Derbytime in Favoriten: Der Favoritner Athletik
Club von 1910 gab sich die Ehre, auf den Raxplatz zu fahren und sich mit dem
Team Wiener Linien 2005 (vormals Gaswerk-Strassenbahn) zu messen. Ein
traditionsreiches Derby zweier ur-favoritner Vereine. In den letzten Jahren gab
es immer sehr knappe Schlachten am Raxplatz, der sich so herrlich für diese
Spiele eignete. Runde 250 Zuseher, davon gut die Hälfte aus der Kenner Road
wollten sch diese Partie angucken. Treffpunkt für die Szene des FAVAC war der
zentrale Platz in Favoriten, bis 1919 (Gründungsjahr von Strassenbahn) als
Bürgerplatz bekannt, wo sich ein halbes Dutzend FEDAYN zusammenfanden. Vor dem Spiel belagerten wir noch die gemütliche und
gut sortierte Kantine und wärmten uns auf. Stimmlich und getränketechnisch.
Pünktlich zu Spielbeginn waren wir auf der Tribüne und steckten unser Revier
ab. Dann ging es ans Supporten (für unsere mitlesenden Freunde schreibe ich
absichtlich in einfachem Volksschuldeutsch) - die Mannschaft dankte es mit
einem aufopferungsvollem Spiel in dem wir die Oberhand behielten. In der ersten
Halbzeit rannte TWL permanent gegen unser Tor an, bekam den Ball trotz einiger
brenzliger Situationen nicht hinein - ein Kompliment dafür geht an unseren
Tormann Michael Stidl, der sich nach seiner Rückkehr aus Schweden in
ausgezeichneter Form präsentierte und der umsichtigen Verteidigung. In der
Halbzeitpause hiess es Durchschnaufen und wir bekamen Besuch von einem süssen Boxerwelpen
der uns ganz nett und artig begrüsste. Gerne mal wieder, bei uns sind Hund und
Herrl immer willkommen. Nach der Pause war der FAVAC stärker und drückte auf
die Führung, die Avram Aurohom nach 58 Minuten auch erzielen konnte.
Unglaublicher Jubel brandete auf und man feierte den Torschützen. Der
Rückschlag kam in der 70. Minute, wo es einem der am Spielfeld anwesenden
TWL-Spieler gelang, den Ball über die Linie zu drücken. Scheisse. Neu
aufstellen und weitermachen. Vor allem unser Stürmer Kadir war jetzt nicht mehr
zu halten und düpierte seine Gegenspieler ein ums andere Mal, konnte den TWL
Tormann jedoch nicht bezwingen. Noch nicht. Erst in der 86. Minute wurde
Tormann Niggl von Kadir überrascht und musste zum 1-2 hinter sich greifen.
Jubel, Trubel, Heiterkeit - wir waren alle aus dem Häuschen und sangen die
verbleibende Spielzeit durchgehend unsere Unterstützungsgesänge. Und es half,
Schiedsrichter Vodik (der übrigens gut pfiff) beendete das Spiel zum Jubel
aller und sorgte so für den Auswärtsderbysieg des Favoritner Athletik Clubs von
1910. Kein Spiel für schwache Nerven, dafür weiss man wozu man lebt. Nach dem
Spiel ging es in die Kantine zum Feiern, dazwischen gab es noch einen
Interviewtermin (" ....und Inter mag man halt nicht !") sowie eine kleine
Illuminierung des Platzes am späteren Abend. Störte nur unsere Funktionäre aber
sonst keinen. Na ja. Wäre ja nicht unser Verein wenns nicht beim Sieg auch noch
etwas auf die Flossen geben würde. Muss aber offenbar sein. D E R B Y S I E G !