Das österreichische Innenministerium hat heute eine Reisewarnung für die gesamte Linie U6 in Wien erlassen. Alle Reisenden sind aufgerufen, Aufenthalte in der U-Bahnlinie und in umliegenden Gebieten zu meiden oder auf das unbedingt notwendige Mindestmaß zu reduzieren.
„Gerade jetzt in den Sommermonaten stellt eine Fahrt mit der U6 ein massives Gesundheitsrisiko dar“, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums. Das tropische Klima in Kombination mit den Fahrgastmassen biete einen idealen Nährboden für Erreger aller Art. Allen, die dennoch eine Reise planen, werden Impfungen gegen Malaria, Typhus und Beulenpest dringend nahe gelegt.
Aufgrund häufiger Verspätungen und sogar Ausfällen kann rasche medizinische Hilfe in Notfällen oft über mehrere Stunden nicht gewährleistet werden. Dazu kommt die prekäre Sicherheitslage, die über weite Teile der Strecke vorherrscht.
Heute Abend wird der UNO-Sicherheitsrat in New York zur aktuellen Situation in der U6 beraten. Eine Entsendung einer internationalen Blauhelmtruppe halten Beobachter zum jetzigen Zeitpunkt allerdings für eher unwahrscheinlich. Das Rote Kreuz richtete bereits an mehreren Stationen Auffanglager ein, auch Ärzte ohne Grenzen befindet sich vor Ort.
Bisher galt die U6 als beliebte Destination vor allem unter Abenteuer-Urlaubern. Die Wiener Linien bietet allen Reisenden an, bereits bezahlte Tickets gegen Reisegutscheine für andere Linien umzutauschen.
(Foto: Wiener Linien/Johannes Zinner)