Dem Länderspiel gegen Rumänien wohnten 22.060 (1.100 Gäste) im Stadion und etwa 4-6.000 auf der von diversen Ultragruppen organisierten Veranstaltung am nahegelegenen Planetarium bei. Wie auch vor zwei Jahren gegen den selben Gegner gab es ein Public Viewing vor einer Großleinwand mit Live-Musik, freiem Eintritt und friedlicher Stimmung.
Im Stadionumfeld und in der Innenstadt lieferten sich mangels gegnerischer Fans/Hools etwa 500 (nach diversen Quellen bis zu 2.000) Personen aus allen bedeutenden Mobs teilweise wüste Straßenkämpfe mit der Polizei. Am Vortag und rund ums Spiel wurden 51 Personen wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt, dem Besitz von Pyrotechnik und Sachbeschädigung festgenommen, 42 kamen in U-Haft (darunter vier rumänische Staatsbürger). Fünf Personen wurden im Eilverfahren dem Haftrichter vorgeführt, drei erhielten Haftstrafen von 26 bis 40 Monaten, zwei weitere 24 Monate auf Bewährung. Auf Seiten der Hools gab es 15 Verletzte, bei der Polizei 23. Alles in allem wurden 21 Einsatzfahrzeuge und ein Wasserwerfer beschädigt.
Schade drum!
Schade vor allem, weil der Zusammenhalt innerhalb der Szene größer als jemals zuvor ist und sich nahezu jede Kurve an den Protesten gegen die überzogenen Repressionen und Stigmatisierungen beteiligt. Mittlerweile sind bis auf zwei Seiten alle Ultra-Homepages, -Blogs und -Accounts in sozialen Medien gelöscht worden. (Säuberungen im Stile jener nach den ´56-er Aufständen werfen ihre Schatten voraus!) Bezüglich der Flüchtlingsproblematik gibt es eine Abmachung an die sich bislang alle Gruppen einschließlich Umfeld gehalten haben. Es besagt, dass nicht agiert wird, solange es friedlich bleibt. Vorerst toleriert man die von Flüchtlingen eingeworfenen Zugfenster, ihre Schneisen der Vermüllung und ihre Behinderungen des Verkehrs und des öffentlichen Lebens noch. Vorerst noch.