In einem Forum fand ich folgenden, recht netten Bericht zum Halleschen FC, den ich euch hier nicht vorenthalten will:
Der Deutsche Fußballverband der DDR (DFV) fasste im Dezember 1965 den Beschluss Fußballclubs zu bilden. Darin hieß es u.a.: "Ab 1. Januar 1965 werden die Fußballsektionen aus den bestehenden Sportclubs der DDR herausgelöst. In den Städten Berlin, Leipzig, Karl-Marx-Stadt, Jena, Erfurt, Halle, Magdeburg, Rostock und bei den Sportvereinigungen Vorwärts und Dynamo Berlin werden je ein Fußballclub gebildet. Sinn dieser Maßnahmen ist es, der fortschreitenden Leistungsentwicklung des Fußballs in Europa und in der Welt Rechnung zu tragen, das Niveau der Oberligamannschaften zu heben und der Entwicklung der DDR-Nationalmannschaft ein noch breiteres und festeres Fundament zu geben.“
Zwar gehörte Halle zu den Leistungszentren der DDR, aber der Fußball wurde nicht so wie bei LOK, Magdeburg, Dresden und später dann BFC gefördert. Und so musste auch der HFC einige seiner erfolgreichen Spieler an jene Clubs abtreten. So fand man den HFC meist nur im Mittelfeld der DDR-Oberliga und der Sprung nach ganz oben wurde einem verwehrt.
In den 70er Jahren, kurz nach der Gründung 1966 als HFC Chemie, wurde dem Halleschen Publikum noch recht erfolgreicher Fußball geboten. So dass zu den Heimspielen zwischen 14.000 - 16.000 Zuschauer kamen, wobei gegen die „Großen“ des DDR-Fußballs (Dresden, Lok, Magdeburg) meistens die 20.000er Marke erreicht wurde. Bei Auswärtsspielen sah es in den 70er Jahren anders aus, so reisten zwischen 150 - 300 Mann dem HFC in die Ferne nach. Dabei ging es des Öfteren schon mitten in der Nacht mit dem Zug los, da es zu der Zeit sehr beliebt war, rechtzeitig in der gegnerischen Stadt zu sein, um dort die Kneipen der Heimfans zu besetzen, was meistens schon der erste Sieg an diesen Tagen war, weil die Polizei und der Wirt keine Heimfans mehr in selbiger duldeten. Aber es kam auch mehrmals vor, dass plötzlich 4.000 Hallenser (70/71) oder 5.000 - 7.000 (71/72) bei Chemie Leipzig auf dem Norddamm einfielen (die Leutzscher standen damals noch am Vereinshaus bzw. auf dem Dammsitz) oder auch 1.500 Mann (1979) nach Magdeburg ins Gerberstadion mitreisten (was bis heute den größten HFC-Mob in Magdeburg darstellt). Meistens konnte sich damals keiner erklären wieso und woher die ganzen Leute auf einmal kamen.
Einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte erreichte man in der Saison 1970/71 mit einem 3.Platz und der gleichzeitigen Qualifikation für den UEFA-Cup, wo man in der ersten Runde auch gleich auf den PSV Eindhoven traf. Das Hinspiel im Kurt-Wabbel-Stadion verfolgten 35.000 Fans (größte Zuschauerkulisse im KWS überhaupt). Im Rückspiel kam es dann in Eindhoven zu einer Brandkatastrophe im Mannschaftshotel, wobei ein HFC-Spieler sein Leben verlor und zwei schwer verletzt wurden. So konnte man natürlich das Rückspiel nicht antreten und musste vorzeitig in der 1.Runde die Segel streichen.
Mitte der 70er Jahre schwappte dann eine Gewaltwelle durchs Land, welche natürlich auch nicht den HFC verschonte. So wurde dann in der Saison 1977/78 durch 300 Hallenser der Riesaer Fanblock leergeräumt, was zu dieser Zeit auch dank so gut wie kaum vorhandener Blocktrennung bzw. Zäune nicht allzu schwer war. Zu den größten Ausschreitungen in den 70er Jahren kam es aus HFC-Sicht in Aue, wo knapp 150 Hallenser ein voll mit Auern besetztes Kino erstürmten und dieses regelrecht auseinander nahmen. Absolute Highlights waren natürlich immer die Spiele gegen den Hassgegner Nummer 1, den 1. FC Lokomotive Leipzig. Die Abneigung entstand größtenteils durch die regionale Nähe und der direkten Konkurrenz und wurde später in vielen Schlachten noch ausgebaut. Zu den Spielen im Zentralstadion reiste immer eine große Anzahl an HFCern mit; so auch 1978 mit 5.000 und 1979 sogar 7.000 Hallenser an einen Freitag Abend. Natürlich kam es bei diesen Spielen immer zu handfesten Auseinandersetzungen, wobei es damals bei den Schlägereien nur um das Ziehen von Schals oder Fahnen ging und dann sofort abgelassen wurde, wenn man jenes als neuen Besitz verbuchen konnte. So ging es auch nicht um besondere Fahnen oder um bestimmte Vereine, es ging einfach nur um die Masse (zu jenem Zeitpunkt war jeder Verein ein potentieller Feind).
In den 80er Jahren kam es dann zu ersten Fanclubgründungen, wobei „HALLE-OST“, welcher sich im Herbst 1980 mit 20 schlagkräftigen Leuten gründete, ohne Zweifel als Vorreiter genannt werden kann. Und so zählten sich alle Auswärtsfans bis 1983 zu Halle-Ost und traten auch geschlossen als Halle-Ost auf. Erst mit dem Abstieg 1983 in die DDR-Liga und dem Umbruch innerhalb der Fanszene (nur noch 30% der Alten blieben in Liga Zwei treu), kam es zu den neuen Fanclubgründungen. Die wilden Jungschen schlossen sich in verschiedensten Fanclubs zusammen. Zu den bekanntesten und größten in Halle gehörten die „Südstaaten“ mit 15 Mann, „Domfalken“ aus Merseburg mit ca. 20 Mann, die „Merseburger Raben“ mit 15 schlagkräftigen Leuten, die „Black Eagels“, welche zum Höhepunkt 64 Mann waren sowie die „Leuna-Löwen“ (12-15 Mann), welcher heute mit 44 Mitgliedern der größte Fanclub beim HFC ist. Erwähnenswert wären noch die Future, Ahornblatt, Red Diamant, Rote Teufel und die Treuen. Die sportliche Talfahrt schlug sich natürlich auch auf die Zuschauerzahlen nieder. So kamen maximal noch 14.000 Zuschauer zu den Heimspielen in das Kurt-Wabbel-Stadion. Und auch zu Top-Spielen wurde kaum die 19.000er Marke geknackt. Auswärts dagegen war ein Aufwind zu verspüren, was wohl auch an den Fanclubgründungen lag. So sah man zwischen 300 - 500 Mann bei Auswärtsspielen des HFC im Gästeblock, wobei es natürlich bei Spitzenspielen auch mehr waren. Es lag wohl auch der großen Masse der HFC-Fans, die aus dem Umland Halles den Verein unterstützten. So begleiteten den HFC um die 100 Mann aus Merseburg, 20 - 30 aus Dessau, 20 - 25 Mann aus Bernburg, 20 - 35 Mann aus Sangerhausen, 10 Köthener und 12 -15 Mann aus Leuna zu den Auswärtsspielen. Durch diese große Anzahl von „Auswärtsfans“ des HFC war der Hallesche Bahnhof und der dazugehörige Fußgängertunnel immer ein Brennpunkt, da alle auswärtigen Fans zu DDR-Zeiten mit dem Zug nach Halle fuhren und man sich, wenn nicht schon davor, dann spätestens danach auf dem Bahnhof traf. Die Saison 1982/83 gehörte aus Halle-Ost-Sicht und somit aus Krawallsicht zu den Erfolgreichsten. So traf man sich nach jedem Spiel im besagten Fußgängertunnel und jagte die gegnerischen Fans. Nach dem Spiel gegen Union kam es auf dem Weg zum Bahnhof zu einer wüsten Messerstecherei, wo ein Union-Fan von den eigenen Leuten niedergestochen wurde. Gegen den BFC schaffte es Halle-Ost den Trennzaun niederzureißen und den Gästeblock zu erstürmen. Oder das Magdeburg-Spiel, was als Grundstein für die Platzierung neben LOK auf Platz1 der Hassliste gilt: Die Magdeburger kamen, für die damalige Zeit völlig ungewohnt, in verschieden großen Gruppen in Halle schon recht zeitig an und machten lange vor dem Spiel Jagd auf alles, was Rot-Weiß war. Bisher war es üblich, erst nach dem Spiel an den Gegner zu kommen, um den Hass auf die meist doch recht kleinen Auswärtsmobs nicht schon vor dem Spiel zu fördern. Und so kochte das Stadion natürlich während des Spiels, doch auch nach dem Spiel schafften es die Magdeburger wieder durch ihre Aufteilung in kleinen Gruppen die Hallenser durch die Stadt zu jagen. Erst im Tunnel ging es dann anders herum, als die knapp 1.000 MDer geschlossen durchliefen und Halle-Ost mit 20 Mann und lautstarkem Gebrüll in die Masse lief und die letzten MDer wohl dachten, dass dort ein paar hundert HFCer kommen. Die FCMer nahmen die Beine in die Hand und überrannten die eigenen Leute, Halle-Ost brauchte nur noch die Schals der auf dem Boden liegenden Fans einzusammeln... Mitte der 80er Jahre ging es auch nicht mehr um Fahnen oder Schalklau, sondern nur noch darum, den Gegner zu besiegen. Die Schlachten wurden dadurch natürlich weitaus intensiver und es somit kam es zu mehr Verletzungen unter den Beteiligten. Die Polizei schaute zu der damaligen Zeit meistens nur zu und kassierte die Übriggebliebenen ein. Nach dieser Saison wurden einige von Halle-Ost in den Staatsurlaub geschickt und in Halle wurde es ruhiger, was nicht hieß, dass nichts mehr vorfiel.
In der Saison 1986/87 gelang der Aufstieg in die Oberliga, was der Grundstein für den größten Erfolg in der Geschichte des HFC darstellte. So schaffte man im Qualifikationsjahr 1990/91 völlig überraschend den 4.Platz, was den „Aufstieg“ in die 2.Bundesliga und einen Startplatz im Europapokal bedeutete. Dort traf man mit Torpedo Moskau auf einen eher unattraktiven Gegner. Das Hinspiel gewann man vor 3.500 Zuschauern mit 2:1 und so reisten zwei Wochen später 26 HFCer mit den Bus nach Moskau. Dort angekommen, wurden sie gleich mit den Spielern verwechselt und durften fleißig Autogramme schreiben. Das Rückspiel verlor man aber leider mit 3:0 und flog somit nach 1970 zum zweiten Mal in der 1. Runde raus. Und kamen zum Auftaktspiel in der 2. Liga gegen Mainz noch 8.500 Zuschauer, sollte der Trend (wie sportliche Erfolge auch) nach unten gehen. Zum Schluss der Saison besaß man einen Schnitt von 3.500. Bei den Auswärtszahlen ging es von 60 Mann in Saarbrücken bis 600 Mann bei Lok. Zu den Highlights der Saison gehörten die Spiele in Chemnitz, Erfurt, Jena und München (blau), wo eine große Anzahl von Hallensern vor Ort war und es zu teils heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei und den gegnerischen Fans kam. In Freiburg jagten knapp 100 Hallenser die Freiburger durch die ganze Stadt. Aber man musste auch derbe Niederlagen einstecken; wie zum Beispiel in Darmstadt, wo die mitgereisten Hallenser ordentlich was mit auf die Heimreise bekamen. Trotzt einer tollen Hinrunde ging es in die Abstiegrunde, wobei hierfür der Weggang einiger namhafter Spieler der Grund war. Das Ergebnis war der Abstieg in Liga 3. Nach dem verpassten sofortigen Wiederaufstieg ging es dank Misswirtschaft steil bergab. Und es folgte ein tiefer Fall, welcher erst 1995 in der 5. Liga endete.
Durch diesen Fall in die Bedeutungslosigkeit, auch fantechnisch gesehen, suchte sich das schlagkräftige junge Klientel aus Halle ein neues Betätigungsfeld und fand dies in Leipzig beim dortigen VfB Leipzig. Die ersten Kontakte wurden schon 1986 geknüpft, als einige Hools bei einem Urlaub an der Ostsee auf einige Lok-Hools trafen und man sich nach einigen Rauferein sehr gut verstand. Dort wurde dann mit den Lokisten das Oberligaspiel Hansa Rostock - Lok Leipzig besucht und die Hallenser, welche damals noch zu dritt waren, boxten das erste Mal auf Lok-Seite mit. Im weiteren Verlauf des Urlaubs entstand dann eine Freundschaft zwischen den späteren Hool-Chefs aus Halle und Leipzig. So verabredete man sich dann zu verschiedensten EC-Spielen von Lok und boxte dort auch teilweise mit. Jedoch bekam diese anfängliche Freundschaft im Jahre 1988 einen herben Rückschlag, als es beim Spiel LOK-HFC zu heftigen Krawallen während und nach dem Spiel kam. Dieser Kampf zwischen beiden Fangruppen gab der „Freundschaft“ immer wieder einen kräftigen Dämpfer. Nach einem weiteren gemeinsamen Urlaub kam es dann zum ersten Auflaufen der LOK-Hools auf HFC-Seite beim Spiel in Berlin beim BFC, als 20 Lokisten den HFC auf der Reise begleiteten.
Durch die Wende und persönliche Veränderungen auf beiden Seiten herrschte eine ganze Weile Funkstille. Erst 1992 keimte in Halle wieder eine einigermaßen vernünftige Hoolszene auf, welche sich durch den Fall in die Bedeutungslosigkeit nach und nach ein anderes Betätigungsfeld suchte bzw. suchen musste. Und so wurde dieses vor allem auf gemeinsamen Länderspielfahrten nach Ungarn (1993), Holland (1996), Polen und Bulgarien (1995) gefunden sowie auf Feierlichkeiten und Urlauben die Freundschaft samt zugehörigem Schlachtruf „LEIPZIG und HALLE - FUSSBALLKRAWALLE“ gefestigt. Auch bei den Heim- und Auswärtsspielen von Lok in der Bundesliga stellte Halle öfters einen großen und vor allem schlagkräftigen Mob, welcher immer zwischen 50 - 100 Mann lag.
Währenddessen hielt dem HFC in der schlechten Zeit nur ein kleiner Rest von Fans die Treue. So kamen nur noch knapp 250 Hallenser zu den Heimspielen des Clubs und auch auswärts schafften es nur noch 20 - 80 HFCer ihr Team zu unterstützen. Wobei Aschersleben mit 126 Mann ein absolutes Highlight war. Auch von den zahlreichen Fanclubs waren nur noch ganze drei Vereinigungen aktiv (Saaleaue, 69, Südpark). Trotz dieses kleinen Haufens kam es bei HFC-Spielen immer wieder zu Ausschreitungen, welche natürlich auch von der Presse etwas hochgepusht wurden. In der Saison 1996/97 fand man so langsam wieder Interesse am HFC und so kamen zum ersten Derby gegen den VfL Halle 96 immerhin 700 Zuschauer. Und mit diesem wachsenden Zuschauerinteresse stieg auch wieder die Gewaltbereitschaft an. Nach dem Aufstieg in die 4. Liga strömten dann im Schnitt etwa 1.200 Fans ins KWS und auswärts begleiteten zwischen 200 - 800 Fans den Verein. Beim Favoritentreffen in Thale folgten sogar 1.000 Mann dem HFC in den Harz, wovon knapp 300 mit dem Zug anreisten und die Polizei vor Ort nichts unter Kontrolle halten konnte, so dass im Stadion massenhaft Pyro gezündet wurde und es nach dem Spiel fast überall in der Stadt knallte. Ein HFCer wurde dabei während eines Matches zwischen HFC- und FCM-Hools auf einer Straßenkreuzung mit einem Messer verletzt. Die absoluten Zuschauerhöhepunkte in dieser Zeit waren die Derbys gegen „Die Affen vom Zoo“ (VfL Halle 96) mit 7.500 bzw. 4.500 Zuschauern. Angemerkt werden muss, dass man beim Hinspiel die 10.000er Marke geknackt hätte, wenn es nicht zu einen tragischen Fallschirmspringerunglück gekommen wäre, wo vier Menschen ihr Leben verloren.
Zum Verbandsliga-Finale um den Aufstieg in die Oberliga zwischen dem FC Anhalt Dessau und dem HFC begleiteten den Club fast 3.000 Fans nach Dessau, wovon 600 Mann mit einem Sonderzug anreisten. Doch leider blieb den HFCern die Feier verwehrt und man musste noch ein Jahr Oberliga hinnehmen, wo man dann aber mit viel Vorsprung den Aufstieg schaffte. Zu der damaligen Aufstiegsfeier waren auch zahlreiche Fans aus der Partnerstadt Karlsruhe anwesend, zu denen seit der Wende recht guter Kontakt besteht. Kurzzeitig war der HFC sogar nur die Nummer 2 in der Stadt. So spielte der Stadtrandverein vom Zoo ein Jahr in der Regionalliga, doch änderte dies an dem Zuschauerinteresse nichts. Zog es zu den HFC-Spielen ca. 1.500 Fans (33 Fanclubs), kamen beim VFL (ohne Gästefans) um die 600 - 900, wobei sich ihr Fanblock auf 35 Mann beschränkte. Doch dank der neuen Regionalliga spielte der HFC nun wieder mit alten Bekannten aus der DDR-Oberliga in Liga 4.
In dieser Zeit schwappte auch so langsam der Ultragedanke nach Halle. Am Anfang konzentrierte man sich nur auf pyrotechnische Erzeugnisse. Doch nach und nach kamen dann auch Spruchbänder, erste Zettel und Luftballons. In der Saison 1999/00 wurde die „Saalefront“ ins Leben gerufen (bei dem Namen bezog man sich auf den schon Jahrzehnte alten Schlachtruf der HFC-Fans), welche aber zu diesem Zeitpunkt noch ein Sammelbecken für Allesfahrer war. Nach und nach wurde die Saalefront immer mehr ein Haufen von ultraorientierten Leuten. So entstanden auch die ersten größeren Choreografien, wovon die beim Derby gegen den VfL Halle 96 die erste große Aktion im KWS war. So gab es eine große Blockfahne und rechts und links rote bzw. weiße Zettel, dazu ein Spruchband und die HFC Chemie-Doppelhalter. Das machte natürlich sofort Geschmack auf mehr. So wurde nun zu fast jedem Spiel etwas präsentiert, und wenn es auch nur unsere Doppelhalter waren. Momentan sind wir 20 Mitglieder bei der S.F., welche sich der lautstarken Unterstützung der Mannschaft sowie der Verbesserung des optischen Bildes der Kurve durch Choreos und natürlich auch der Pyrotechnik verschrieben haben. Zum größten Teil konzentrieren wir uns auf Bänderchoreos. So gab es z.B. im DFB-Pokal gegen Freiburg die bis jetzt größte Bänderaktion, welche sich über alle drei Fanblöcke erstreckte. Bei sonstigen Heimspielen kann man sich nur auf max. 2 Blöcke konzentrieren, da die Spiele in unserem Block leider nur von 400 - 800 Fans bevölkert werden.
Bei Auswärtsspielen trifft man zwischen 200 und 800 Hallenser im Gästeblock an. Wobei wir bei diversen Spielen wie z.B. in Leutzsch von vielen VfB-Fans unterstützt werden, zu denen wir seit dem Jahr 2000 eine feste Fanfreundschaft besitzen, die nun mittlerweile vom Großteil auch getragen wird. So ergaben sich bei verschiedenen Regionalligafahrten auch die ersten Kontakte zum Inferno Lok Leipzig. Diese hat man durch den Abstieg des VfB nach und nach vertieft, so dass man heute die Freundschaft zwischen den beiden Gruppen, neben dem Bündnis der Hools, zu den aktivsten zählen kann. Bei diversen Feierlichkeiten, gegenseitigen Spielbesuchen, Mottofahrten, gemeinsamer Choreovorbereitung für die Derbys (siehe Foto) sowie die Freundschaftsaktionen bei gemeinsamen Spielen wird diese natürlich gern zelebriert. Zum absoluten Höhepunkt der Freundschaft I.L.L. + S.F. zählt eigentlich der Erwerb des Diablos-Banners der Ultras von Sachsen Leipzig, welcher bei einem Zugüberfall den Leuten der Saalefront und Inferno in die Hände fiel. Grund dieser Aktion war es, den Diablos einen Denkzettel zu erteilen, da diese sich in letzter Zeit etwas sehr mit verschiedenen und zumeist recht unfairen Fahnen- bzw. Schalklauereien brüsteten. Der Banner wurde dann zum Heimspiel des HFC gegen Leutzsch präsentiert und verbrannt.
Außer zu Leipzig gibt es noch Kontakte zahlreicher Fans nach Karlsruhe, Eisleben, Nordhausen und zu dem schlagkräftigen Potenzial des FC Anhalt Dessau. Bis auf die Freundschaft zu LOK hat sich an den Feinbildern Nummer 1 nicht viel verändert. So sieht man in Halle sehr ungern die Fans des FC Sachsen Leipzig, des 1.FC Magdeburg und von Dynamo Dresden. Wobei das natürlich nicht heißen soll, dass die restlichen Gegner in oder gegen Halle ungefährlich leben können.
Nach einigen Jahren des Aufwindes geht es nun langsam wieder bergab mit den Zuschauerzahlen, was man aber leider überall beobachten kann. Zwar festigt sich die Szene durch den recht „kleinen“ Allesfahrermob, aber mit Sicht in die Zukunft kann uns fantechnisch nur ein Aufstieg weiterbringen. Die Jahre, wo man geschlossen den Stadt-rivalen beweisen wollte, wer die Nummer 1 ist, sind vorbei. Und man kann nur noch zu Top-Spielen auf eine recht vernünftige Kulisse zurückgreifen. Aber mit dem momentanen Präsidium werden wir den Aufstieg in die Regionalliga wohl in den nächsten 2 Jahren packen...
Trotz alledem, was uns in der nächsten Zukunft erwarteten wird, eines bleibt wohl auch die nächsten Jahre bestehen:
„LEIPZIG und HALLE - FUSSBALLKRAWALLE!“.
Zwar gehörte Halle zu den Leistungszentren der DDR, aber der Fußball wurde nicht so wie bei LOK, Magdeburg, Dresden und später dann BFC gefördert. Und so musste auch der HFC einige seiner erfolgreichen Spieler an jene Clubs abtreten. So fand man den HFC meist nur im Mittelfeld der DDR-Oberliga und der Sprung nach ganz oben wurde einem verwehrt.
In den 70er Jahren, kurz nach der Gründung 1966 als HFC Chemie, wurde dem Halleschen Publikum noch recht erfolgreicher Fußball geboten. So dass zu den Heimspielen zwischen 14.000 - 16.000 Zuschauer kamen, wobei gegen die „Großen“ des DDR-Fußballs (Dresden, Lok, Magdeburg) meistens die 20.000er Marke erreicht wurde. Bei Auswärtsspielen sah es in den 70er Jahren anders aus, so reisten zwischen 150 - 300 Mann dem HFC in die Ferne nach. Dabei ging es des Öfteren schon mitten in der Nacht mit dem Zug los, da es zu der Zeit sehr beliebt war, rechtzeitig in der gegnerischen Stadt zu sein, um dort die Kneipen der Heimfans zu besetzen, was meistens schon der erste Sieg an diesen Tagen war, weil die Polizei und der Wirt keine Heimfans mehr in selbiger duldeten. Aber es kam auch mehrmals vor, dass plötzlich 4.000 Hallenser (70/71) oder 5.000 - 7.000 (71/72) bei Chemie Leipzig auf dem Norddamm einfielen (die Leutzscher standen damals noch am Vereinshaus bzw. auf dem Dammsitz) oder auch 1.500 Mann (1979) nach Magdeburg ins Gerberstadion mitreisten (was bis heute den größten HFC-Mob in Magdeburg darstellt). Meistens konnte sich damals keiner erklären wieso und woher die ganzen Leute auf einmal kamen.
Einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte erreichte man in der Saison 1970/71 mit einem 3.Platz und der gleichzeitigen Qualifikation für den UEFA-Cup, wo man in der ersten Runde auch gleich auf den PSV Eindhoven traf. Das Hinspiel im Kurt-Wabbel-Stadion verfolgten 35.000 Fans (größte Zuschauerkulisse im KWS überhaupt). Im Rückspiel kam es dann in Eindhoven zu einer Brandkatastrophe im Mannschaftshotel, wobei ein HFC-Spieler sein Leben verlor und zwei schwer verletzt wurden. So konnte man natürlich das Rückspiel nicht antreten und musste vorzeitig in der 1.Runde die Segel streichen.
Mitte der 70er Jahre schwappte dann eine Gewaltwelle durchs Land, welche natürlich auch nicht den HFC verschonte. So wurde dann in der Saison 1977/78 durch 300 Hallenser der Riesaer Fanblock leergeräumt, was zu dieser Zeit auch dank so gut wie kaum vorhandener Blocktrennung bzw. Zäune nicht allzu schwer war. Zu den größten Ausschreitungen in den 70er Jahren kam es aus HFC-Sicht in Aue, wo knapp 150 Hallenser ein voll mit Auern besetztes Kino erstürmten und dieses regelrecht auseinander nahmen. Absolute Highlights waren natürlich immer die Spiele gegen den Hassgegner Nummer 1, den 1. FC Lokomotive Leipzig. Die Abneigung entstand größtenteils durch die regionale Nähe und der direkten Konkurrenz und wurde später in vielen Schlachten noch ausgebaut. Zu den Spielen im Zentralstadion reiste immer eine große Anzahl an HFCern mit; so auch 1978 mit 5.000 und 1979 sogar 7.000 Hallenser an einen Freitag Abend. Natürlich kam es bei diesen Spielen immer zu handfesten Auseinandersetzungen, wobei es damals bei den Schlägereien nur um das Ziehen von Schals oder Fahnen ging und dann sofort abgelassen wurde, wenn man jenes als neuen Besitz verbuchen konnte. So ging es auch nicht um besondere Fahnen oder um bestimmte Vereine, es ging einfach nur um die Masse (zu jenem Zeitpunkt war jeder Verein ein potentieller Feind).
In den 80er Jahren kam es dann zu ersten Fanclubgründungen, wobei „HALLE-OST“, welcher sich im Herbst 1980 mit 20 schlagkräftigen Leuten gründete, ohne Zweifel als Vorreiter genannt werden kann. Und so zählten sich alle Auswärtsfans bis 1983 zu Halle-Ost und traten auch geschlossen als Halle-Ost auf. Erst mit dem Abstieg 1983 in die DDR-Liga und dem Umbruch innerhalb der Fanszene (nur noch 30% der Alten blieben in Liga Zwei treu), kam es zu den neuen Fanclubgründungen. Die wilden Jungschen schlossen sich in verschiedensten Fanclubs zusammen. Zu den bekanntesten und größten in Halle gehörten die „Südstaaten“ mit 15 Mann, „Domfalken“ aus Merseburg mit ca. 20 Mann, die „Merseburger Raben“ mit 15 schlagkräftigen Leuten, die „Black Eagels“, welche zum Höhepunkt 64 Mann waren sowie die „Leuna-Löwen“ (12-15 Mann), welcher heute mit 44 Mitgliedern der größte Fanclub beim HFC ist. Erwähnenswert wären noch die Future, Ahornblatt, Red Diamant, Rote Teufel und die Treuen. Die sportliche Talfahrt schlug sich natürlich auch auf die Zuschauerzahlen nieder. So kamen maximal noch 14.000 Zuschauer zu den Heimspielen in das Kurt-Wabbel-Stadion. Und auch zu Top-Spielen wurde kaum die 19.000er Marke geknackt. Auswärts dagegen war ein Aufwind zu verspüren, was wohl auch an den Fanclubgründungen lag. So sah man zwischen 300 - 500 Mann bei Auswärtsspielen des HFC im Gästeblock, wobei es natürlich bei Spitzenspielen auch mehr waren. Es lag wohl auch der großen Masse der HFC-Fans, die aus dem Umland Halles den Verein unterstützten. So begleiteten den HFC um die 100 Mann aus Merseburg, 20 - 30 aus Dessau, 20 - 25 Mann aus Bernburg, 20 - 35 Mann aus Sangerhausen, 10 Köthener und 12 -15 Mann aus Leuna zu den Auswärtsspielen. Durch diese große Anzahl von „Auswärtsfans“ des HFC war der Hallesche Bahnhof und der dazugehörige Fußgängertunnel immer ein Brennpunkt, da alle auswärtigen Fans zu DDR-Zeiten mit dem Zug nach Halle fuhren und man sich, wenn nicht schon davor, dann spätestens danach auf dem Bahnhof traf. Die Saison 1982/83 gehörte aus Halle-Ost-Sicht und somit aus Krawallsicht zu den Erfolgreichsten. So traf man sich nach jedem Spiel im besagten Fußgängertunnel und jagte die gegnerischen Fans. Nach dem Spiel gegen Union kam es auf dem Weg zum Bahnhof zu einer wüsten Messerstecherei, wo ein Union-Fan von den eigenen Leuten niedergestochen wurde. Gegen den BFC schaffte es Halle-Ost den Trennzaun niederzureißen und den Gästeblock zu erstürmen. Oder das Magdeburg-Spiel, was als Grundstein für die Platzierung neben LOK auf Platz1 der Hassliste gilt: Die Magdeburger kamen, für die damalige Zeit völlig ungewohnt, in verschieden großen Gruppen in Halle schon recht zeitig an und machten lange vor dem Spiel Jagd auf alles, was Rot-Weiß war. Bisher war es üblich, erst nach dem Spiel an den Gegner zu kommen, um den Hass auf die meist doch recht kleinen Auswärtsmobs nicht schon vor dem Spiel zu fördern. Und so kochte das Stadion natürlich während des Spiels, doch auch nach dem Spiel schafften es die Magdeburger wieder durch ihre Aufteilung in kleinen Gruppen die Hallenser durch die Stadt zu jagen. Erst im Tunnel ging es dann anders herum, als die knapp 1.000 MDer geschlossen durchliefen und Halle-Ost mit 20 Mann und lautstarkem Gebrüll in die Masse lief und die letzten MDer wohl dachten, dass dort ein paar hundert HFCer kommen. Die FCMer nahmen die Beine in die Hand und überrannten die eigenen Leute, Halle-Ost brauchte nur noch die Schals der auf dem Boden liegenden Fans einzusammeln... Mitte der 80er Jahre ging es auch nicht mehr um Fahnen oder Schalklau, sondern nur noch darum, den Gegner zu besiegen. Die Schlachten wurden dadurch natürlich weitaus intensiver und es somit kam es zu mehr Verletzungen unter den Beteiligten. Die Polizei schaute zu der damaligen Zeit meistens nur zu und kassierte die Übriggebliebenen ein. Nach dieser Saison wurden einige von Halle-Ost in den Staatsurlaub geschickt und in Halle wurde es ruhiger, was nicht hieß, dass nichts mehr vorfiel.
In der Saison 1986/87 gelang der Aufstieg in die Oberliga, was der Grundstein für den größten Erfolg in der Geschichte des HFC darstellte. So schaffte man im Qualifikationsjahr 1990/91 völlig überraschend den 4.Platz, was den „Aufstieg“ in die 2.Bundesliga und einen Startplatz im Europapokal bedeutete. Dort traf man mit Torpedo Moskau auf einen eher unattraktiven Gegner. Das Hinspiel gewann man vor 3.500 Zuschauern mit 2:1 und so reisten zwei Wochen später 26 HFCer mit den Bus nach Moskau. Dort angekommen, wurden sie gleich mit den Spielern verwechselt und durften fleißig Autogramme schreiben. Das Rückspiel verlor man aber leider mit 3:0 und flog somit nach 1970 zum zweiten Mal in der 1. Runde raus. Und kamen zum Auftaktspiel in der 2. Liga gegen Mainz noch 8.500 Zuschauer, sollte der Trend (wie sportliche Erfolge auch) nach unten gehen. Zum Schluss der Saison besaß man einen Schnitt von 3.500. Bei den Auswärtszahlen ging es von 60 Mann in Saarbrücken bis 600 Mann bei Lok. Zu den Highlights der Saison gehörten die Spiele in Chemnitz, Erfurt, Jena und München (blau), wo eine große Anzahl von Hallensern vor Ort war und es zu teils heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei und den gegnerischen Fans kam. In Freiburg jagten knapp 100 Hallenser die Freiburger durch die ganze Stadt. Aber man musste auch derbe Niederlagen einstecken; wie zum Beispiel in Darmstadt, wo die mitgereisten Hallenser ordentlich was mit auf die Heimreise bekamen. Trotzt einer tollen Hinrunde ging es in die Abstiegrunde, wobei hierfür der Weggang einiger namhafter Spieler der Grund war. Das Ergebnis war der Abstieg in Liga 3. Nach dem verpassten sofortigen Wiederaufstieg ging es dank Misswirtschaft steil bergab. Und es folgte ein tiefer Fall, welcher erst 1995 in der 5. Liga endete.
Durch diesen Fall in die Bedeutungslosigkeit, auch fantechnisch gesehen, suchte sich das schlagkräftige junge Klientel aus Halle ein neues Betätigungsfeld und fand dies in Leipzig beim dortigen VfB Leipzig. Die ersten Kontakte wurden schon 1986 geknüpft, als einige Hools bei einem Urlaub an der Ostsee auf einige Lok-Hools trafen und man sich nach einigen Rauferein sehr gut verstand. Dort wurde dann mit den Lokisten das Oberligaspiel Hansa Rostock - Lok Leipzig besucht und die Hallenser, welche damals noch zu dritt waren, boxten das erste Mal auf Lok-Seite mit. Im weiteren Verlauf des Urlaubs entstand dann eine Freundschaft zwischen den späteren Hool-Chefs aus Halle und Leipzig. So verabredete man sich dann zu verschiedensten EC-Spielen von Lok und boxte dort auch teilweise mit. Jedoch bekam diese anfängliche Freundschaft im Jahre 1988 einen herben Rückschlag, als es beim Spiel LOK-HFC zu heftigen Krawallen während und nach dem Spiel kam. Dieser Kampf zwischen beiden Fangruppen gab der „Freundschaft“ immer wieder einen kräftigen Dämpfer. Nach einem weiteren gemeinsamen Urlaub kam es dann zum ersten Auflaufen der LOK-Hools auf HFC-Seite beim Spiel in Berlin beim BFC, als 20 Lokisten den HFC auf der Reise begleiteten.
Durch die Wende und persönliche Veränderungen auf beiden Seiten herrschte eine ganze Weile Funkstille. Erst 1992 keimte in Halle wieder eine einigermaßen vernünftige Hoolszene auf, welche sich durch den Fall in die Bedeutungslosigkeit nach und nach ein anderes Betätigungsfeld suchte bzw. suchen musste. Und so wurde dieses vor allem auf gemeinsamen Länderspielfahrten nach Ungarn (1993), Holland (1996), Polen und Bulgarien (1995) gefunden sowie auf Feierlichkeiten und Urlauben die Freundschaft samt zugehörigem Schlachtruf „LEIPZIG und HALLE - FUSSBALLKRAWALLE“ gefestigt. Auch bei den Heim- und Auswärtsspielen von Lok in der Bundesliga stellte Halle öfters einen großen und vor allem schlagkräftigen Mob, welcher immer zwischen 50 - 100 Mann lag.
Währenddessen hielt dem HFC in der schlechten Zeit nur ein kleiner Rest von Fans die Treue. So kamen nur noch knapp 250 Hallenser zu den Heimspielen des Clubs und auch auswärts schafften es nur noch 20 - 80 HFCer ihr Team zu unterstützen. Wobei Aschersleben mit 126 Mann ein absolutes Highlight war. Auch von den zahlreichen Fanclubs waren nur noch ganze drei Vereinigungen aktiv (Saaleaue, 69, Südpark). Trotz dieses kleinen Haufens kam es bei HFC-Spielen immer wieder zu Ausschreitungen, welche natürlich auch von der Presse etwas hochgepusht wurden. In der Saison 1996/97 fand man so langsam wieder Interesse am HFC und so kamen zum ersten Derby gegen den VfL Halle 96 immerhin 700 Zuschauer. Und mit diesem wachsenden Zuschauerinteresse stieg auch wieder die Gewaltbereitschaft an. Nach dem Aufstieg in die 4. Liga strömten dann im Schnitt etwa 1.200 Fans ins KWS und auswärts begleiteten zwischen 200 - 800 Fans den Verein. Beim Favoritentreffen in Thale folgten sogar 1.000 Mann dem HFC in den Harz, wovon knapp 300 mit dem Zug anreisten und die Polizei vor Ort nichts unter Kontrolle halten konnte, so dass im Stadion massenhaft Pyro gezündet wurde und es nach dem Spiel fast überall in der Stadt knallte. Ein HFCer wurde dabei während eines Matches zwischen HFC- und FCM-Hools auf einer Straßenkreuzung mit einem Messer verletzt. Die absoluten Zuschauerhöhepunkte in dieser Zeit waren die Derbys gegen „Die Affen vom Zoo“ (VfL Halle 96) mit 7.500 bzw. 4.500 Zuschauern. Angemerkt werden muss, dass man beim Hinspiel die 10.000er Marke geknackt hätte, wenn es nicht zu einen tragischen Fallschirmspringerunglück gekommen wäre, wo vier Menschen ihr Leben verloren.
Zum Verbandsliga-Finale um den Aufstieg in die Oberliga zwischen dem FC Anhalt Dessau und dem HFC begleiteten den Club fast 3.000 Fans nach Dessau, wovon 600 Mann mit einem Sonderzug anreisten. Doch leider blieb den HFCern die Feier verwehrt und man musste noch ein Jahr Oberliga hinnehmen, wo man dann aber mit viel Vorsprung den Aufstieg schaffte. Zu der damaligen Aufstiegsfeier waren auch zahlreiche Fans aus der Partnerstadt Karlsruhe anwesend, zu denen seit der Wende recht guter Kontakt besteht. Kurzzeitig war der HFC sogar nur die Nummer 2 in der Stadt. So spielte der Stadtrandverein vom Zoo ein Jahr in der Regionalliga, doch änderte dies an dem Zuschauerinteresse nichts. Zog es zu den HFC-Spielen ca. 1.500 Fans (33 Fanclubs), kamen beim VFL (ohne Gästefans) um die 600 - 900, wobei sich ihr Fanblock auf 35 Mann beschränkte. Doch dank der neuen Regionalliga spielte der HFC nun wieder mit alten Bekannten aus der DDR-Oberliga in Liga 4.
In dieser Zeit schwappte auch so langsam der Ultragedanke nach Halle. Am Anfang konzentrierte man sich nur auf pyrotechnische Erzeugnisse. Doch nach und nach kamen dann auch Spruchbänder, erste Zettel und Luftballons. In der Saison 1999/00 wurde die „Saalefront“ ins Leben gerufen (bei dem Namen bezog man sich auf den schon Jahrzehnte alten Schlachtruf der HFC-Fans), welche aber zu diesem Zeitpunkt noch ein Sammelbecken für Allesfahrer war. Nach und nach wurde die Saalefront immer mehr ein Haufen von ultraorientierten Leuten. So entstanden auch die ersten größeren Choreografien, wovon die beim Derby gegen den VfL Halle 96 die erste große Aktion im KWS war. So gab es eine große Blockfahne und rechts und links rote bzw. weiße Zettel, dazu ein Spruchband und die HFC Chemie-Doppelhalter. Das machte natürlich sofort Geschmack auf mehr. So wurde nun zu fast jedem Spiel etwas präsentiert, und wenn es auch nur unsere Doppelhalter waren. Momentan sind wir 20 Mitglieder bei der S.F., welche sich der lautstarken Unterstützung der Mannschaft sowie der Verbesserung des optischen Bildes der Kurve durch Choreos und natürlich auch der Pyrotechnik verschrieben haben. Zum größten Teil konzentrieren wir uns auf Bänderchoreos. So gab es z.B. im DFB-Pokal gegen Freiburg die bis jetzt größte Bänderaktion, welche sich über alle drei Fanblöcke erstreckte. Bei sonstigen Heimspielen kann man sich nur auf max. 2 Blöcke konzentrieren, da die Spiele in unserem Block leider nur von 400 - 800 Fans bevölkert werden.
Bei Auswärtsspielen trifft man zwischen 200 und 800 Hallenser im Gästeblock an. Wobei wir bei diversen Spielen wie z.B. in Leutzsch von vielen VfB-Fans unterstützt werden, zu denen wir seit dem Jahr 2000 eine feste Fanfreundschaft besitzen, die nun mittlerweile vom Großteil auch getragen wird. So ergaben sich bei verschiedenen Regionalligafahrten auch die ersten Kontakte zum Inferno Lok Leipzig. Diese hat man durch den Abstieg des VfB nach und nach vertieft, so dass man heute die Freundschaft zwischen den beiden Gruppen, neben dem Bündnis der Hools, zu den aktivsten zählen kann. Bei diversen Feierlichkeiten, gegenseitigen Spielbesuchen, Mottofahrten, gemeinsamer Choreovorbereitung für die Derbys (siehe Foto) sowie die Freundschaftsaktionen bei gemeinsamen Spielen wird diese natürlich gern zelebriert. Zum absoluten Höhepunkt der Freundschaft I.L.L. + S.F. zählt eigentlich der Erwerb des Diablos-Banners der Ultras von Sachsen Leipzig, welcher bei einem Zugüberfall den Leuten der Saalefront und Inferno in die Hände fiel. Grund dieser Aktion war es, den Diablos einen Denkzettel zu erteilen, da diese sich in letzter Zeit etwas sehr mit verschiedenen und zumeist recht unfairen Fahnen- bzw. Schalklauereien brüsteten. Der Banner wurde dann zum Heimspiel des HFC gegen Leutzsch präsentiert und verbrannt.
Außer zu Leipzig gibt es noch Kontakte zahlreicher Fans nach Karlsruhe, Eisleben, Nordhausen und zu dem schlagkräftigen Potenzial des FC Anhalt Dessau. Bis auf die Freundschaft zu LOK hat sich an den Feinbildern Nummer 1 nicht viel verändert. So sieht man in Halle sehr ungern die Fans des FC Sachsen Leipzig, des 1.FC Magdeburg und von Dynamo Dresden. Wobei das natürlich nicht heißen soll, dass die restlichen Gegner in oder gegen Halle ungefährlich leben können.
Nach einigen Jahren des Aufwindes geht es nun langsam wieder bergab mit den Zuschauerzahlen, was man aber leider überall beobachten kann. Zwar festigt sich die Szene durch den recht „kleinen“ Allesfahrermob, aber mit Sicht in die Zukunft kann uns fantechnisch nur ein Aufstieg weiterbringen. Die Jahre, wo man geschlossen den Stadt-rivalen beweisen wollte, wer die Nummer 1 ist, sind vorbei. Und man kann nur noch zu Top-Spielen auf eine recht vernünftige Kulisse zurückgreifen. Aber mit dem momentanen Präsidium werden wir den Aufstieg in die Regionalliga wohl in den nächsten 2 Jahren packen...
Trotz alledem, was uns in der nächsten Zukunft erwarteten wird, eines bleibt wohl auch die nächsten Jahre bestehen:
„LEIPZIG und HALLE - FUSSBALLKRAWALLE!“.