Montag, 11. Mai 2015

Reutlingen gegen Ulm

POL-RT: Polizeieinsatz beim Fußball Oberligaspiel SSV Reutlingen - SSV Ulm

Reutlingen (ots) - Zwei leicht verletzte Beamte, zahlreiche versuchte Körperverletzungsdelikte, Beleidigungen, Sachbeschädigungen und Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz (bengalische Feuer) sind die Bilanz der gestrigen Oberligabegegnung zwischen dem SSV Reutlingen und dem SSV Ulm.
Am Samstag, 09.05.2015, um 17.00 Uhr, fand das von der Polizei als High-Risk-Spiel eingestufte Oberligaspiel im Reutlinger Stadion an der Kreuzeiche statt. Das Spiel wurde von 2220 Zuschauern, darunter 500 Fans aus Ulm, besucht.
Aus Ulm reisten neben zahlreichen friedlichen Fans auch 245 Problemfans mit der Bahn und drei Reisebussen an. Die Ulmer Fans wurden durch befreundete Anhänger des VfR Aalen, des 1. FC Nürnberg und des Eishockeyclubs Kaufbeuren unterstützt. 50 Fans von Rot Weiß Oberhausen reisten außerdem mit einem eigenen Bus nach Reutlingen.
Eine Reisebus mit Problemfans des Schweizer Clubs FC St. Gallen und zahlreiche mit Pkw angereiste Fans stärkten die Reutlinger Fanszene. Außerdem nahmen zahlreiche, bereits einschlägig polizeibekannte Fans, die Gelegenheit war, die Reutlinger Problemfanszene, die während des Spiels ca. 185 Fans umfasste, zu unterstützen.
Die mit der Bahn angereisten Ulmer Fans wurden am Bahnhof von Bussen der Reutlinger Stadtverkehrsbetriebe abgeholt und unter Polizeibegleitung zum Stadion gebracht. Dennoch gelang es einem Ulmer Fan im Innern eines Busses Schaden in Höhe von ca. 800 Euro anzurichten.
Während die Ulmer Fans in den ihnen zugewiesenen Fanblock strömten, versuchte eine Gruppe von ca. 40 maskierten Reutlinger und St. Gallener Fans über einen Spazierweg am Freibad entlang an die Rückseite des Ulmer Fanblocks zu gelangen. Die eingesetzten Polizeibeamten konnten dies nur durch den Einsatz von Schlagstöcken verhindern. Anschließend rannten die immer noch maskierten Fans an der Rückseite der Tribüne entlang zur SSV-Gaststätte, wo die anderen Fans bereits warteten.
Einen gehörigen Schreck verursachte die Aktion bei einer Gruppe von Kindern, die mit ihren Eltern auf den Einlass ins Stadion warteten, weil sie die Mannschaften aufs Spielfeld begleiten durften. Sie waren plötzlich mit dem Anblick einer auf sie zu rennenden Gruppe Maskierter konfrontiert. Verantwortliche des SSV Reutlingen konnte die Gruppe jedoch schnell ins Stadion einlassen.
In der ersten Halbzeit des Spiels kam es zu keinen besonderen Vorkommnissen. Die beiden Fanlager versuchten sich durch diverse Choreografien und gegenseitige Beleidigungen zu übertreffen. Nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit zündeten maskierte Ulmer Fans mehrere bengalische Feuer in ihrem Fanblock. Etwa zehn Minuten vor Spielende gelang es den Ulmer Fans das Nottor zum Stadioninnenraum zu öffnen. Die vom SSV Reutlingen eingesetzten Ordner konnten nicht verhindern, dass eine große Anzahl von Fans darauf in den Stadioninnenraum stürmten. Der Schiedsrichter unterbrach das Spiel. Unterstützt durch die Aufforderung des Stadionsprechers und eines Verantwortlichen des SSV Ulm, gelang den Ordnern und den nun in den Innenraum des Stadions entsandten Polizeikräfte die Ulmer Fans wieder in ihren Fanblock zurückzudrängen. Gleichzeitig wurden die Reutlinger Problemfans, die in der Zwischenzeit vom Block E durch die Sitzreihen der unbeteiligten, friedlichen Fußballfans in den Block A gestürmt waren, wieder in ihren Fanblock verwiesen. Kurz nach dem Wiederanpfiff, wurde das Spiel vom Schiedsrichter frühzeitig beendet.
Während die Ulmer Fans aus dem Stadion strömten und sich auf den Weg zu ihrem Busparkplatz machten, versuchten Reutlinger und St. Gallener Problemfans von der Schlattwiesenstraße aus in Richtung der Ulmer Fans zu kommen. Es kam zu verbalen Provokationen, die die Ulmer Fans dazu veranlasste nun auch in Richtung der Reutlinger Fans zu stürmen. Durch den Einsatz starker Polizeikräfte, einschließlich der Polizeireiter, konnten weitere Auseinandersetzungen verhindert werden.
Die Provokation der Ulmer Fans durch Reutlinger Fans setzte sich am Busparkplatz (Verkehrsübungsplatz) fort. Die Reutlinger Fans mussten deshalb erneut durch Polizeikräfte abgedrängt werden, um die Ulmer Fans zum Einstieg in ihre Busse bewegen zu können. Anschließend wurden die Busse mit Polizeibegleitung zum Hauptbahnhof bzw. zur Stadtgrenze begleitet.
Reutlinger Fans, die anschließend mit ihren Freunden aus der Schweiz in die Innenstadt strömten, sorgten in der Fußgängerzone erneut für Aufregung, weil sie sich dort verbale Auseinandersetzungen mit Passanten lieferten. Erst gegen 21.30 Uhr beruhigte sich die Lage im Stadtgebiet.
Die Polizei hatte rund 300 Beamtinnen und Beamte im Einsatz. Die zahlreichen festgestellten Delikte bedürfen noch weiterer Ermittlungen. (rsh)

reutlingen sammelte sich mit 60 c-leuten vor dem spiel, davon 20 st.gallen hools. insgesamt ein sehr sportlicher haufen. dieser schaffte es durch etliche schleichwege umbeirrt von innenstadt bis zum stadion. dort versuchte man von einem waldweg hintenrum aus den gästeblock, an dem sich ulmer und iberhausener ultras befanden, anzugreifen. zwar kamen die angreifer den ulmern sehr nah, doch eine bullenkette + ein zaun verhinderten jeden kontakt. von ulm und oberhausen kam in dem moment nichts ausser dummes gepöbel und ein paar flaschen die geworfen wurden. nach wenigen sekunden wurde der reutlinger mob dann von den aufrückenden einheiten richtung Haupttribüne gejagt, wo es bisschen ärger und paar festnahmen gab aber nichts weiter.
zum spiel gabs von beiden seiten eine choreo, bei dem ulmer choreo
 gab es irgendwie Probleme mit dem aufklappen des Spruchbandes. stimmungstechnisch ohne frage wieder klarer vorteil reutlingen, im gästeblock wieder mal 20-30 leute die supportet haben, nur bei pöbelgesängen waren es paar mehr. nach der halbzeit noch ne pyro aktion von ulm, ganz nett aber nichts weltbewegendes. das gilt auch für das spiel, ein unbedeutendes 1:1. 5 min spielende verließen die reutlinger sportlichen, die auf dem Tribünenbild klar über der szene e erkennbar waren, das stadion. als diese alle unten waren, und teilweise schon raus aus dem Stadion waren, hiess es kommando zurück. grad da hatten die ulmer den platz gestürmt und waren vereinzelt Richtung Haupttribune gelaufen. wenige reutlinger gingen aufs spielfeld, wurden von polizei aber schnell wieder hochverfrachtet. insgesamt wirkte es in diesem moment auf der Haupttribune sehr chaotisch und unorganisiert so dass es nicht gelang in dem moment eine vernünftige gemeinsame Antwort zu finden. ob es zufall war dass die ulmer den platz stürmten unmittelbar nachdem die reutlinger sportlichen von der Haupttribüne gingen? trotz allem ne sehr gute aktion der ulmer.
nach dem spiel versuchte reutlingen dann schnell vom stadiongelände weg zu kommen um sich von den ulmern zu verabschieden. auf der straße die zum stadion führt gab es ein paar vorstoßversuche die von team green aber mit Pfeffer zu nichte gemacht wurden. gab kleinere raufereien mit den bullen und wieder paar festnahmen und verletzte, nach und nach gelang es sich einzelt von dem bullenkessel abzusetzen, aber bis man sich gesammelt hat waren die ulmer busse schon weg bzw schon am bahnhof. die suche nach ulmern im ringelbach und in der stadt verlief dann Erfolglos.
insgesamt ein guter tag für beide (sportlichen) szenen, auch wenn es nicht geknallt hat, was bei dem polizei aufgebot und der übersichtlichen lage rund ums stadion aber auch schier unmöglich war. top aktion von reutlingen der gästeblock angriff, nach dem spiel wurde auch alles probiert. ebenfall sehr gute aktion der platzsturm von ulm.
stuttgart hatte übrigens heimspiel gegen mainz...