Das nächste Sonntagsspiel stand an und wir mussten
auf die andere Seite der Donau, dort wo die Tschechei beginnt und die Menschen
komische Riten zelebrieren. Also kurz gesagt: Donaufelder Spargelbauern gegen
den FAVAC. Also ging es wieder früh aus den Federn und zum Treffpunkt. Erster
war am Reumannplatz, wo ich nach längerem Warten beim örtlichen Kuchenverkäufer
– ein Mann mit wenig Zeit hatte viel Geduld beim Auswählen der Waren – einen
Kaffee schlürfen durfte, weiter zum Hauptbahnhof, wo die Züge zwar Fahrpläne
hatten, diese aber nicht mit den tatsächlichen Ankunfts- bzw. Abfahrtszeiten
übereinstimmten und daher die Treffpunkte etwas verschob bis hin zum Bahnhof
Floridsdorf, wo es keinen Stand mit Bier gab. Also warteten wir bis die ganze
Rotte beisammen war und gingen zur Strassenbahnhaltestelle, bei der sich ein
Würstelstand (oder was auch immer das tschechische Gegenstück dazu war) befand.
Nach Gerstensaft gefragt kamm die Antwort: Bier ? Hamma net ! – Lustig. Na gut,
es waren ja nur zwei Stationen bis zum Platz, bei dem wir endlich das bekamen
was den geneigten Fussballfan am Leben erhält: richtig – Bier ! Schnell mal
eine Runde bestellt – heute war Oktoberfest im Donaufeld – und dann den
richtigen Platz gesucht. Der wurde dann auch gefunden und so konnten wir mit
der Beflaggung, Fotosessions sowie dem Support beginnen. Igor Jovic, unser
Trainer weilt ja derzeit in Serbien um die UEFA-Pro Lizenz zu machen
(schliesslich braucht man das für die Champions League) und so coachten
Co-Trainer Mausch und Sportdirektor Astl. Man sah deren Handschrift, zwar war
die Aufstellung nahezu die gleiche, die Spielzüge waren diesmal aber anders –
zur Verwirrung der Heimischen. In der ersten halben Stunde hatten wir viele,
viele Torchancen, jedoch kein Tor. Das erzielten die Heimischen eher glücklich
und der Schiri legte noch einen drauf, er gab nach einem Zweikampf im Strafraum
(beide Spieler attackierten einander gleich heftig) Elfer – Donaufeld führte
zur Pause mit 2-0 und wusste nicht warum. Ja in der Pause kamen dann nette
Mädels mit einer Aufmerksamkeitsspanne von Eintagsfliegen – Mädels was versteht
ihr an der Bestellung: 12 Bier für uns bitte ! nicht ? – um unseren Durst so
nach und nach zu löschen. Auf dem Platz war nach der Pause eine andere
FAVAC-Mannschaft zugange und dann hatte Sasa Dimitrijevic wieder einmal eine
gute Idee: er schoss aufs Tor und traf. Nur noch 1-2. Und es kam noch besser,
denn Kukcha machte dann auch das 2-2, na das geht doch. Und als Kovacevic nach
schöner Vorlage von Petosevic sogar noch das 2-3 machte, wurde der Hase in der
Pfanne verrückt. Der FAVAC hat die Partie gedreht, wunderbar. Ein Lied nach dem
anderen erschallte und die Mannschaft konnte noch weiter zulegen, spielte die
Partie letztendlich trocken nach Hause, obwohl der Outwachler auf unserer Seite
die Sache mit dem Abseits wohl nie begreifen wird. Merke: es zählt die Position
des Stürmers beim Abspiel, nicht bei der Ballannahme. Aber gut, bis du 18
wirst, hast du diese knifflige Situation (hoffentlich) auch im Griff. Nach dem
Spiel gab es – Toni Polster führte den Anstich durch – noch Freibier, welches
fast ausschliesslich in Favoritner Kehlen rann. Danke dafür. Auch die
Weiswürscht waren gut (und mit 5,50 durchaus im Rahmen), leider hielt sich der
Andrang beim Fest in Grenzen sodass rund eineinhalb Stunden nach Spielschluss
die Würschtl schon gratis waren. Also
noch eine Portion geordert und mit zwei Maß Bier runtergespült. Es war dann
wohl so gegen 14 Uhr, als wir aufbrachen, nicht ohne uns – der Herweg hat es ja
gezeigt – uns mit Gerstensaft eingedeckt zu haben. Ein technischer Halt am
Bahnhof, danach eine kurze Bahnfahrt und wir waren wieder zurück in Sankt
Favoriten. Danke Burschen, es war wunderbar. Einmal Favoritner – Immer Favoritner
!