Der Favoritner AC spielte daheim gegen Admira
Landhaus Tschechnopool und wir erhofften uns nach vier Pleiten endlich mal drei
dicke Punkte. Ein gutes Dutzend FEDAYN FAVAC und etwa 25 Rote Teufel wollten die Mannschaft
motivieren und zum Sieg brüllen. Insgesamt werden es etwa 250 Zuseher gewesen
sein die die Kennergasse und ihre kultigen neuen Becher (rot im leeren, leicht
rosa im vollen Zustand bei Bierbefüllung) beehrten. Das Wetter war nicht allzu
gut und so musste uns die Mannschaft erwärmen. Dachten wir jedenfalls. Zunächst
war es auch so denn der FAVAC ging nach 21 Minuten mit 1-0 in Führung, was
ergiebigst bejubelt wurde, ein Eigentor der Tschechnopooler. Doch anstatt hier
nachzusetzen beschloss unsere Abwehr ein Vormittagsschläfchen zu machen. Zuerst
ein Corner von Links, vier FAVAC-Spieler sahen verliebt zu und der
Tschechnopooler köpfte ein. Scheisse. Doch es kam noch schlimmer, nach einem
Angriff über rechts ging der Tschechnopooler langsam durch und konnte zum 1-2
einschiessen. Unsere Laune war nach diesen zwei Schnitzern nicht allzu gut und
wir äusserten uns auch lautstark darüber. Dies dürften die Spieler vernommen
haben denn als sie aus der Kabine kamen gingen sie bissig-agressiv gegen die
Gäste vor und konnten nach 50 Minuten ausgleichen. Juhuu dachten wir uns
endlich gehts richtig los. Doch die Verteidigung schlief noch immer und schon
stands wieder 2-3. Dieses ewige Anrennen kostete nicht nur Kraft sondern auch
Nerven, die noch durch den mehr als schwachen Schiedsrichter, der zwei Elfer
(je einen für jede Seite), zwei Rote Karten gegen Tschechnopool und eine klare
Gelbe für ein absichtliches Foul (ein Tschechnopooler spielte Basketball) nicht
gab sowie einen Assistenten der nicht weiss wie Abseits geht - Merke: wenn ein
Spieler von hinten kommt ist es KEINES ! - es war zum Verzweifeln. Doch
entgegen allen Befürchtungen schlug der FAVAC zurück: zuerst ist es Georghe
Dani mit seinem Tor zum 3-3 und dann in Minute 85 nochmals Dani zum 4-3.
Zwischenzeitlich wurde ein lupenreines Tor für uns aberkannt - Danke
"Herr" Linienrichter - und ein Rotfoul (Torraub) nicht gegeben aber
was solls, der Conchita Wurst Verschnitt im Tschechnopool Tor schüttete sich
erfolgreich an und machte uns so zu glücklichen Fans. "Nimm ihn in die
Hand, nimm ihn in den Mund er hat Geburtstag" - wurde zu einem sehr
beliebten Lied an diesem Tag und traf auch gut zu. Die Stimmung nach diesem
Spiel kann man nur als unglaublich bezeichnen, so viele Leute die sich
emotional total verausgabten habe ich auf diesem Platz schon lange nicht mehr
erlebt. Wunderbar - um mit Harald Serafin zu sprechen. Nach dem Spiel gings
dann noch zum Chinesen Buffettessen und Plaudern. Gegen 15 Uhr war mein
heutiger Arbeitstag auf dem Fussballplatz zu Ende. Achja: die Grünen spielten
nur remis gegen Sturm Graz und zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen.