Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat den Dortmunder "Ultras" ein Ultimatum gestellt, nachdem diese im Derby beim FC Schalke 04 (3:1) durch das Abschießen von Pyro-Technik andere Stadionbesucher und die Sicherheitskräfte gefährdeten. "Es wird für die gesamte Ultrabewegung massive Einschnitte geben", sagte Watzke am Donnerstagabend auf einer Podiumsdiskussion in Frankfurt. Auch Frankfurts Vorstandsvoritzende Heribert Bruchhagen blickt mit großer Sorge auf das Thema.
Am Mittwochabend hatte sich Watzke mit Vertretern der Dortmunder Ultra-Gruppierungen getroffen. Dabei zeigte der BVB-Boss gewisse Szenarien für Bestrafungen auf. Bis zum kommenden Dienstag habe er den Ultras Zeit gegeben, sich für eine Variante zu entscheiden. Sollten sie dies nicht tun, werde der Verein bis zum Ende der kommenden Woche eine Strafe festlegen.
Eine erste Maßnahme ist das Verbot einer Choreographie am Freitagabend im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart. "Das habe ich verboten", erklärte Watzke und betonte: "Die Null-Toleranz-Politik in Sachen Pyrotechnik können wir nicht aufgeben."
Verständnis für die Vorkommnisse am vergangenen Samstag, als Dortmunder Chaoten vor dem Anpfiff Leuchtraketen in die Zuschauerränge und auf den Platz gefeuert hatten, hat Watzke aber auch aus einem noch anderen Grund nicht. "Was mich am meisten ankotzt ist, dass wir 32 Spieltage gar nichts haben, unsere Fans beim Derby dann aber komplett durchdrehen."
Noch ist unklar, welche Strafen auf die Borussia als Verein zukommen werden wegen der Randale beim Revierderby. Noch ermittelt der DFB-Kontrollausschuss. Dabei können solche Szenen wie am vergangenen Spieltag in Gelsenkirchen ein bitteres Eigentor für die Ultras und andere Fans haben, denn seit geraumer Zeit wird über die Abschaffung von Stehplätzen in den Stadien diskutiert. "Das wäre ein desaströses Ergebnis, wenn es nur noch Sitzplätze gäbe", sagte Watzke.
Klar ist aber auch, dass das sensible Thema Pyro-Technik in anderen Ländern gänzlich anders gehandhabt wird. "Als wir in der Champions League in Neapel gespielt und einige Fans vor der Partie Pyrotechnik abgefackelt haben, standen da 30 Polizisten rum und haben das mit ihren Handys fotografiert", erzählte Watzke. Solche Erlebnisse erleichtern nicht gerade die Diskussion mit den Fans lässt der BVB-Boss wissen.
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