Montag, 14. November 2016

Nachtrag: Favoritner AC versus FV Austria XIII: Der Bericht

Der FAVAC hatte wieder Heimspiel und diesmal ging es gegen die Jungs vom FV Austria XIII, dem ältesten noch existierenden österreichischen Fussballvereines, der den Namen Austria trägt. Seit 1913 spielen sie unter demselben Namen auf demselben Platz in Oberbaumgarten. Ausserdem ist dieser Verein mit einer hohen sozialen Kompetenz gesegnet, wird doch jährlich ein inklusives Turnier mit Spielern mit und ohne besondere Bedürfnisse, der Vohra-Cup abgehalten. Ausserdem mag ich den Platz, wo es Pferd in Semmel gibt. Diese netten Herrschaften kamen nun an diesem Tag nach Favoriten, auf den ältesten Platz unseres Freistaates. Das Wetter war so richtig britisch und damit für die vielen, fussballinteressierten Gratisblitzer nicht geeignet, steht man doch eineinhalb Stunden lang im Freien und schaut sich einen Freilandsport an. Geht gar nicht. Dafür lamentiert man dann wochenlang über die miesen Zuschauerzahlen und was man dagegen tun kann. Ganz einfach: hingehen ! nun gut, neben 50 anderen waren unsere üblichen 20 Hanserln auch anwesend und supporteten . Zu Ehren von Rojgar Kadir, der am Donnerstag vorher in unserer Gewerkschaft seine mehr als bewegende Geschichte erzählt hat, hing heute eine Kurdistanfahne am Zaun, die den Argwohn des Schiris („ich zeig euch an“) erregte. Merke: Es herrscht Meinungsfreiheit. Auch wenn sie einigen national eingestellen türkischen Mitbürgern nicht gefällt aber mal ganz ehrlich: die türkische Fahne ist doch auch nicht der grosse Bringer. Auch wenn es der Herr Ingenieur Yildirim anders sieht, aber das ist sein Problem. Beim nächsten Mal wenn dieser Herr unseren Platz besucht hängt die Fahne – extra für ihn – wieder. Zum Spiel: Bei seifigem Boden begannen unsere Jungs sehr stark und schnürten die in blaugelb spielenden Gäste vollkommen ein. Es dauerte aber bis zur 40. Minute, ehe Reinhard Schlossinger mit einem satten Schuss, der lustig geflogen kam, das 1-0 erzielte. Im Überschwang des Jubels und unter Missachtung der örtlichen Gegebenheiten – wie gesagt der Platz war seifig weil nass – rutschte ich vollkommen begeistert den Hang hinunter und in die Arme der Spieler. Immerhin war das Bier beinahe vollständig erhalten geblieben, auch eine Leistung. Ein anderer hätt sich damit vollkommen angeschüttet. Wie auch immer, mit diesem Ergebnis ging es in die Pause. Nach der Pause war das Spiel offener, die Austria XIII hatte auf einmal ihre Chancen, von denen sie auch eine nutzte: 1-1. Aber der FAVAC war dadurch nicht besonders beeindruckt und versuchte weiterhin, zum Erfolg zu kommen. Mit vielen Schüssen aufs Tor wurde der gegnerische Tormann so eingeschüchtert, dass er nach 80 Minuten einen an sich haltbaren Schuss ins eigene Tor lenkte. Und zwar genau ins Kreuzeck. Wunderbar. Wir freuten uns über soviel sportliche Fairness der Gäste und jubelten. Sowas findet man schliesslich nicht alle Tage. Die letzten zehn Minuten wurden dann noch etwas härter, einige gelbe Karten wurden vom nicht allzu guten Schiedsrichter vergeben, der sich wohl in der Flaggenkunde besser zurechtfindet als bei den Regeln für das Spiel, trotzdem kamen wir nicht mehr in die Verlegenheit, irgendwie zu schwimmen. Die Gäste waren fair genug, kein Tor mehr zu schiessen. Nach Spielschluss ging es in die Kantine aufwärmen und für die am nächsten Samstag stattfindende Oldtimertramwayfahrt die letzten Vorbereitungen zu treffen. Danach ging es nach Hause auf die lichten Höhen des Monte Laa ! FAVORITEN SIEGT IMMER !