Eine etwas verwirrende, um nicht zu sagen verstörende Choreo machten die Grünen am Sonntag: zuerst ehrten sie all die jenigen, die dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer gefallen sind - allen voran Wilhelm Goldschmitt der dem Verein seinen heutigen Namen gab und im Holocaust ums Leben kam - um kurz danach den 75. Jahrestag des "Deutschen Meistertitels" zu feiern, der von denjenigen organisiert wurde, die die vorher bedachten umbrachten. Manchmal wäre ein wenig geschichtliche Schulbildung schon ganz gut und notwendig. Auch der etwas hilflos wirkende Erklärungsversuch in einem Rapidblog kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass damals keineswegs der "sportliche" Erfolg zählte sondern hier vom Regime beinharte Interessen dahintersteckten, um die störrischen "Ostmärker" (vor allem in Wien) bei der Stange zu halten. Das am Tag des Spiels der Einmarsch in die Sowjetunion begann, gab dem Ganzen eine weitere, bittere Note. Im Zuge des "Vernichtungskrieges" im Osten wurden durch die Einsatzgruppen der Nazis mehrere Millionen Menschen, darunter auch viele Juden, grausam umgebracht. Ganz zuletzt darf man nicht vergessen, dass die damalige Rapidmannschaft mit dem Deutschen Gruss am Spielfeld stand (egal aus welchem Beweggrund). An dies alles wird mit dem Abfeiern eines Meistertitels erinnert, der mit Sport und Erfolg im engeren Sinne nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. Nicht umsonst ist dieser Titel vom Verein aus seinem Briefkopf getilgt worden.