Randale rund um Werder-Testspiel in Meppen
Meppen. Am Rande des Fußballfreundschaftsspieles SV Werder Bremen gegen Ajax Amsterdam am Freitagabend kam es sowohl in der Meppener Innenstadt als auch vor und im Stadion zu Ausschreitungen.
Insgesamt wurden fünf niederländische Personen vorübergehend in Gewahrsam genommen und 16 Personen zur Identitätsfeststellung festgehalten, teilte die Polizei am Samstagnachmittag mit. Etwa 7200 Zuschauer, darunter circa 1500 niederländische Fans hatten sich das Freundschaftsspiel angesehen, das Ajax Amsterdam mit 3:2 gewann . Da es bei einem Freundschaftsspiel von Ajax Amsterdam vor einigen Tagen in Dresden zu Ausschreitungen gekommen war, hatte die Polizei in Meppen 350 Beamte im Einsatz und es zeigte sich, dass diese Entscheidung der Polizeiführung richtig war. Schon vor dem Spiel kam es in der Meppener Innenstadt zu Auseinandersetzungen und Handgreiflichkeiten. Mehrfach wurde von niederländischen Randalierern der Hitlergruß gezeigt. Gegen 18.45 Uhr sollten eine Gruppe niederländische Ajax-Anhänger überprüft werden, da aus der Gruppe heraus einzelne Personen den Hitlergruß gezeigt hatten. Die einschreitenden Polizisten wurden mit Flaschen, Steine und andere Gegenstände beworfen. Von den Beamten wurde Pfefferspray eingesetzt und es kam zum Schlagstockeinsatz. Um weitere Ausschreitungen in der Innenstadt zu verhindern wurde eine etwa 100 Personen starke Gruppe niederländischer Anhänger von der Polizei von der Innenstadt bis zum Stadion eskortiert. Mehrere Personen, die zuvor den Hitlergruß gezeigt hatten, wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Gegen diese Personen wurden Strafverfahren eingeleitet und von ihnen Sicherheitsleistungen einbehalten. Beim Stadioneingang versuchte die Gruppe den Kassenbereich zu überrennen und sich ohne Eintrittskarte Zugang zum Stadion zu verschaffen.
Dieses konnte von der Polizei verhindert werden. Personen, die ein Ticket vorweisen konnten, wurde durch die Polizei der Zutritt zum Gästeblock des Stadions gewährt. Gegen 20 Uhr kam es in der Innenstadt im Bereich Emsstraße/ An der Bleiche zu mehreren Sachbeschädigungen bei einem Café. Mehrere unbekannte Personen hatten hier mit Stühlen und Tischen geworfen und diese beschädigt. Während des Spiels blieb es im Stadion überwiegend ruhig und es kam zu keinen weiteren Auseinandersetzungen. Letztendlich gelang es der Polizei, die beiden rivalisierenden Fangruppen nach dem Spiel zu trennen und somit weitere Konfrontationen zu verhindern. Gegen niederländische Randalierer wurden von der Polizei insgesamt 12 Strafverfahren wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Sachbeschädigung eingeleitet.
„Auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel war, waren wir durch die Vorkommnisse in Dresden gewarnt und deshalb gut aufgestellt. Durch unser konsequentes Einschreiten und auch durch unser massives Auftreten ist es uns gelungen von Anfang an größere Ausschreitungen zu verhindern. Gegen Randalierer sind wir konsequent eingeschritten und haben die rivalisieren Gruppen von Anfang an getrennt. Dieses Konzept ist voll aufgegangen“, zog der Leitenden Polizeidirektor Karl-Heinz Brüggemann, Leiter der Polizeiinspektion Emsland/ Grafschaft Bentheim, der den Einsatz leitete, ein positives Resümee.