Dienstag, 12. Juni 2012

Die EM nimmt Fahrt auf

Es sollte ja eine schöne EM werden, nur viel Freude und Spass, keine Gewalt und sonstiges „Unnötiges“, wozu auch die vielen Köter in Kiew gehören. Wobei diese ja eine tatsächliche Gefahr darstellen in ihrer Masse mit Krankheiten und anderem. Etwas anderes sind die nicht so berechenbaren Fans. Man will ja nur fröhliche, feiernde und viel Geld ausgebende Kunden, die im Stadion brav sitzen, sich mit teurem und schlechten Bier vollfüllen und jeden Merchandisingmist kaufen. Kurz: Moderner Fussball für moderne Fussballfans vom Reissbrett der Werbeindustrie. Nur – leider spielt es das so nicht. Dazu wären mal beide Länder zu nennen, die schon von Haus aus ein recht grosses Gewaltpotential beim Fussball haben, die Lage der beiden in Europa und die umliegenden Länder mit kaum weniger Potential. Alle diese Länder sind – sagen wir es mal höflich – nicht unbedingt Freunde voneinander, dazu kommen noch die üblichen Verdächtigen aus England, dem Balkan und Griechenland, die ja beim Randalieren auch eine lange Tradition und viel Übung darin haben. Also quasi beste Voraussetzungen für eine friedliche Europameisterschaft, oder nicht ? Gut. Wir haben jetzt die ersten vier Spieltage erlebt und schon jede Menge – in diesem Blog nur unvollständig dokumentiert – gesehen. Raufende Polen beim Public Viewing, raufende Russen im Stadion, raufende Kroaten in der Stadt und dazwischen immer wieder stolze „Ich habs erobert“ Fotos der diversen Gruppen. Ahja und abends gabs auch noch jede Menge Tanzveranstaltungen. Laut Medien sorgen ja über 40.000 Beamte nonstop für Ruhe und Ordnung, haben alles im Griff – wir sehen es ja. Dank „Blöd“ und Internetmedien sind wir quasi zeitgleich mit dabei. Live-TV von den Ausschreitungen. Klar ist es so, dass es immer wieder mal zu kleineren Schlägereien kommt, kein Wunder bei der Masse Mensch, die sich mit dem Alkohol verbinden. Haben wir ja auch jedes Wochenende in der Wiener Innenstadt oder bei Zeltfesten rund um den Neusiedlersee – oder wars doch eher der Wörthersee (nein dort fahren sie mit Booterln Stege entlang). Organisierte Gruppenschlägereien können wir heute auch erwarten, Russland kommt erneut nach Polen, eine von Präsident Putin verordnete Gratisfluginvasion. „Die Aeroflot kann das ertragen“ oder auch „Schau mer mal ob die Kisten überhaupt noch fliegen“ ist dessen Slogan. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist – gelinde gesagt – etwas angespannt, Zwei Weltkriege und fast 50 Jahre Besetzung haben dies bewirkt. Warschau wird jedenfalls heute abend sicher interessant für Randaletouristen. Garantiert. Dazu tragen Medienberichte natürlich auch bei – sogar hier in Wien – wonach russische Fans die Polen mit Papierfliegern (erinnern wir uns an den Absturz des polnischen Ministerpräsidenten) provozieren wollen. Aha. Woher haben sie das denn ? Aus den eigenen Fingern gesogen ? Man wird jedenfalls sehen was passiert, denn es soll ja auch in Wien lebende Polen geben die das vielleicht glauben und weitergeben. „Hauts die Russn“ könnte ein Beweggrund österreichischer Medien sein die ja immer wieder das Bild der „Russischen Bestie“ nach dem von uns verschuldeten und verlorenen Weltkrieg zeichnen und so Feindbilder hochhalten. Als ich beim Bundesheer war haben wir ja immer wieder den Ernstfall gegen Osten geübt – und damit waren sicher nicht die Ungarn gemeint oder die armen tschechischen Nachbarn. Na wir werden sehen ob sich heute polnische und russische Nationalisten (mit Duldung der Polizei ?) gegenseitig massakrieren. Youtube wird’s uns spätestens um Mitternacht bereits beweisen.