Freitag, 6. Dezember 2013

Bill Clinton in Wien

....das schrieb HEUTE dazu:

Ex-Präsident auf Abwegen

Statt zu Ehrung ging Clinton lieber punschen

Punsch am Karlsplatz mit Bill Clinton.
Punsch am Karlsplatz mit Bill Clinton. (© Leserreporter Martin Koch)
Über 300 Gäste warteten auf den Ex-US-Präsidenten – doch Bill Clinton schwänzte kommentarlos eine Preisverleihung in Wien, obwohl er in der Bundeshauptstadt war. "Heute" kennt den Grund.

Am Mittwochabend hätte Bill Clinton eine Rede für das "Center for Global Dialogue and Cooperation" halten sollen. Doch die Gäste und die Organisatoren warteten im Palais Liechtenstein vergeblich – Clinton war kommentarlos heimgereist.

Vormittags war der Ex-Präsident noch auf einen Kaffee bei Starbucks, nachmittags am Christkindlmarkt am Karlsplatz und danach mit US-Botschafterin Alexa Wesner im Hotel Intercontinental – sie twitterte ein Bild vom Treffen. Dabei dürfte ihm Wesner von einer Teilnahme an der Gala abgeraten haben: Denn Gastgeber Stamen Stanchev wurde am Vortag in Rumänien wegen Wirtschaftsspionage zu elf Jahren Haft verurteilt. Und das ist kein Umgang für Ex-Präsidenten …. 
(© Jörg Michner)


.....und das war der wirkliche Grund:

Spionageurteil in Rumänien verhinderte Clinton-Rede in Wien

LAURA BALOMIRI, GIANLUCA WALLISCH 5. Dezember 2013, 21:56


Elf Jahre Haft für NGO-Vertreter

Bukarest/Wien – Das Rätsel um die Absage Bill Clintons für ein Event des Center for Global Dialogue and ­Cooperation (CGDC) in Wien könnte gelöst sein: Stamen Stantschew, bulgarischer Unternehmer und Generalsekretär der NGO, war am Dienstag in Rumänien wegen Wirtschaftsspionage in Abwesenheit zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Zwar dementierte das CDGC am Donnerstagabend auf Anfrage des Standard einen Zusammenhang zwischen der Verurteilung Stantschews und dem Fernbleiben des ehemaligen US-Präsidenten; eine Erklärung von Clintons Büro stehe aber aus, räumte die Sprecherin der NGO ein.
Stantschew soll in viele Privatisierungen in Rumänien verwickelt gewesen sein. Hinter der Position als "internationaler Berater"  versteckt, etwa bei der Credit Suisse First Boston Europe in London und der UniCredit CAIB, sei es Stantschew laut Anklage gelungen, höchste Ränge der rumänischen Politik und Wirtschaft zu unterwandern.
Ex-Verteidigungsminister Werner Fassl­abend, neben Bulgariens Ex-Präsident Petar Stojanow ein Gründungsmitglied der NGO, sagte, er rechne in Kürze mit einer Aussprache zwischen Clinton und Stojanow.
Mittwochabend waren wilde Gerüchte über Clintons Verbleib kursiert. Doch dann twitterte US-Botschafterin Alexa Wesner noch am Abend ein Foto von sich und dem Ex-Präsidenten: "Ich hatte soeben ein tolles Meeting mit Bill Clinton."  Somit war klar: Clinton geht es gut. (Laura Balomiri, Gianluca Wallisch, DER STANDARD, 6.12.2013)


Journalismus ist ein einfacher Beruf. Ich werde wohl auch bald einer sein.