Samstag, 1. Februar 2014

Muss Amanda jetzt nach Fort Knox ?

Amanda Knox: Was machte ihr Ex in Kärnten?

Amanda Knox wurde zu 28, Sollecito zu 25 Jahren Haft verurteilt.

Amanda Knox: Was machte ihr Ex in Kärnten?
Dem wegen des M ordes an der britischen Austauschstudentin Meredith Kercher zu 25 Jahren verurteilte Italiener Raffaele Sollecito hat sich am Donnerstag einige Stunden in Österreich aufgehalten. Den Polizisten erklärte er, dass er einen "touristischen Rundgang" in Kärnten unternommen hatte. Die Ermittler vermuten, dass der 29-Jährige in Österreich auf das Urteil des Berufungsgerichts in Florenz gewartet hatte.
Nachdem der Richter angekündigt hatte, dass das Urteil nicht mit einem sofortigen Haftbefehl verbunden ist, sondern lediglich mit einem Ausreiseverbot, habe sich Sollecito zur Rückfahrt nach Italien entschlossen, wo er in der Nacht auf Freitag in einem Hotel in Venzone, 30 Kilometer von der italienisch-österreichischen Grenze entfernt, aufgespürt wurde. Im Hotel hielt er sich mit seiner italienischen Freundin auf. Sollecito wurden Pass und Ausweis entzogen, um seine Weiterreise zu verhindern, berichteten italienische Medien. Er wurde jedoch nicht festgenommen, berichtete ein Sprecher der Polizei in Udine.
 
Der 29-Jährige beteuerte im Gespräch mit einem seiner Rechtsanwälte, Luca Mauri, sein Unschuld. "Der Kampf, um meine Unschuld zu beweisen, geht weiter", sagte Sollecito. Er bleibt bis zum letztinstanzlichen Urteil frei. Sowohl Sollecito als auch seine mit ihm verurteilte Ex-Freundin Amanda Knox wollen Einspruch gegen das am Donnerstagabend von einem Berufungsgericht in Florenz gefällte Urteil erheben.

Das Berufungsgericht in Florenz hatte ihn und seine Ex-Freundin die US-Amerikanerin Amanda Knox in zweiter Instanz schuldig gesprochen. Knox wurde zu 28 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Es war bereits die vierte Entscheidung in diesem Fall.
Amanda Knox war bei der Verhandlung nicht vor Ort. Bild: SN/AP

28 Jahre Haft für Amanda Knox - Sollecito ohne Pass

Von Apa | 31.01.2014 - 09:22 | Kommentieren
Amanda Knox ist im neuen Prozess um den Mord an der Britin Meredith Kercher zu 28 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Dem mitangeklagten Raffaele Sollecito wurde indes der Pass entzogen.
 
Dem wegen des Mordes an der britischen Studentin Meredith Kercher zu 25 Jahren verurteilten Italiener Raffaele Sollecito ist in der Nacht auf Freitag zwischen Udine und Tarvis der Pass entzogen worden. Er wurde laut italienischen Medien in eine Polizeikaserne in Udine gebracht. Das Berufungsgericht in Florenz hatte ihn und die US-Amerikanerin Amanda Knox in zweiter Instanz schuldig gesprochen.

Noch unklar war, ob der Italiener nach Österreich ausreisen wollte, laut Polizei war Fluchtgefahr vorhanden. Sollecito, der bei der Urteilsverkündung in Florenz nicht anwesend war, hatte am Donnerstagnachmittag bereits Friaul erreicht, offenbar war er mit einem Auto unterwegs.

Das Berufungsgericht in Florenz hatte ihn und seine Ex-Freundin die US-Amerikanerin Amanda Knox in zweiter Instanz schuldig gesprochen. Knox wurde zu 28 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Es war bereits die vierte Entscheidung in diesem Fall.

Giulia Bongiorno, die Rechtsanwältin Sollecitos, kritisierte das vom Berufungsgericht in Florenz gefällte Urteil. Es gebe keinerlei Beweise gegen die Angeklagten, die von Anfang an als Schuldige dargestellt worden seien. Sollecito werde beim Kassationsgericht in Rom, der dritten und letzten Instanz im italienischen Justizsystem, Einspruch gegen seine Verurteilung einlegen, sagte die Anwältin. Dem Italiener droht vorerst nicht die Haft.

"Das ist lediglich eine Etappe, dieses Urteil wird nicht halten", kommentierte Anwältin Bongiorno. Auch die Anwälte von Knox kündigten Einspruch gegen das Urteil an. "Wir werden weiterhin im Interesse Amandas kämpfen. Es tut uns wegen ihr sehr leid. Die langen Beratungen vor dem Urteil bezeugen, dass in diesem Fall vieles nicht klar ist", so der Rechtsanwalt Luciano Ghirga.

Amanda Knox verfolgte die Entscheidung gemeinsam mit ihrer Mutter in ihrer Heimatstadt Seattle. Nach Angaben ihres Anwalts soll sie wie versteinert auf das Urteil reagiert, jedoch aber nicht geweint haben. "Ich bin erschreckt und traurig über dieses ungerechte Urteil", sagte sie in einem Statement. Sollecito verfolgte das Urteil nach Angaben seiner Anwälte im Fernsehen und reagierte "bestürzt".
Kerchers Geschwister Stephanie und Lyle hingegen waren bei der Verlesung des Urteils im Gericht. "Ich denke, dass es an diesem Punkt sehr schwierig ist, zu verzeihen, weil wir nicht wissen, was wirklich passiert ist", sagte Stephanie dem Fernsehsender SkyTG24. Ihr Bruder Lyle sagte nach dem Urteil: "Es ist nicht die Zeit, um zu feiern."

Knox und Sollecito waren bereits 2010 wegen Mordes an Kercher im Jahr 2007 zu 26 und 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden, ein Berufungsgericht sprach sie jedoch 2011 frei. Der neue Prozess in Florenz war 2013 vom obersten italienischen Berufungsgericht angeordnet worden und hatte im vergangenen September begonnen. Knox, die nach dem Freispruch in die USA zurückgekehrt war, kam aus Angst vor einem neuen Schuldspruch nicht nach Italien.

Der Ivorer Rudy Hermann Guede war wegen Beihilfe zum Mord und sexueller Gewalt zu 16 Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwälte behaupten, dass Guede nicht allein für das Delikt verantwortlich gemacht werde könne. In allen Blutlacken, die am Tatort gefunden worden waren, seien auch DNA-Spuren Amandas vorhanden gewesen.