Montag, 11. Mai 2015

Lustige Lügenpresse

Aufdecker: Story über Bin Ladens Tötung erlogen

US-Starjournalist wirft neues Licht auf die Kommandoaktion.

 Große Zweifel an der offiziellen US-Version der Geschehnisse rund um die Tötung von Osama bin Laden weckt US-Starjournalist und Pulitzer-Preisträgers Seymour Hersh.

Bin Laden sei in einem Haus in Abbottabad unter Arrest des pakistanischen Geheimdienstes ISI gestanden, schreibt Hersh. Mit Hilfe lokaler Stammesfürsten soll ISI den Terrorpaten, der sich von 2001 bis 2006 in den Bergen des Hindukusch versteckt hielt, in eine Falle gelockt haben. Anschließend sei bin Laden in die Garnisonsstadt Abottabad gebracht und vom Geheimdienst überwacht worden. Die USA und Pakistan hätten anschließend um den prominenten Häftling gepokert. Eine Auslieferung des Al-Kaida-Führers an die USA sei für Pakistan nicht in Frage gekommen, da man Unruhen befürchtete. Deshalb habe man - auch in Hinblick auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA - eine Abmachung getroffen: Bin Laden sollte von US-Spezialeinheiten abgeholt und danach im Grenzgebiet zu Afghanistan getötet werden - bei einem "Drohnenangriff". In der Nacht der Kommandoaktion hätten die pakistanischen Wachleute, die rund um bin Ladens Haus postiert waren, ihre Posten verlassen und das Licht abgeschaltet. Doch die Kommandoaktion ging schief, ein Hubschrauber der US-Army stürzte bei dem Einsatz ab und ging in Flammen auf. Die Anwesenheit der Amerikaner in Abbottabad war nun nicht mehr zu leugnen. Daher, schreibt Hersh, hätte man sich im Weißen Haus die Geschichte zurechtgebogen und von einer "geheimen Mission" gesprochen. Außerdem soll Bin Laden schwer krank gewesen sein. Während die offizielle US-Version von einem Feuergefecht mit Navy Seals spricht, konnte sich der Terrorpate nur schwer bewegen. Er sei von den Elitesoldaten in einem Kugelhagel praktisch hingerichtet worden. Bin Laden war nach der US-geführten Militärintervention in Afghanistan, die im Herbst 2001 begann, nach Pakistan geflohen und hatte sich im August 2005 in Abbottabad niedergelassen. Dort war er schließlich vom US-Geheimdienst aufgespürt und am 2. Mai 2011 von einem US-Spezialkommando erschossen worden. Eine pakistanische Untersuchung kam zu dem Schluss, dass die Regierung nicht über bin Ladens Versteck informiert war, rügte aber schwere Versäumnisse der Sicherheitsdienste und schloss auch nicht aus, dass einzelne Beamte informiert waren.