Montag, 24. Oktober 2011

Gegen den Modernen Fussball - ein Beispiel



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17.10.2011 - 21:33 Uhr

Beste Choreo: FCK-Fans gewinnen Fußballkultur-Preis

Die Fans des 1. FC Kaiserslautern sind über die pfälzischen Grenzen hinaus für ihren emotionalen und kreativen Support bekannt. Für eine ganz besondere Aktion wurden sie nun ausgezeichnet: Die Choreographie zu Ehren Fritz Walters im November 2010 wurde von der „Deutschen Akademie für Fußballkultur“ mit dem Kulturpreis 2011 als beste Fan-Choreographie ausgezeichnet. Die Fritz-Walter-Choreographie im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart sorgte bereits damals für Begeisterungsstürme. In wochenlanger Vorarbeit hatte der Fanclub „Generation Luzifer“ die bewegte Choreo vorbereitet, die dann am Spieltag von den Fans der Westkurve präsentiert wurde. Verliehen werden soll der Preis im Rahmen der Gala zur Verleihung der Deutschen Fußball-Kulturpreise 2011 am Freitag, 28. Oktober 2011 in Nürnberg. Weitere Informationen sind auf der Internetseite der Fußballkultur-Akademie zu finden:

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Die „Fritz-Walter-Choreografie“ gewinnt den easyCredit-Fanpreis 2011
Update, 22:56 Uhr: Ob die „Generation Luzifer“ den Preis annehmen wird, steht noch nicht fest - darüber berichtet mittlerweile auch die Nürnberger Abendzeitung: Sir Bobby wird geadelt. Eine ausführliche Stellungnahme seitens der „Generation Luzifer“ folgt in den nächsten Tagen.


19.10.2011 - 15:18 Uhr

GL lehnt Choreo-Preis ab - Spendenaktion geplant

Die "Generation Luzifer" (GL) wird den von der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur und einer Kreditbank verliehenen Preis für die Beste Fan-Choreographie nicht annehmen. In einer ausführlichen Mitteilung an die FCK-Fangemeinde sowie an die Vertreter der Presse begründen die Organisatoren der Fritz-Walter-Choreographie diesen Schritt.
Die Stellungnahme der GL im Wortlaut:
Hallo FCK-Fans,
mit gemischten Gefühlen haben wir die Auszeichnung unserer Fritz Walter Choreographie durch die Deutsche Akademie für Fussballkultur zur Kenntnis genommen.
Grundsätzlich begrüßen wir eine Initiative, die sich mit den positiven Seiten der Fankultur in ihrer ganzen Vielfalt auseinandersetzt. Bis heute ist die Medienlandschaft bei Fanaktivitäten durch eine übertriebene, meist wenig sachliche Berichterstattung gekennzeichnet. Es wird grundsätzlich nur bei negativem Fanverhalten berichtet. Berichte über die bei weitem überwiegenden, positiven Fanaktionen sucht man hingegen meistens vergebens. Oft scheint es mehr darum zu gehen, Ängste und Vorurteile zu schüren, als an der Fankultur an sich interessiert zu sein. Ein bis heute bedenklicher Umstand, durch den sich de facto ein natürliches Misstrauen der Fanszenen gegenüber der deutschen Medienlandschaft entwickelt hat. Als aktuelles Beispiel hierfür kann die Berichterstattung zu diesem Thema in der "Nürnberger Abendzeitung" dienen, in welcher von einem drohenden Skandal die Rede ist. Wie schon angeklungen, ist es positiv zu bewerten, dass sich durch die Akademie auf einer verantwortungsvollen Ebene eine Wertschätzung für die uneigennützigen Aktivitäten der Fans entwickelt hat. Schließlich bedeutet eine Choreographie einen nicht zu unterschätzenden Arbeits- und damit Zeitaufwand, auch aus finanzieller Perspektive. Jugendlichen Fans wird eine Möglichkeit geboten, abseits von den Zwängen des Alltags eigenständig etwas zu schaffen, worauf sie mit Recht stolz sein können. In ihren Fanclubs finden sie Anerkennung, die Fanclubs sind für sie eine Art Heimat, in der sie grundlegende Werte wie Respekt, Hingabe, Vertrauen und Toleranz erfahren. Trotz den positiven Aspekten der Akademie für Fussballkultur können wir den Preis aus folgenden Gründen nicht annehmen:

Der Hauptsponsor
Stadien sind heute Arenen, oft multifunktional, und das Rahmenprogramm im Inneren wird verstärkt auf die Kunden des Vereines ausgelegt. Freiräume in den Fankurven werden beschnitten. Der Fußball wird als Event stilisiert und Neubauten ohne jeglichen Bezug zur Stadt oder dem Verein auf freier Fläche erbaut. Die Identifikation der Menschen geht zunehmend verloren, zahlungskräftigeres Publikum genießt Vorrang. Wir erklären uns ausdrücklich solidarisch mit den Fans aus Nürnberg, welche sich seit Jahren mit viel Herzblut dafür einsetzen, dass ihr Stadion den Namen ihres Idoles Max Morlock trägt. Max Morlock ist ebenso wie Fritz Walter ein 54er Held und es wäre weit mehr als ein symbolisches Bekenntnis, wenn der 1. FC Nürnberg im Max-Morlock-Stadion auflaufen würde. Dies wird allerdings seit Jahren durch easyCredit/TeamBank, dem Hauptsponsor und Gründungspartner der Akademie, verhindert. easyCredit/TeamBank besitzt seit 2006 die Namensrechte des Nürnberger Stadions. Diese Sponsoringaktivität steht also einem zentralen Feld der Fußballkultur, nämlich der Auseinandersetzung mit und der Förderung der Fankultur, grundlegend entgegen. Eine Annahme des Preisgeldes, dass von einem solchen Sponsor gestiftet wird, kommt für uns daher nicht in Frage. Im übrigen legen wir easyCredit/TeamBank nahe, sich selbst einmal zu hinterfragen, ob sie mit ihrem Sponsoringaktivität bei der Fußballakademie überhaupt an der richtigen Adresse sind. Die Fans des 1. FC Kaiserslautern e.V. sind stolz, in das Fritz-Walter-Stadion zu pilgern und nicht in eine x-beliebige Arena, welche in zwei Jahren einen anderen Namen trägt. Wir sind stolz, dass in Kaiserslautern Tradition und die Legenden des Vereines einen höheren Stellenwert haben als eine kurzfristig erhöhte Liquidität. Monetäre Interessen dürfen niemals die gelebte Geschichte eines Vereines ersetzen! Hierbei handelt es sich nicht um Sozialromantik, sondern vielmehr um eine Überlebensstrategie. Ausschließlich Letzteres bewahrt in sportlicher Sicht mittelmäßige Vereine vor dem Sturz in die Bedeutungslosigkeit.
Tue Gutes und rede darüber
Wenn sich Unternehmen sozial engagieren, ist das zunächst ein positives Signal. Schließlich gibt es leider immer noch viel zu viele Menschen, die Hilfe benötigen. Große Unternehmen nutzen solche Spenden, deren Beträge für solche Unternehmen nicht mehr als Peanuts sind, jedoch häufig dazu, um sich einen sozialen Anstrich zu verleihen und positive Presse zu erhalten. Spenden werden somit für Marketingstrategien zweckentfremdet. In diesem Fall treibt es der Sponsor easyCredit/TeamBank jedoch noch mehr auf die Spitze: Er unterstützt eine Einrichtung, deren Sinn und Zweck er durch eine andere Sponsoringaktivität konterkariert. Eine Tatsache, die grundlegenden Werten der Generation Luzifer widerspricht. Es bleibt also festzuhalten, dass sich unsere Kritik ausschließlich gegen die Praktiken der Teambank AG richtet. Wir bedauern, dass die Deutsche Akademie für Fussballkultur in dieser Sache einer der Leidtragenden ist, denn leider werden die durchaus anerkennenswerten Ziele der Fussballakademie durch das Sponsoring von easyCredit/TeamBank ad absurdum geführt. Um dem eigentlichen sozialen Zweck dieses Preises gerecht zu werden, wird unsere Gruppe beim folgenden Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den SC Freiburg eine Spendenaktion zugunsten folgender Organisationen durchführen:

- "alt - arm - allein" Kaiserslautern e.V
- Fritz Walter Stiftung
- Indienhilfe Kaiserslautern e.V.
Weitere Informationen zu der Spendenaktion sind ab morgen auf unserer Homepage (www.gl98.de) einzusehen.
Generation Luzifer Kaiserslautern 1998
Quelle: Generation Luzifer