Montag, 4. August 2014

Menschenhatz in der Schweiz

Die St.Galler Kantonspolizei sucht zehn Berner Fussballfans, die am 4. Mai 2013 beim Spiel des FC St.Gallen gegen die Young Boys in der AFG Arena randaliert und Sachschaden angerichtet haben. Falls sich die Gesuchten nicht bei der Polizei melden, werden Fotos von ihnen veröffentlicht.

Die St.Galler Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft machen erstmals von einem neuen, dreistufigen Fahndungskonzept Gebrauch, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst. Die gesuchten YB-Fans haben eine Woche Zeit, um sich bei der Polizei zu melden. Danach werden zuerst Fotos mit verpixelten Gesichtern der Randalierer veröffentlicht. Wenn dies keinen Erfolg bringt, werden eine Woche später unverpixelte Bilder publiziert.

Den zehn Gesuchten werden Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Gewalt und Drohung gegen Beamte sowie Verstösse gegen das Vermummungsverbot vorgeworfen. Die YB-Anhänger, nach denen gefahndet wird, sollen vor dem Spiel gegen den FC St.Gallen die WC-Anlagen im Gästebereich demoliert haben. Zudem wird ihnen zur Last gelegt, sie hätten sich vermummt und die Notausgänge aufzudrücken versucht. Auslöser für die Ausschreitungen war die Anhaltung eines YB-Anhängers bei der Eingangskontrolle wegen Pyro: Der Mann hatte sich eine Leuchtfackel an den Körper geklebt.

28 weitere Randalierer sind schon identifiziert und zum Teil mit Strafbefehlen abgeurteilt. Ein Haupttäter hat bereits rechtskräftig eine bedingte Geldstrafe von 130 Tagessätzen sowie eine Busse von 1300 Franken erhalten, wie die Sprecherin der St.Galler Staatsanwaltschaft, Natalie Häusler, auf Anfrage sagte. Gegen vier weitere Personen wurden Bussen zwischen 500 und 800 Franken ausgesprochen.

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