Sonntag, 21. Dezember 2014

Jetzt hat auch Favoriten endlich sein einsturzgefährdetes Haus

Einsturzgefahr in Favoriten

Schon wieder musste ein Haus in Wien wegen akuter Einsturzgefahr evakuiert werden. Nach einem Gebäude in Penzing und auf der Äußeren Mariahilfer Straße ist es diesmal ein Haus in der Quellenstraße in Wien-Favoriten. Die Feuerwehr rückte zu einem Großeinsatz aus. Auch die Baupolizei ist vor Ort.
In dem betroffenen Haus in der Quellenstraße 84 sind zurzeit Sanierungsarbeiten im Erdgeschoss im Gang. Ob und wie schwer der Schaden am Gebäude ist, kann zur Zeit noch nicht beurteilt werden. Am frühen Sonntagnachmittag wurden Risse in der Mauer entdeckt. Hausbewohner verständigten kurz vor 14 Uhr sofort die Feuerwehr. Im von der Renovierung betroffenen Geschäftslokal im Erdgeschoss wurden Stahlträger freigelegt, die offensichtlich schief sind. Das Haus dürfte sich deshalb teilweise abgesenkt haben.

15 Bewohner evakuiert
Die Feuerwehr rückte mit mehreren Einsatzwägen an und ließ das Gebäude komplett evakuieren. Alle Hausparteien mussten den Komplex verlassen. Feuerwehrsprecher Christian Feiler sprach gegenüber "Heute.at" von 15 Bewohnern, die in Sicherheit gebracht wurden. Um 14.30 Uhr sperrte die Polizei die Quellenstraße für den Verkehr. Keine Autos durften mehr am Haus vorbei fahren. Die Wiener Linien mussten die Straßenbahnlinie 6 umleiten und stellten gegen 15.00 Uhr einen Bus für die evakuierten Bewohner zur Verfügung. Am Nachmittag und frühen Abend war die Feuerwehr mit dem Absichern beschäftigt. Dafür wurde extra Stützmaterial aus Holz und Stahl angeliefert. "Wir haben mit den Pölzmaßnahmen begonnen", sagte Feiler. Dabei werden tragende Elemente im Haus mit Rohren unterstützt, damit das Haus nicht in sich zusammenfallen kann. Wie lange diese Maßnahmen in Anspruch nehmen werden, war unklar, da es sich um einen Gewölbekeller handelt. "Die sind meist aufwendig zu pölzen".

Baupolizei untersucht

 Auch die Baupolizei ist vor Ort. Eine genaue Schadensbeurteilung kann noch nicht getroffen werden. Die Untersuchung der möglichen Ursache wird laut Auskunft der Feuerwehr wohl bis mindestens Montag dauern. Gerüchten zufolge soll auf der Baustelle von einer unseriösen Firma gepfuscht worden sein. Die Feuerwehr bestätigte bislang nur die Umbaumaßnahmen im Erdgeschoss. Es wurden jedoch keine Arbeiten am Fundament durchgeführt, erklärte Feiler. "Wir haben daher die Gewissheit, dass unter dem Keller alles stabil ist." Bei der Erkundung des Hauses fand die Feuerwehr zahlreiche Risse im Haus vor. Zudem haben sich Fenster und Türen so verzogen, dass sie nicht mehr ordnungsgemäß geschlossen werden konnten. Erst vor kurzem waren in Penzing und Rudolfsheim-Fünfhaus zwei weitere Häuser teilweise eingestürzt oder vom Einsturz bedroht.

Leserreporter Sanja Pantovic