Freitag, 28. Oktober 2011

Quo Vadis Dynamo ?

"Veolia" will Strafmaß abwarten - Rauball: Gästefan-Ausschluss?

Randale und die Folgen: Dynamo-Sponsor denkt an Rückzug

Fanrandale in Frankfurt und Dortmund - im Fokus die Anhänger des 1. FC Kaiserslautern bzw. von Dynamo Dresden -, Geldstrafen am Freitag gegen Hannover 96, Mainz 05 und den Karlsruher SC: Gewalt und Ausschreitungen halten wieder Einzug in die deutschen Stadien. DFL-Präsident Rainhard Rauball erwägt einen kompletten Ausschluss der Gästefans, Geschäftsführer Christian Seifert appelliert an die Vernunft der Ultras - und der Dynamo-Hauptsponsor denkt an Rückzug.
Das Unternehmen "Veolia" reagiert auf die Ausschreitungen Dresdner Fans in Dortmund. "Im Extremfall könnte es zur Kündigung der kompletten Summe kommen. Es wären aber auch Zwischenstufen möglich", sagte Jens Heinig, Geschäftsführer der Veolia Umweltservice Ost, gegenüber der "Sächsischen Zeitung". Denn: "Kein Sponsor hat Lust darauf, Geld in einen Verein zu stecken, wenn das ausgegeben werden muss, um für solche Dinge zu bezahlen."
Dynamo droht also doppelt bestraft zu werden für das Verhalten eines Teils seiner Fanszene. Problematisch in den Augen von Reinhard Rauball. "Ein Verein wie Dynamo Dresden ist an den Straftaten der Fanszene unschuldig", sagte der Spitzenfunktionär im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe), "muss aber womöglich die Zeche zahlen".
Veolia, das jährlich 500.000 Euro aufs Dresdner Konto überweisen soll und eine Ausstiegsklausel im Vertrag hat, will seine Entscheidung auch vom Strafmaß des DFB-Sportgerichts abhängig machen - und von gegensteuernden Maßnahmen des Zweitligisten. Die müssten konkret aufgezeigt werden.

Dynamo kündigt Pressekonferenz an

"Es ist völlig legitim, dass der Hauptsponsor sein Engagement überdenkt. Dies geschieht auch in intensiven Gesprächen und mit aller Besonnenheit", sagte Dynamo-Pressesprecher Holger Scholze dem SID und verwies auf eine Pressekonferenz in der kommenden Woche, "auf der die Ergebnisse dieser und weiterer Gespräche innerhalb der Vereinsgremien der Öffentlichkeit präsentiert werden" sollen. Bis zum heutigen Freitagnachmittag muss sich Dynamo gegenüber dem DFB äußern. Die Fans der Sachsen hatten in Dortmund (0:2-Pokalniederlage) vor, während und nach dem Spiel randaliert, zwei Polizisten verletzt und erheblichen Sachschaden verursacht.

Wie könnte das Strafmaß aussehen? Rauball bringt zum einen eine Reduzierung des Gästekontingents ins Gespräch, aber auch einen kompletten Ausschluss. Die Gästeklubs müssten die Heimvereine in diesen Fällen entschädigen. An Hansa Rostock - 25.000 Euro Kompensation an den Gegner der Mecklenburger - wurde in der Vergangenheit ein Exempel statuiert.
Dann höre ich lieber auf. Ein Operettenpublikum macht den Fußball nicht aus.
Eintracht-Trainer Armin Veh zum möglichen Ausschluss von Gästefans


Runder Tisch am 14.11. - Rauball-Appell an "anständige Fans"

Derweil forderte DFL-Geschäftsführer Seifert, dass sich die im Blickpunkt stehenden Ultras gegen Gewaltausbrüche positionieren müssten. "Die Ultragruppierungen, die ja stets behaupten, gewaltfrei zu sein, sollten sich öffentlich und klar von diesen massiven Ausschreitungen distanzieren", so Seifert am Freitag gegenüber dem SID. Plakataktionen in diesem Sinne könnten schon am Wochenende ein Zeichen setzen. Zugleich müsse die Politik bei der Lösung des Problems mithelfen, nachdem sich DFB und DFL in Person ihrer Präsidenten Theo Zwanziger und Reinhard Rauball klar geäußert hätten. "Klare Aktionen", gemeinsam mit der Politik - so der Vorschlag Seiferts. Rauball und Zwanziger treffen sich am 14. November mit dem Bundesinnenminister, den Landesministern und der Polizei zu einem Runden Tisch. "Man muss sehen, was wir an Strategien entwickeln können", so Rauball. Letztlich könne es jedoch nur vorangehen, wenn "die anständigen Fans die Randale-Macher auch selbst ausgrenzen".

Fangemeinschaft Dynamo distanziert sich

Distanziert hat sich inzwischen ein Großteil der Dynamo-Fanszene von den Geschehnissen in Dortmund. Neben der Fangemeinschaft Dynamo, die sich als Dachverband versteht, verurteilte die Gruppe "Ultras Dynamo" die Auseinandersetzungen. "Unsere ausdrücklich ablehnende Haltung zu Böllern, Körperverletzungen - als nichts anderes betrachten wir auch die Attacke mit Laserpointern - oder Zerstörungen ist oft dokumentiert und hat sich nicht geändert", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der Fangemeinschaft Dynamo: "Die Fangemeinschaft Dynamo hält konsequente, ehrliche, zielorientierte Arbeit für den einzig brauchbaren und erfolgreichen Weg. Rückschläge wie der am vergangenen Dienstag dürfen dabei kein Grund zu Resignation sein." Die Ultras Dynamo verurteilten via Web-Auftritt ihrerseits "das Zünden von Böllern, das Werfen von Pyrotechnik und gewalttätige Übergriffe im Stadion entschieden". Zugleich wies die Gruppierung daraufhin, dass die ehrenamtliche Fanarbeit des Vereins in den letzten Monaten deutliche Fortschritte gemacht habe. Hingegen sei "die Berichterstattung über Ultras an sich und die Gruppe Ultras Dynamo tendenziös" und widerspriche der Realität.

http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/559899/artikel_randale-und-die-folgen_dynamo-sponsor-denkt-an-rueckzug.html

Weitere Meldungen rund um das Thema:

http://www.bild.de/sport/fussball/bild-kommentar/walter-straten-20665840.bild.html
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,794401,00.html
http://www.ballesterer.at/?art_id=1724

28.10.2011 | Rückblick Borussia Dortmund - SG Dynamo Dresden 

Beim vergangenen DFB-Pokalspiel der SG Dynamo Dresden in Dortmund, wurde aus Dresdner Sicht eine tolle Leistung der Mannschaft und eine starke Stimmung auf den Rängen gezeigt. Doch in der Nachbetrachtung überwiegen die negativen Begleiterscheinungen abseits des Spielfeldes. Wir möchten an dieser Stelle festhalten; ULTRAS DYNAMO verurteilen das Zünden von Böllern, das Werfen von Pyrotechnik und gewalttätige Übergriffe im Stadion entschieden! Das war so, das bleibt so. Solche Aktionen widersprechen unseren Ansinnen. 

Kritisch hinterfragt werden muss das Verhalten von Dortmunder Seite, das unzureichende Sicherheitskonzept und die allgemeine Organisation. Von immer wieder bewusst gestarteten Provokationen und Rangeleien durch Dortmunder Fans und Ordner, bis hin zu sehr aggressiven Polizisten die schließlich sogar weite Teile des mitgereisten Dresdner Sicherheitsdienstes mit Pfefferspray niederstreckten, waren Auslöser der Auseinandersetzungen im Gästebereich. Doch dies und ähnliches bleibt außerhalb der Fanlandschaft Dynamos bisher unbeachtet. Auch sind die Verhältnismäßigkeiten zu beachten, gern auch mit so simplen Vergleichen wie der Polizeistatistik zum gesellschaftlich anerkannten Oktoberfest. 

Wir verwahren uns gegen die momentane Empörungswelle, welche jegliche positive Entwicklungen in der Fanarbeit Dynamo Dresden völlig außer Acht lässt und ein undifferenziertes & erheblich einseitiges Bild über Dynamo Dresdens Fans zeichnet. Die zum Großteil ehrenamtlich geführte Fanarbeit, die durch Ultras mitgetragen wird, hat in den letzten Monaten deutliche Fortschritte gemacht und wurde noch vor wenigen Wochen bei den friedlichen Spielen gegen Union Berlin, Rostock und Frankfurt ausdrücklich allseits gelobt. Die Berichterstattung über Ultras an sich und die Gruppe ULTRAS DYNAMO ist tendenziös und widerspricht der Realität. 

Auch die plumpe und vehemente Stimmungsmache gegen Pyrotechnik als solches ist ignorant und geht am Zeitgeist der Entwicklungen innerhalb der deutschen Fußballlandschaft vorbei. Pyrotechnik ist fester Bestandteil der Fankurven. Für eine emotionale Stimmung, untermalt von Bengalischen Feuern auf den Rängen muss sich niemand entschuldigen. Zumal zeitgleich auch bei einer Vielzahl anderer Vereine, Pyrotechnik gezündet wurde, welche nicht ansatzweise ähnlich negativ kommentiert wurden, sondern stattdessen von einer „tollen Atmosphäre“, einer „Bereicherung der Ostalb durch Zündelfreunde“ und einem „bewussten Kontrastprogramm“ die Rede ist. Wie das für Fans wichtige Spannungsfeld um Pyrotechnik aufgelöst werden kann, hat nicht nur unsere Gruppe dem DFB mehrfach in Gesprächen und konkreten Konzepten aufgezeigt. Die ausgestreckte Hand wurde bisher vom DFB nicht ernst genommen. Wir Fans sind aber weiterhin an einem Dialog interessiert. 

Wie die Vereinsführung mitgeteilt hat, wird sie die Kampagne »Pyrotechnik legalisieren, Emotionen respektieren« nicht weiter unterstützen. Es ist traurig, dass die Fanszene das in sie gesetzte Vertrauen durch die Nichteinhaltung einfacher der Prinzipien der Kampagne – Kein Werfen von Pyro oder Zünden von Böllern – zerstört hat. Gruppen & Einzelpersonen haben damit gegen die Ziele von ULTRAS DYNAMO gehandelt und damit nicht nur uns und der SGD, sondern der gesamten Kampagne einen Bärendienst erwiesen. 

| Ultras Dynamo |



http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/SACHSEN/Sachsens-Innenministerium-fordert-mehr-Dynamo-Ordner-artikel7802661.php


Fangemeinschaft Dynamo distanziert sich 

Distanziert hat sich inzwischen ein Großteil der Dynamo-Fanszene von den Geschehnissen in Dortmund. Neben der Fangemeinschaft Dynamo, die sich als Dachverband versteht, verurteilte die Gruppe "Ultras Dynamo" die Auseinandersetzungen. "Unsere ausdrücklich ablehnende Haltung zu Böllern, Körperverletzungen - als nichts anderes betrachten wir auch die Attacke mit Laserpointern - oder Zerstörungen ist oft dokumentiert und hat sich nicht geändert", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der Fangemeinschaft Dynamo: "Die Fangemeinschaft Dynamo hält konsequente, ehrliche, zielorientierte Arbeit für den einzig brauchbaren und erfolgreichen Weg. Rückschläge wie der am vergangenen Dienstag dürfen dabei kein Grund zu Resignation sein." Die Ultras Dynamo verurteilten via Web-Auftritt ihrerseits "das Zünden von Böllern, das Werfen von Pyrotechnik und gewalttätige Übergriffe im Stadion entschieden". Zugleich wies die Gruppierung daraufhin, dass die ehrenamtliche Fanarbeit des Vereins in den letzten Monaten deutliche Fortschritte gemacht habe. Hingegen sei "die Berichterstattung über Ultras an sich und die Gruppe Ultras Dynamo tendenziös" und widerspriche der Realität.