Weil er einen Feuerlöscher auf die Frontscheibe einer U-Bahn warf und dabei die Fahrerin im Gesicht und an den Armen durch herumfliegende Glassplitter verletzt wurde, muss ein 24 Jahre alter Fan des 1. FC Nürnberg lange Zeit ins Gefängnis.
Das Landgericht Nürnberg-Fürth verurteilte den Mann am Mittwoch wegen versuchten Mordes zu sieben Jahren und einem Monat Haft. Nach Auffassung des Gerichts warf der Mann vor einem Jahr auf dem Weg zum Franken-Derby nach Fürth absichtlich den Feuerlöscher aus dem eingeschlagenen Fenster der fahrenden U-Bahn heraus auf den entgegenkommenden Zug. Die Richterin sprach von einer „kaum zu übertreffenden Gleichgültigkeit.“
Die U-Bahn-Fahrerin hatte ausgesagt, der Mann habe beim Werfen des Feuerlöschers direkt in ihre Richtung geschaut. Der Club-Fan hatte den Wurf zugegeben. Nach seiner Darstellung wollte er den Feuerlöscher aber nicht gezielt gegen die andere U-Bahn werfen, sondern einen Weg neben den Gleisen treffen. Die Verteidigung forderte deswegen nur eine Bewährungsstrafe wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Das Gericht ging mit dem Urteil noch über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus, die sieben Jahre Haft gefordert hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte argumentiert, dass der Angeklagte mit seiner Tat die rote Linie deutlich überschritten habe. Es handle sich um keinen alltäglichen Fall von Fan-Kriminalität.
Die beiden Verteidiger des Angeklagten gingen von einer fahrlässigen Tat aus, weswegen sie ein Jahr und sechs Monate auf Bewährung einstimmig für angebracht hielten. Sie sahen keinen Mord-Vorsatz. Der zweite Verteidiger des 24-Jährigen hielt außerdem die Aussagen der U-Bahn-Fahrerin für nicht plausibel.
Die Tat sorgte im vergangenen August für Aufsehen: Anhänger des 1. FC Nürnberg waren mit der U-Bahn auf dem Weg zum Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth. Der Zug war proppenvoll, die Luft heiß und stickig. Fans begannen zu randalieren, klebten Überwachungskameras zu und zertrümmerten Fensterscheiben.
Im Wagen 512, der damals als Sonderzug nach Fürth im Einsatz war, wurden für den Termin Fenster- und Türscheiben entfernt. Der Angeklagte sollte nachspielen, wie er an jenem Nachmittag den Feuerlöscher aus dem zertrümmerten Fenster einer Türe entleerte und dann wegwarf. Verschiedene Varianten wurden durchgespielt. Ein Sachverständiger der Deutschen Sporthochschule Köln, der über mögliche Wurfbahnen referierte, nutzte den Termin für Messungen.
Durch den Wurf mit dem Metallzylinder wurde im vergangen Jahr die Frontscheibe der entgegenkommenden U-Bahn zerstört. Die Fahrerin erlitt einen Schock und Schnittverletzungen. Der Schaden für die VAG wird auf insgesamt 15.000 Euro geschätzt.
http://www.nordbayern.de/region/nuernbe ... -1.4609591
Das Landgericht Nürnberg-Fürth verurteilte den Mann am Mittwoch wegen versuchten Mordes zu sieben Jahren und einem Monat Haft. Nach Auffassung des Gerichts warf der Mann vor einem Jahr auf dem Weg zum Franken-Derby nach Fürth absichtlich den Feuerlöscher aus dem eingeschlagenen Fenster der fahrenden U-Bahn heraus auf den entgegenkommenden Zug. Die Richterin sprach von einer „kaum zu übertreffenden Gleichgültigkeit.“
Die U-Bahn-Fahrerin hatte ausgesagt, der Mann habe beim Werfen des Feuerlöschers direkt in ihre Richtung geschaut. Der Club-Fan hatte den Wurf zugegeben. Nach seiner Darstellung wollte er den Feuerlöscher aber nicht gezielt gegen die andere U-Bahn werfen, sondern einen Weg neben den Gleisen treffen. Die Verteidigung forderte deswegen nur eine Bewährungsstrafe wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Das Gericht ging mit dem Urteil noch über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus, die sieben Jahre Haft gefordert hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte argumentiert, dass der Angeklagte mit seiner Tat die rote Linie deutlich überschritten habe. Es handle sich um keinen alltäglichen Fall von Fan-Kriminalität.
Die beiden Verteidiger des Angeklagten gingen von einer fahrlässigen Tat aus, weswegen sie ein Jahr und sechs Monate auf Bewährung einstimmig für angebracht hielten. Sie sahen keinen Mord-Vorsatz. Der zweite Verteidiger des 24-Jährigen hielt außerdem die Aussagen der U-Bahn-Fahrerin für nicht plausibel.
Die Tat sorgte im vergangenen August für Aufsehen: Anhänger des 1. FC Nürnberg waren mit der U-Bahn auf dem Weg zum Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth. Der Zug war proppenvoll, die Luft heiß und stickig. Fans begannen zu randalieren, klebten Überwachungskameras zu und zertrümmerten Fensterscheiben.
Im Wagen 512, der damals als Sonderzug nach Fürth im Einsatz war, wurden für den Termin Fenster- und Türscheiben entfernt. Der Angeklagte sollte nachspielen, wie er an jenem Nachmittag den Feuerlöscher aus dem zertrümmerten Fenster einer Türe entleerte und dann wegwarf. Verschiedene Varianten wurden durchgespielt. Ein Sachverständiger der Deutschen Sporthochschule Köln, der über mögliche Wurfbahnen referierte, nutzte den Termin für Messungen.
Durch den Wurf mit dem Metallzylinder wurde im vergangen Jahr die Frontscheibe der entgegenkommenden U-Bahn zerstört. Die Fahrerin erlitt einen Schock und Schnittverletzungen. Der Schaden für die VAG wird auf insgesamt 15.000 Euro geschätzt.
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