Montag, 24. November 2014

Wiener Viktoria versus Favoritner AC: Der Bericht

Das letzte Spiel in der Herbstrunde führte uns zum selbsternannten Kultklub von Meidling mit der besten Fanbase ever, vor allem die „WIENA BRUT“ ist hier zu nennen, der schon seitenlange Artikel in Fachzeitschriften wie den Ballesterer und der Kronenzeitung gewidmet sind. Der Treffpunkt war am Reumannplatz bei der Autobuslinie 7A, welche ein wenig versteckt vom Rest der Busmeute ihre Haltestelle hatte. Durch die malerischsten Ecken von Favoriten ging es zur Oswaldgasse. Die Allee ist immer noch nett, das neue Stadion der Wiener Vikoria wird auch noch immer gebaut – wir freuen uns schon darauf, endlich einen neuen Ground in Wien erleben zu dürfen und dann waren wir schon auf dem Platz. Die rotweisse Holztribüne leuchtete heute die Ganze Zeit in ihrer vollen Pracht, die Kids der BRUT hatten dem Vernehmen nach einen Kindergeburtstag und so musste die SÜDKURVE ihre Agenden übernehmen. Verstärkt wurden diese durch Freigängerinnen der neurologischen Abteilung des UKH Meidlings, was uns einen vergnüglichen Nachmittag sicherte. Wir zeigten ihnen wie man Transparente richtig am Zaun befestigt und was Stimmung ist. Auch das richtige Jubeln bei Toren wurde ihnen vorgeführt. Interessant war, dass das Bier schon in Halbzeit Eins ausgegangen war, die Würschtlen folgten zehn Minuten nach Wiederanpfiff. Tolle Sache. Aber bei den vielen hundert Zusehern ja kein Wunder. Heute hatten wir tatkräftige Unterstützung aus dem roten Graz und natürlich wieder von Loko Sofia – mit durchschlagendem Erfolg. Der Favoritner AC konnte sich die ganze Spielzeit über gegen inferiore Fast-Bundesligaspieler durchsetzen und gewann verdient mit 2-0 bei der Vik obwohl wir (zurecht) eine Gelb-Rote kassierten. Dafür wurde den Hausherren der Anschlusstreffer  - aus meiner Sicht kein Abseits – aberkannt. Andererseits: wenn man gegen neun Feldspieler kein gscheites Tor zusammenbringt sollte man sich eh überlegen, die Sportart zu wechseln. Die Trainerlegende Polster war dementsprechend auch wenig amused über die Vorstellung seiner Truppe. Auch hier hatte die Wirklichkeit den eigenen Ansprüchen nicht standhalten können und man hätte besser daran getan, den Mund vor zwei Jahren nicht allzu voll zu nehmen – jetzt ist der Spott da. Und das zurecht. Man sollte immer bei seinen Leisten bleiben. Was danach noch super war ist die Feierei nach Spielschluss, das angenehme Gespräch mit Schiedsrichter Ruiss (einer wenigen Aufrechten mit einer Meinung) und die tanzenden Ladies zu späterer Stunde. Auch der Entertainer war eine Wucht. So was könnte man öfters machen. Kann die Vik besser als Fussballspielen. Beim Heimweg kam ich nochmals am im Bau befindlichen Stadion vorbei und freute mich erneut darauf, bald dort meine Stimme erheben zu können. Die Welt kann so schön sein.