Montag, 5. Oktober 2015

Nachtrag: Wienerberg versus Favoritner AC: Der Bericht

Derbytime in Favoriten ! Rotschwarz gegen Blauweiss, Favoritner AC zu Gast beim SV Wienerberg. Also gehen alle in die Computerstrasse um dort unsere Mannschaft siegen zu sehen. Doch der Reihe nach: mit der Kolonialbahn gings von der Kronkolonie aus in die Hauptstadt der Welt. Am Bahnhof die mittlerweile schon gewohnte – aber trotzdem vollkommen ungewohnte – Atmosphäre die die hunderten von Refugees dort verbreiten, einerseits glücklich-hoffnungsvoll andererseits vollkommen erledigt und zerschlagen an die ich mich aber trotzdem nicht so wirklich gewöhnen kann und will. Ich weiss zwar das das eigentlich nicht in einen Fussballbericht gehört, trotzdem fordere ich Alle auf, zu helfen. Gut. Damit ist der Bildungsauftrag erfüllt und wird ab jetzt nur noch die gewohnte scherzhaft-sinnlose Lesequalität meiner Berichte weitergeführt. Am – bis 1919 – so genannten Bürgerplatz trafen sich die rotschwarzen Jungs um mittels Tramwaylinie 67 in Richtung Ziegelteiche zu fahren. Der SV Wienerberger war ja von Arbeitern der Ziegelwerke, den sogenannten „Ziaglbehm“ gegründet worden, hatte aber erstaunlicherweise nie den grossen Fanzuspruch, da es damals mit der Slovan bereits DEN tschechischen Fussballverein in Favoriten gegeben hat. Nichtsdestotrotz war Wienerberg im letzten Jahrzehnt unwesentlich erfolgreicher als unsere Roten Teufel und ein würdiger Derbygegner. Also waren wir dann auch dort, die Mehrzahl der Zuseher kam sowieso aus dem rotschwarzen Lager (so wie meist auf den Wiener Plätzen) und harrten der Dinge die da kamen. Natürlich waren unsere Stimmen gut geölt und die Laune hob sich nach der schönen Eigentorführung für den FAVAC, ein Wienerbergspieler köpfte nach 12 Minuten den Ball in die eigenen Maschen – Yess, wir führen. Die Mannschaft wurde mit Gesängen und Aufmunterungsrufen weiter nach vorne getrieben, hinten machten sie alles dich – so gefällt Fussball und da natürlich vor allem die Tatsache dass wir auswärts beim Derbygegner führen. Auch in Halbzeit zwei waren die Burschen voll konzentriert und schossen kurz vor Torschluss noch das 2-0 für den FAVAC. Befreiender Jubel, den nichteinmal der Anschlusstreffer durch Helly „Hanson“ in Minute 93 trüben konnte. Der Schiedsrichter machte das einzig richtige und pfiff ab. Gewonnen. Der Derbysieg ist unserer. Gemeinsam mit der Mannschaft wurde gefeiert und gejubelt, endlich hat sich die gute Arbeit von Trainer Novara, dessen Handschrift vollkommen erkennbar war, ausgezahlt. Dem Interimstrainerteam Astl/Ellerich gebührt natürlich auch ein Riesendank, dass sie die Burschen so gut einstellen konnten und uns damit einen vergnüglichen Sonntagvormittag bescherten. Das sonnige Wetter und der gute Sturm in der Kantine (warum ist die eigentlich so leer ? An der Niederlage kanns ja nicht liegen, oder ?) taten noch ein übriges dazu, dass wir noch bis in den Nachmittag hinein eine Party auf fremden Boden feierten. Den wenigen Eingeborenen dürfte es gefallen haben, immerhin gab es da keine negativen Schwingungen ihrerseits. Ist ja nicht immer so gewesen, manche Leute dort wissen halt nicht wer, was, wie und wo sie sind. Anyway. Derbysieg ! Favoriten – und nur Rotschwarz !