Das letzte
Spiel in der Herbstrunde führte uns zum selbsternannten Kultklub von Meidling
mit der besten Fanbase ever, vor allem die „WIENA BRUT“ ist hier zu nennen, der
schon seitenlange Artikel in Fachzeitschriften wie den Ballesterer und der
Kronenzeitung gewidmet sind. Der Treffpunkt war am Reumannplatz bei der
Autobuslinie 7A, welche ein wenig versteckt vom Rest der Busmeute ihre
Haltestelle hatte. Durch die malerischsten Ecken von Favoriten ging es zur
Oswaldgasse. Die Allee ist immer noch nett, das neue Stadion der Wiener Vikoria
wird auch noch immer gebaut – wir freuen uns schon darauf, endlich einen neuen
Ground in Wien erleben zu dürfen und dann waren wir schon auf dem Platz. Die
rotweisse Holztribüne leuchtete heute die Ganze Zeit in ihrer vollen Pracht,
die Kids der BRUT hatten dem Vernehmen nach einen Kindergeburtstag und so
musste die SÜDKURVE ihre Agenden übernehmen. Verstärkt wurden diese durch
Freigängerinnen der neurologischen Abteilung des UKH Meidlings, was uns einen
vergnüglichen Nachmittag sicherte. Wir zeigten ihnen wie man Transparente
richtig am Zaun befestigt und was Stimmung ist. Auch das richtige Jubeln bei
Toren wurde ihnen vorgeführt. Interessant war, dass das Bier schon in Halbzeit
Eins ausgegangen war, die Würschtlen folgten zehn Minuten nach Wiederanpfiff.
Tolle Sache. Aber bei den vielen hundert Zusehern ja kein Wunder. Heute hatten
wir tatkräftige Unterstützung aus dem roten Graz und natürlich wieder von Loko
Sofia – mit durchschlagendem Erfolg. Der Favoritner AC konnte sich die ganze
Spielzeit über gegen inferiore Fast-Bundesligaspieler durchsetzen und gewann
verdient mit 2-0 bei der Vik obwohl wir (zurecht) eine
Gelb-Rote kassierten. Dafür wurde den Hausherren der Anschlusstreffer - aus meiner Sicht kein Abseits – aberkannt.
Andererseits: wenn man gegen neun Feldspieler kein gscheites Tor zusammenbringt
sollte man sich eh überlegen, die Sportart zu wechseln. Die Trainerlegende
Polster war dementsprechend auch wenig amused über die Vorstellung seiner
Truppe. Auch hier hatte die Wirklichkeit den eigenen Ansprüchen nicht
standhalten können und man hätte besser daran getan, den Mund vor zwei Jahren
nicht allzu voll zu nehmen – jetzt ist der Spott da. Und das zurecht. Man
sollte immer bei seinen Leisten bleiben. Was danach noch super war ist die
Feierei nach Spielschluss, das angenehme Gespräch mit Schiedsrichter Ruiss
(einer wenigen Aufrechten mit einer Meinung) und die tanzenden Ladies zu
späterer Stunde. Auch der Entertainer war eine Wucht. So was könnte man öfters
machen. Kann die Vik besser als Fussballspielen. Beim Heimweg kam ich nochmals
am im Bau befindlichen Stadion vorbei und freute mich erneut darauf, bald dort
meine Stimme erheben zu können. Die Welt kann so schön sein.