Samstag, 17. Oktober 2015

Fussball im KURIER

 
 
 
"Schwulen Fußballern ist nicht zu raten, sich zu outen". Auf und Ab beim Kampf gegen Diskriminierung im Fußball zum Start der Aktionswochen.
 
 
 
 
Von den vielen schönen Bildern des Nationalteams ist Iris Stöckelmayr, Media Officer beim ÖFB, eines als besonders prägend in Erinnerung geblieben: „Als Liechtenstein-Kapitän Frick in seinem allerletzten Spiel  ausgewechselt wurde und fast 50.000 Menschen für einen Spieler des Gegners applaudierend aufgestanden sind.“
Die faire Geste des Publikums hat die Liechtensteiner veranlasst, danach bei der Ehrung der Österreicher Spalier zu stehen. „Das war eine spontane Geste, weil die Liechtensteiner so gerührt waren“, erzählt Stöckelmayr.
Eine andere Aktion des Nationalteams ging um die Welt: Die Spieler hatten nach dem medialen Hochkochen der Flüchtlingsdebatte darauf gedrängt, ein Transparent mit der Aufschrift „Respect Refugees“ hochzuhalten. „Das hat allein über die Social Media des ÖFB mehr als eine Million Menschen erreicht und wurde international sehr positiv wahrgenommen“, sagt Stöckelmayr.
Es gibt also  erfreuliche Beispiele  zum Start der jährlichen Aktionswochen gegen Diskriminierung. Nikola Staritz von der zuständigen „fairplay Initiative“ betont freilich: „Wir arbeiten seit unserer Gründung vor 17 Jahren konsequent an unserer Abschaffung. Aber das wird noch dauern, auch nach den Statements der Vereinskapitäne bei den Spielen am kommenden Wochenende.“
Das glaubt auch Ex-Austria-Kapitän Manuel Ortlechner: „Ich könnte etwa einem schwulen Spieler leider noch immer nicht raten, sich während der Karriere zu outen. Wenn ich daran denke, was da  von den Medien und besonders den Fans auf ihn einprasseln würde ...“