Mittwoch, 11. November 2015

Union Mauer versus Favoritner AC: Der Bericht

Schicksalsspiel bei Union Mauer. Wenn wir heute nicht gewinnen dann sieht es wohl ganz düster aus mit dem Klassenerhalt. Daher mussten wir natürlich heute voll bei der Sache sein um unsere Burschen zu unterstützen. Eh klar. Zum Einstimmen gab es heute eine interessante Auswärtsfahrt. Meinereiner fuhr mit der Kolonialbahn zum Hauptbahnhof, von dort mit der S 60 in Richtung Speising, pickte in Meidling die Mitpassagiere auf und gemeinsam ging es dann in Richtung Platz. Mit der Strassenbahnlinie 60 wurden fünf Stationen zurückgelegt, ehe die Friedensgasse entlanggewandert wurde um zum Platz zu kommen. Es ist einer der schönsten Plätze Wiens, noch mit viel altem Flair, ein grosses Spielfeld mit Traversen und einem Erdhügel, ein altes Vereinshaus und daneben noch einige neue Plätze für die Jugend. Kurz und Gut der Platz gefällt. Auch die Leute – eine Ausnahme gab es – waren soweit wohltuend in Ordnung, nur der nervige Trompeter mit seinem „Attacke“ (Scheiss Schalke) ging ein wenig auf den Geist – er trompetete richtig nur die Melodie – also die ging gar nicht. In der ersten Halbzeit hielten wir mit viel Glück und dank Stidls Können ein torloses Unentschieden, heftig akklamiert von uns Fans. In der Pause wurde nett geplaudert und die Mannschaft brav supportet, heute ist ein guter Tag, das spürten alle Favoritner hier am Platz, die Unioner hingegen waren schon ein bisserl nervös. Vermutlich auch deswegen weil wir unsere Getränke ganz in Ghetto-Art selber mitgebracht haben (schliesslich wissen wir nicht was die dort oben an Biersorten ausschenken, zum Schluss haben die noch Ottakringer). Aber so sind wir halt. Favoriten, Oida ! – Die Großkopferten aus Mauer haben endlch einmal richtige Wiener gesehen, Hehe. In der zwoten Halbzeit gingen unsere Träume dann endlich in Erfüllung: der FAVAC schiesst in der 58. Minute das 0-1. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Die Gesänge erschallten in einer neuen Lautstärke, die Spieler kamen befreit zu uns und es war alles wunderbar. Mustafa Atik war der Torschütze der uns erlöste. Und in der 70. Minute kam es noch besser: Marko Djordjevic schoss das 0-2. Jetzt wurde der Hase in der Pfanne verrückt und wir näherten uns dem Herzinfarkt (also ich zumindest) – einfach nur grossartig. Warum ging das nicht schon früher ? – Zur Ehrenrettung muss noch gesagt werden, dass Mauer dann zum 1-2 verkürzte, es nutzte nur nichts mehr, wir haben die Partie heimgespielt. Jubel, Trubel, Heiterkeit, ein Feierbierchen und dann wieder ab nach Hause ins Ghetto. Wir wollen ja nicht versnobben. Am Abend gabs dann noch etwas zu lachen als ich den Spielbericht las: Dort hat der Herr „Magister Liguster“ (den Namen habe ich verdrängt, der Titel wurde vom Platzssprecher gross angekündigt) im Spielbericht einige grosse Klopse gemacht: das 0-1 wurde laut ihm erst in der 68. Minute geschossen, dann hätte laut ihm die Union Mauer ausgeglichen und der FAVAC das 1-2 erzielt. Was sonst noch (an Karten) falsch ist habe ich gar nicht untersucht, Fakt ist, dass der gute Herr Magister Liguster offenbar bei einem Alkoholtest durchgefallen wäre. Anders kann ich mir dies nicht erklären, gibt es doch am Platzrand eine schöne Anzeigentafel als Hilfe für die richtige Darstellung der Tore. Die ist noch dazu vom Wiener Fussballverband gesponsert worden – wohl um den eigenen Angestellten zu helfen. Hat nur beim Herrn Magister nichts genutzt. Vielleicht ist er aber nur ein Abbild des Verbandes und seiner Angestellten. An diesem Wochenende gab es zwei Spielabbrüche in der Oberliga A und der 2. Klasse A und einen K.O. Sieg eines Spielers in der 1. Klasse A. Wohl alles aufgrund der „guten“ Leistung der Pfeifenmänner.