Freitag, 6. April 2012

Das Baskenland und die Zivilisation


Viele von uns waren schon mal in Bilbao. Eine lustige Stadt, die Häuser wie Bunker gebaut, ein architektonisch interessantes Guggenheim Museum, Pubs die kein Snakebite kennen und ein Fussballverein, der als einziger in Spanien alle 84 Erstligasaisonen ausgespielt hat. Und ein komischer Menschenschlag, seien es die Supporter als auch die Polizisten, die wie Power-Ranger aussehen und sich auch so benehmen. Für Auswärtsfans besonders lästig, schränken sie doch die individuelle Bewegungsfreiheit - ein in der EU verankerter Vertragsteil - stark ein und schiessen schon mal unmotiviert mit Gummigeschossen in die Menge wenn diese darauf pocht. Dabei meist von den einheimischen Supportern unterstützt, die die Provokateure spielen und mit allerhand werfen. Das hat allerdings auch seinen Vorteil denn wo sonst kann man billig im Stadion Fischdosen "kaufen", bekommt Orangen geschenkt und wird mit Gratisgetränken samt Bechern versorgt ? Immerhin machen sie dies mit allen Auswärtsfans so, egal von welchem Land, egal von welchem Verein. Das ist die einzige Konstante. Will man die erfahrene Gastfreundschaft jedoch beim Rückspiel erwidern so findet man leider keine geeigneten Leute im eigenen Land, denn so mutig, dass sie dann ins Ausland fahren - vor allem die Leute, die das Ganze daheim anzünden - sind die lustigen Basken dann doch nicht. Da schicken sie lieber lustige Mützen in alle Welt um sich bekannt zu machen. Oder irgendwelche alten Trottel mit denen man nichts anfangen kann. Die ganzen oberharten Ultra-Hools, angefangen von "Herri Norte" bis hin zu noch lustigeren Casuals jedoch findet man im europäischen Ausland während eines Bilbao-Spiels vergeblich. Eh klar, wo bekommen sie in Österreich oder Deutschland Fischdosen oder Orangen in entsprechenden Mengen her ?



Zum Glück sind wir in Mitteleuropa zivilisatorisch noch nicht so weit herabgesunken, dass wir uns von öligem Fisch und faulen Orangen ernähren müssen - dafür sollte man schnell ein Kerzerl im Stefansdom anzünden. Für die Basken müsste man jedenfalls bei der EU ein Entwicklungshilfeprojekt beantragen: "Zivilisierung von Naturvölkern !" oder vielleicht einen Sprachkurs "Spanisch für Minderbemittelte !", "Essen mit Besteck" oder "Wie benehme ich mich beim Zusammentreffen mit Menschen ?" - Wahlweise könnte man dem geneigten Besucher im Baskenland auch Hinweisschilder aufstellen wie zum Beispiel "Füttern verboten", "Vorsicht Bissig !" oder "Wirft unmotiviert mit Dingen herum !". Oder man baut - die beste Lösung - eine grosse Mauer rund um dieses Gebiet, wirft dreimal täglich Essen drüber und lässt sich die Leute dort in Ruhe gegenseitig verprügeln oder in die Luft sprengen !


PUTA BILBAO !

Baskische Zwiebelbauern