesagt
Austria-Salzburg-Fans müssen auf das West-Derby warten
Laut den Salzburgern hätten ihnen die aufgetragenen Vorkehrungen einen hohen fünfstelligen Betrag gekostet, obwohl offiziell gar keine Tickets an Gäste-Fans abgegeben wurden.
Klagenfurt, St. Pölten und Linz wollten mit ihren Stadien nicht einspringen. Grödig wollte eine Bank-Garantie für Schäden.
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Erste Liga: Westderby abgesagt
Die Ankündigung von Innsbrucker Fanclubs, die Austria „plattzumachen“, rief in den vergangenen Tagen die Bezirkshauptmannschaft (BH) Vöcklabruck (OÖ) auf den Plan. Schließlich hatte es zwischen Fans von Wacker Innsbruck und Austria Salzburg schon in der Vergangenheit heftige Zusammenstöße gegeben - so zum Beispiel im November 2008 am Rande eine Spiels der Innsbrucker in Grödig.Die BH erteilte Austria Salzburg für das Hochrisikospiel in Schwanenstadt deshalb zusätzliche Auflagen: Der Gästesektor müsste von 300 auf 1.000 Plätze erweitert werden, zusätzlich durch einen viereinhalb Meter hohen Stahlzaun und ein sechs Meter hohes Wurfnetz gesichert werden - und das alles mit Fundamenten fix im Boden verankert.
Deadline für den Arbeitsbeginn wäre Dienstagmittag gewesen. Abgeschlossen sein müsste der Umbau bis Donnerstag, 8.00 Uhr - eine „unlösbare Aufgabe“ für die Austria. Daher bezeichnete auch Schwanenstadts Bürgermeister Karl Staudinger (ÖVP) die Lage als „hoffnungslos“. Er wisse noch nichts von geplanten Baumaßnahmen im Stadion.
Behörde von Plänen der Austria nicht überzeugt
Austria-Geschäftsführer Fredy Scheucher hoffte dagegen bis zuletzt auf einen positiven Veranstaltungsbescheid. Die Austria wollte in einem zweiten Anlauf das Spiel ohne Gästefans im Stadion austragen. Das sei auch mit den Verantwortlichen von Wacker Innsbruck so vereinbart, sagte Scheucher. Innsbruck habe zudem keine Gästekarten angefordert und wolle am Tivoli ein Public Viewing veranstalten. Die Matchkarten sollten auch personalisiert werden, um bekannte Hooligans abzuhalten.Doch auch dieser Plan überzeugte die BH Vöcklabruck nicht: Sie habe auf dem eingezäunten Gästesektor für 1.000 Fans beharrt, betonte die Austria-Führung am Dienstag. Da das aber bis Donnerstag nicht umsetzbar sei, habe die Behörde somit das Match abgesagt.
Wacker-Innsbruck-Präsident Josef Gunsch war am Dienstag mit der Situation jedenfalls unzufrieden: „Das ist für uns unbefriedigend - für uns, für die Fans, für die Zuschauer generell. Vier Tage vor dem Spiel sollte man schon wissen, welches Stadion genehmigt ist und welches nicht. Wir wollen spielen - aber wir wollen natürlich in einem Stadion spielen, das sicher ist.“
„Bundesliga ist am Ball“
Die Bundesliga reagierte am Dienstag nicht mehr auf Match-Absage - das müsse noch diskutiert werden, hieß es auf ORF-Anfrage. Eine Entscheidung falle frühestens am Mittwoch.Das Spiel hätte Freitagabend live in ORF Sport + übertragen werden sollen. Für die Austria-Spitze ist aber klar: „Wir haben alles, was uns möglich war, getan, um das Westderby austragen zu können. Nach der Absage ist nun die Bundesliga am Ball.“