Freitag, 28. Oktober 2016

Favoritner AC versus Admira Technopool: Der Bericht

Sonntag, 23. Oktober – welch ein Datum für alle Ungarn. Just an diesem Tag vor 60 Jahren begann der ungarische Volksaufstand gegen die Sowjetherrschaft. Er brachte den Ungarn vier Tage Freiheit im Kampf gegen eine der beiden Supermächte der Welt und kostete sie 3.000 Tote, über 20.000 Verwundete, tausende Verschwundene (sie durften in Sibirien Ferien machen) und 180.000 Flüchtlinge. Weitere Zehntausend wurden aus den Grenzregionen abgesiedelt, Lehrer und andere höhere Angestellte aus dem Staatsdienst entlassen und ein engmaschiges Überwachungsnetz geknüpft. Ausserdem verschwand das Land erneut hinter dem Eisernen Vorhang, der noch im Sommer 1956 abgebaut worden ist (was auch der Grund war, warum überhaupt soviele Menschen flüchten konnten), doch das alles wusste man am Dienstag, den 23. Oktober 1956 noch nicht, als hundertausend Studenten und Arbeiter vor das Parlamentsgebäude in Budapest pilgerten, um einen neuen Sozialismus zu fordern und Solidarität mit den Polen zu bekunden, deren Aufstand sofort vom Militär niedergeschlagen wurde. In den Abendstunden liess das Regime dann durch AVO-Leute in die Menge schiessen – der (ungeplante) Aufstand begann. Daran gedachten wir heute mit einer kleinen ungarischen Fahne. Wichtig jedoch war das Spiel gegen Admira Technopool, der Mannschaft mit dem lustigsten Namen ever. Leider – und das muss man jetzt mal sagen – war unsere Torausbeute heute nicht optimal, Milan Petosi traf in der ersten Halbzeit einmal an die Stange (das wird bei ihm langsam zur Gewohnheit) doch nach 15 Minuten traf Milosavljevic zum verdienten und viel umjubelten 1-0, mit dem es auch in die Pause ging. Nach der Pause ging das muntere „Chancen verhindern“ weiter, leider hatte dann die „Swimmingpool“ ihren Lucky Punch zum 1-1 bei dem es auch blieb. Bei grauem Wetter war die Leistung dementsprechend und – das muss man so klar sagen – das schlechteste Spiel in der heurigen Saison. Andererseits – besser jetzt als in den entscheidenen Phasen der Meisterschaft. Am Nachmittag war dann noch das grossen Wiener Derby mit einem Vorspiel irgendwo auf der Quellenstrasse, wo rivalisierenden Fangruppen offenbar eine Strassenbahn im Weg war – nachzulesen in jedem renommiertem Schundblattl – und dementsprechend waren vorher auch wieder die listigen Groundhopper anwesend. Ein Karlsruher und ein Niederländer von Excelsior Rotterdam (die Schwarzroten von dort) wurden noch eingeladen, mitzutrinken, diejenigen die nicht willkommen waren durften uns aus der Ferne bewundern. Man kann eben nicht alles haben im Leben. Hoffentlich werden wir auf deren superduper Groundhoppingseiten toll bewertet und bekommen viele, viele Sternchen – denn darauf sind wir nämlich vollkommen geil, wie ihr alle wisst. Wie auch immer, der Tag war trotzdem recht angenehm (der FC 1980 Wien gewann mit unglaublichen 13-0 auswärts beim MAC) und so können wir uns ganz entspannt auf das kommende TOTO-Cupspiel am anderen Ende von Wien vorbereiten. Mordor, wir kommen !