Magdeburg
Hannes S., Fußballfan des 1.FC Magdeburg, der Anfang Oktober aus einem fahrenden Zug gestürzt war, ist an seinen schweren Verletzungen gestorben. Das bestätigte ein Polizeisprecher am Mittwoch der MZ.
Der Barlebener war am späten Samstagabend vor einer Woche aus einem fahrenden Regionalzug gestürzt und erlitt dabei schwere Kopfverletzungen. Zuvor war das Opfer nach seinem Zustieg in Haldensleben von einer Fangruppe des Magdeburger Erzrivalen Hallescher FC bedroht worden.
Eine siebenköpfige Ermittlungsgruppe geht weiterhin der Frage nach, wie es zu dem tragischen Vorfall kommen konnte. Denn auch wenn die Polizei sicher ist, dass Hannes S. die Zugtür selbst per Notsystem öffnete, so ist weiterhin unklar, weshalb der junge FCM-Fan anschließend stürzte. Genauso unklar ist, weshalb der Zug seine Fahrt unverändert in Richtung Magdeburg fortsetzte, nachdem die Tür geöffnet wurde. Erst eine Stunde später fand ein externer Zeuge den Schwerverletzten im Gleisbett und alarmierte die Rettungskräfte.
Unter dem Motto „Kämpfe, Hannes!“ starteten der Drittligist und seine Fans seither mehrere Aktionen, die dem 25-Jährigen Kraft geben sollte.
Der Tod des FCM-Anhängers ist der tragische Höhepunkt gewalttätiger Vorfälle zwischen Fans aus Magdeburg und Halle. Erst zu Beginn des Jahres wurde ein 15-jähriger HFC-Fan in Dessau von FCM-Sympathisanten angegriffen und verletzt. Zwar solidarisierten sich die Ultras des HFC zuletzt auf ihrer Website mit Hannes S., dennoch sind die Sicherheitsorgane schon jetzt zusätzlich alarmiert. Am 26. November treffen die beiden Drittligisten zum Derby in der Landeshauptstadt aufeinander.