Mittwoch, 28. November 2012

FAVAC goes TOTO Cup

TOTO Cup in Hirschstetten
oder
Ein Spiel am Arsch der Welt.

Der Favoritner Athletik Club von 1910 hat heute, Mittwoch den 28. November 2013 ein TOTO Cup Spiel der 4. Runde. In der 3. Runde durfte man an einem Donnerstag, zufällig war es der 1. November und damit ein Feiertag auf die Marswiese pilgern um dort mit 4-2 zu gewinnen. Jeder der schon mal dort war, weiss, dass man öffentlich fast nicht hinkommt, der Bus fährt genau einmal in der Stunde das kleine Bergerl hinauf. Also muss man hatschen, will man den Platz erreichen. Okay, das Spiel und die An- bzw. Abreise sind Geschichte (für längere Zeit hoffe ich). Jetzt haben wir den SV Hirschstetten, eine Verein aus der Oberliga B zugelost bekommen, natürlich auswärts, wie kanns denn anders sein. Man will von den für Wiener Unterhausverhältnisse zahlreichen Fans profitieren – dies ist auch ein Grund warum die aktive Fanszene den TOTO Cup meistens ignorieren. Boykottieren wäre zu viel der Ehre, ich brauch den Scheiss einfach nicht. Unnötige Doppelbelastung und dann kommt von allen Vereinen des WFV, DSG und Reichsbund mal gerade EINER in den ÖFB Cup. Lustig, Lustig ! Kann auch nur irgendwelchen spassbefreiten Pensionisten einfallen deren Denkmaschinen schon so eingerostet sind dass sie vergessen haben, dass sie eine haben.
Gut. Wir haben das Spiel also heute um 19 Uhr. Von Favoriten, genauer der Kennergasse aus fährt man also mit der Untergrundbahnlinie 1 über die Donau zum Kagraner Platz. Dort nimmt man – alles nach dem Fahrplan der Wiener Linien ausgetüftelt – die Buslinie 23A bis zur Prinzgasse, steigt dort in die Buslinie 86A ein, die einem bis auf 400 Meter genau zum Platz bringt. Toll. 41 Minuten soll dieser Auswärtstrip dauern. Soweit so gut. Wir sind dann am Ziel angekommen um uns den FAVAC anzugucken.
Irgendwann dann – so zwischen 21.00 Uhr und 21.30 Uhr wird der Kick ja wohl zu Ende sein und wir wollen auf selben Wege wieder zurück in die Zivilisation. Nur – das geht nicht, weil die Buslinie 86A nur bis 19:50 Uhr in die eine und 20:01 Uhr in die andere Richtung verkehrt, danach ist er ein sogenanntes ASTAX (Anruf Sammeltaxi) mit einer Vorlaufzeit von mindestens 15 Minuten. Soll heissen, man kommt dort wohl net so schnell weg. Was nun ?
Man tüftelt sich eine andere Route aus, die sich bis auf die Linie 86A mit dem ursprünglichen Fahrplan deckt. Man steigt halt nur mit der Buslinie 23A kommend in der Murraygasse aus und wandert dann die Ziegelhofgasse entlang um zum Platz zu kommen. Soll auch so an die 500 Meter sein. Lustigerweise fährt diese Autobuslinie noch weiter in die Pampa, dafür aber auch bis 01:11 Uhr in die eine und 00:50 Uhr in die andere Richtung.
Man könnte natürlich auch mit der Buslinie 95B fahren, welche direkt in der Oberfeldgasse stehen bleibt, leider ist das eine private Buslinie die eigene Fahrscheine verkauft. Auch nicht schlecht, wenn man der Fahrplanauskunft der Wiener Linien glauen kann. http://www.wienerlinien.at/media/download/2012/Linie_95B_24288.pdf . Erwachsene zahlen 1,20 EURO, haben sie Gepäck (was immer man darunter auch versteht, zählen Plastiksackerln oder Handtaschen auch dazu ?) kommts aufs Doppelte – Hunde zahlen übrigens auch 1,20 EURO, würde gerne wissen wie der Fahrer das vom jeweiligen Hund einkassieren will – und ja der Bus fährt dafür auch bis in die Puppen. Um 00:12 Uhr wäre der letzte Autobus dieser Linie.
Also merke man sich: die Buslinien die nach Hirschstetten fahren sind entweder private Buslinien (mit entsprechenden Fahrzeiten) oder öffentliche Autobuslinien die dafür nur bis 8 Uhr abends fahren, danach je nach Lust und Laune (so interpretiere ich das „bei Bedarf“). Kundenfreundlich auf jeden Fall und natürlich auch eine tolle Werbung für den Wiener Fussball, dessen Plätze an den Stadträndern nicht oder nur schwer erreicht werden können.
Wir lassen uns nicht verdrießen und kommen trotzdem. Macht euch auf etwas gefasst, es könnte heute lauter werden. Bis 22 Uhr dürfen wir das. Und da braucht uns keiner blöd anzureden, wir haben uns weder den Ort, den Tag noch die „fanfreundliche“ Uhrzeit ausgedacht. Das waren schon die Herren vom Heimverein.