Donnerstag, 27. Oktober 2011

Einmal der Gigerl, einmal der Gogerl......

Nach dem medialen Aufschrei gegen die angeblich erlaubte oder doch gesetzlich verbotene Pyroshow der Austrianer beim Derby gibt es jetzt von der Hütteldorfer Front, UWS genannt auch wiedereinmal eine (weinerliche) Stellungnahme zu den Dingen:

NEUES VON UWS

Rapidler,

seit unserem letzten Update ist einiges an Zeit vergangen. Das heißt aber nicht, dass nichts passiert ist und wir untätig gewesen wären. Wie Ihr alle wisst, haben die aktiven Gruppen des Block West und der Ostkurve begonnen, den Support für den SK Rapid langsam wieder aufzunehmen. Die Umstände bewirken aber, dass diese unsere Unterstützung noch lange nicht das Ausmaß und die Intensität der Zeit vor den Vorfällen des 22.05.2011 erreicht hat. Das sportliche Tief, der nach wie vor repressive Druck auf die Fanszene und die tristen Zukunftsaussichten tragen hier Ihr Übriges dazu bei. Einige Ungereimtheiten seitens des SK Rapid betreffend Hausverboten kommen hinzu.
Trotzdem werden wir in Zukunft noch aktiver werden, denn das zeichnet die Fanszene von Rapid seit jeher aus, denn: "... hat man sein Leben Rapid vermacht, gibt man nicht auf und kämpft Tag und Nacht!"

Hinter den Kulissen tut sich wie gesagt einiges rund um den angeblichen Landfriedensbruch und die leider fast schon 100 (!) Stadionverbote. Wie bekannt gab es einige Wochen nach dem Derby bei fünf Fans Hausdurchsuchungen, gegen die allesamt Beschwerde erhoben wurde. Bis jetzt wurde erst eine Beschwerde bearbeitet. Diese war, man glaubt es kaum, rechtens, auch weil sie einen Forenbetreiber betraf. Die Justiz erhoffte sich nämlich hier einen Beweis für die Planung des Spielabbruchs zu finden. Die anderen Beschwerden wurden bis dato noch nicht bearbeitet. Grundsätzlich hat uns unser Anwalt darüber informiert, dass derzeit ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch gegen jene fünf Hausdurchsuchungsopfer läuft.

Von der Hysterie zu Saisonbeginn angesteckt, haben Behörden und Verein eine schnelle Lösung gesucht. Diese bestand darin, dass die Polizei mittels Videoanalyse Personen ausforschte, die am Spielfeld waren. Deren Daten wurden der Bundesliga, anfangs samt Fotos, übermittelt. Immer mit dem Hinweis, dass gegen diese Personen ermittelt werde. Die Liga leitete daraufhin Verfahren ein, und das reichte leider sogar aus, um sofortige Hausverbote von Rapid zu erwirken. Bevor die Liga überhaupt darüber entschieden hatte, ob es nun zu Stadionverboten kommt oder nicht.

Da derzeit laut unserem Anwalt derzeit keine Ermittlungen wegen 'Landfriedensbruch' stattfinden (man will anscheinend den Westbahnhofprozess abwarten), stellt sich die Frage, wer hier nun weshalb und mit welchem Recht Personen ausforscht und deren Daten weiter gibt. Seitens der Polizei ist unseres Wissens nach in diesem Fall Hr. RI Herbst zuständig. Herr Herbst dürfte leider relativ unvorsichtig und offensichtlich nach Lust und Laune Namen und Daten weitergeben. Bei der Polizei glaubt man mittlerweile vermutlich, die Weitergabe von Daten alleine reiche schon für ein Stadionverbot aus. Die Liga ging nach einigen Willkürfällen (Personen waren gar nicht im Stadion) immerhin dazu über, die betroffenen Personen aufzufordern, ihren angeblichen Akt bei der Polizei einzusehen. Das dürfte eigentlich kein Problem darstellen, darf die Weitergabe der Daten an die Liga doch nur im Falle eines laufenden Ermittlungsverfahrens (zu dem auch ein Akt vorliegen muss) stattfinden. Die darin enthaltenen, angeblich ausreichenden Beweise für ein Stadionverbot sollten die Betroffenen dann der Liga melden.
Die Polizei ist sich nach Rückfrage allerdings nicht ganz sicher, wo man den Akt einsehen kann, und auch nicht, ob man ihn überhaupt einsehen kann. Die Auskünfte lauten entweder schlicht "geht nicht", oder "vielleicht bei Hrn. Herbst" bzw. "nur beim Staatsanwalt". Selbst unser Anwalt hat den Akt bis dato nicht bekommen, da er angeblich 'verborgt' sei. Interessant, fragt sich nur, wie es ein einzelner Fan und Bürger bewerkstelligen soll von seinem Recht Gebrauch zu machen, wenn nicht einmal ein Anwalt den Akt zu sehen bekommt.
Ein weiteres Kuriosum ist, dass eine Ermittlung wegen Landfriedensbruchs an sich noch kein Stadionverbot rechtfertigt. Das Betreten des Spielfeldes wäre ein Grund. Es bekamen und bekommen aber etliche Leute nur aufgrund der Datenübermittlung Stadionverbot, obwohl die Polizei keine Beweise für ein Betreten des Spielfeldes mehr vorlegt.

Irritierend ist auch die Information unseres Anwaltes, dass eigentlich nur gegen genau fünf Personen ermittelt wird. Wie kommt es dann also zu den Briefen der Polizei an die Liga, wonach gegen jeden der bisher knapp 100 Personen wegen Landfriedensbruch ermittelt wird?
Eine weitere Frage ist, wie man mit Stadionverboten umgeht, nachdem (angebliche) Ermittlungen gegen Einzelne wieder eingestellt werden (und die Ermittlung ja anscheinend den einzige Grund für das Stadionverbot darstellt)? Was die Lage noch dubioser erscheinen lässt ist, dass derzeit sogar im BMI geprüft wird, ob die Datenweitergabe überhaupt rechtlich gedeckt war/ist. Was, wenn hier aus Panik einfach vorschnell gehandelt wurde?

Wie man sieht, wird die Causa rechtlich immer unklarer. Speziell deshalb möchten wir uns nochmals bei all unseren Spendern bedanken! Ohne euch könnten wir uns den hier unbedingt nötigen Rechtsbeistand nicht leisten. Vermutlich wurde bzw. wird auch darauf spekuliert, dass wir uns gegen diese offensichtliche Willkür nicht wehren können. Und wie wir das tun!

Bleibt am Ball, in Kürze gibt es die ersten Entscheidungen, wir werden Euch informieren!

UNITED WE STAND !