Mittwoch, 23. Juli 2014

Ruhrpottmethoden

Nach Urteil in Gelsenkirchen: Angriff auf Dortmunder Ex-Ultras und ihren Anwalt

GELSENKIRCHEN Nach der Verurteilung von fünf Angeklagten aus dem Ultra-Umfeld von Borussia Dortmund sind zwei der Verurteilten und ihr Anwalt in Gelsenkirchen nach dem Prozess verfolgt und attackiert worden. Wie die Polizei Gelsenkirchen am Mittwoch mitteilte, ging eine vermummte Gruppe auf sie los.

Nach Urteil in Gelsenkirchen: Angriff auf Dortmunder Ex-Ultras und ihren Anwalt
 
Den Polizeiangaben zufolge wurde der 48-jähriger Anwalt aus Lippstadt nach der Verhandlung am Dienstag auf dem Rückweg nach Hause angegriffen. Mit ihm im Fahrzeug saßen zwei der jungen Männer, die zuvor verurteilt wurden. Dabei handelt es sich laut Polizei um ehemalige Mitglieder der Dortmunder Ultra-Szene im Alter von 20 und 21 Jahren.

Auf dem Weg zur Autobahn wurde das Fahrzeug des Anwalts bedrängt und von einem vorausfahrenden Auto bis zum Stillstand ausgebremst. Mit Masken vermummt und mit verschiedenen Werkzeugen bewaffnet, stieg eine Gruppe aus und schlug auf das Auto des Anwalts ein. Gleichzeitig näherte sich eine weitere bewaffnete Gruppe dem Auto von hinten.

Das Auto des Anwalts wurde erheblich beschädigt, der 48-Jährige konnte allerdings noch rechtzeitig Gas geben und die Polizei alarmieren. Keiner der Insassen wurde bei dem Angriff verletzt.
Inzwischen konnten drei Tatverdächtige identifiziert werden, die Staatsanwaltschaft Essen wurde eingeschaltet. Zu weiteren Details hält sich die Polizei derzeit noch bedeckt - und teilt lediglich mit, es seien "weitere Maßnahmen" ergriffen worden.

Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Verstoß gegen das Vermummungsverbot - so lautete die Anklage gegen die fünf BVB-Randalierer. Einer der jungen Männer aus Soest wurde zu zwei Jahren Jugendhaft verurteilt (Vorstrafe wegen Diebstahl), die übrigen vier Angeklagten erhielten Geldstrafen von bis zu 180 Tagessätzen. Damit hat das Amtsgericht Gelsenkirchen nun rund 30 der insgesamt über 50 Angeklagten verurteilt.