Donnerstag, 11. Dezember 2014

Die Krim ist für die UEFA doch nicht Russland

Europäischer Fußballverband: Uefa sperrt Krim-Klubs für russische Liga
Die Uefa verbietet den Fußballvereinen von der Halbinsel Krim den Start in russischen Wettbewerben. Weder in der Liga noch im Pokal sollen die Klubs antreten dürfen, teilte der europäische Verband mit.
 
Hamburg - Die Fußballvereine der Halbinsel Krim dürfen nicht in den russischen Ligen starten und an russischen Pokalwettbewerben teilnehmen. Das gab die Europäische Fußball-Union Uefa in Nyon nach einer Sitzung des Exekutivkomitees bekannt. "Der russische Fußballverband darf keine Spiele ohne Genehmigung der Uefa und der Ukraine auf der Krim organisieren", sagte Generalsekretär Gianni Infantino.
 
Alle Krim-Klubs, die ab dem 1. Januar 2015 im russischen Verband spielen, werden demnach gesperrt, sagte Infantino. Die Krim soll nun eine "Spezialzone" werden. "Die Uefa wird die Entwicklung des Fußballs auf der Krim fördern, das schließt auch Initiativen für den Nachwuchs und für die Infrastruktur ein", sagte Infantino.

 
Russland hatte die Krim im März annektiert. Die Vereine aus den Städten Simferopol, Sewastopol und Jalta traten bislang in der ersten ukrainischen Liga an und wurden nach einem Beschluss der RFU in die dritte russische Liga eingeordnet. Zudem nahmen sie an Pokalspielen in Russland teil. Der ukrainische Verband hatte den Wechsel der Klubs abgelehnt.
 
Während sich der russische Verband dem Urteil der Uefa fügt, stieß die Entscheidung bei den Krim-Klubs auf Kritik. Alexander Krasilnikow, Präsident des SKCF Sewastopol, polterte gegen das Verbot: "Diese Entscheidung der UEFA zielt gegen den Fußball und gegen alle, die den Fußball lieben", sagte Krasilnikow: "Tatsächlich hat die Uefa damit Fußball und Politik vermischt." Da die Krim jedoch den russischen Weg eingeschlagen habe, werden auch die Krim-Klubs der Entscheidung des russischen Verbandes folgen.
 
Der ukrainische Verband FFU begrüßte den Beschluss. "Die Uefa-Entscheidung ist nicht die bestmögliche, aber für den Moment optimal", sagte FFU-Sprecher Pawel Ternowoi.
cte/dpa/sid