Donnerstag, 12. Dezember 2013

Eintracht Frankfurt versus Nicosia

Eintracht-Fans in Gewahrsam

Ermittlungen nach Prügel-Attacke

13 Randalierer wurden festgenommen. (Bild: Imago / Archiv)
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13 Randalierer wurden festgenommen.
Nach dem Angriff gewaltbereiter Eintracht-Fans auf Anhänger von Apoel Nikosia rätselt die Polizei über die Hintergründe der Tat. Offenbar waren die beiden Lager nicht zufällig in einem Frankfurter Hotel aneinander geraten.
Fünf der 13 festgenommenen Frankfurter Randalierer verbrachten den Donnerstag in Gewahrsam. "Sie behalten wir bis nach Spielende bei uns", sagte Polizeisprecher André Sturmeit dem hr-sport. Die Randalierer waren Teil einer rund 50-köpfigen Gruppe von Eintracht-Fans, die sich am Mittwochabend vor einem Hotel im Europaviertel eine Prügelei mit Anhängern von Apoel Nikosia geliefert hatten. "Alle Festgenommenen sind bereits polizeilich auffällig geworden, einige haben auch Stadionverbot", berichtete Sturmeit. 


Kampfansagen der Zyprer 



Was anfangs wie eine zufällige Gewaltattacke Frankfurter Hooligans aussah, entpuppt sich mehr und mehr als zielgerichteter Akt verfeindeter Fangruppen. Auch die Zyprer zeigten sich am Tag nach dem Überfall entgegen erster Aussagen alles andere als friedliebend. Mit Kapuzenpullover und Sonnenbrillen getarnt, gab es die eine oder andere aggressive Kampfansage in Richtung ihrer Angreifer. Die Polizei zeigte sich vor dem Spiel am Donnerstagabend in der Europa League entsprechend in Alarmbereitschaft. 



Bei dem Angriff am Mittwochabend waren mehrere Scheiben des Hotels eingeschlagen und bengalische Feuer abgebrannt worden. "Man hat sehr stark randaliert", berichtete Polizeisprecher Sturmeit. Erst ein Großaufgebot von Polizei und Feuerwehr sorgten für Ruhe. Den Angaben nach entstand ein Sachschaden von rund 30.000 Euro, verletzt wurde niemand.

Vorstand appelliert, Fans randalieren

Video:
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(© hr | hessenschau , 12.12.2013)
Die erneute Randale trifft die Eintracht zur Unzeit. Erst am Mittwoch hatte der Vorstand zu einem friedlichen Umgang gemahnt. "Aufgrund der bereits gegen uns verhängten Strafen und des noch ausstehenden Urteils im Zusammenhang mit den Vorfällen in Bordeaux, müssen wir Euch darauf hinweisen, dass Eintracht Frankfurt sich bei den anstehenden Europa League-Auftritten keinerlei Regelverstöße mehr erlauben darf", appellierten Heribert Bruchhagen und Axel Hellmann im Fanforum der Hessen. Es müsse allen klar sein, "dass unser Kredit bei der Sportgerichtsbarkeit der UEFA aufgebraucht ist und ein weiterer Vorfall drastische Konsequenzen haben könnte". 


Am Freitag wird das Urteil des europäischen Fußball-Verbands zu den jüngsten Vorkommnissen beim Gastspiel Ende November in Bordeaux erwartet. Die Eintracht rechnet mit einer hohen Geldstrafe bis hin zum Teilausschluss von Zuschauern. Zwar hat die neuerliche Randale außerhalb des Stadion keinen Einfluss auf das Strafmaß, ein schlechtes Bild wirft es aber allemal auf den als Wiederholungstäter geltenden Club. Die Eintracht-Verantwortlichen distanzierten sich in einer ersten Stellungnahme von den neuerlichen Vorfällen. Man könne die Angreifer "nicht als Fans" bezeichnen, hieß es.