Natascha Kampusch: Zehn Jahre danach
Mehr als acht Jahre lang hat Natascha Kampusch nach ihrer Entführung durch Wolfgang Priklopil in Gefangenschaft in dessen Haus im niederösterreichischen Strasshof gelebt. Heute kommt Kampusch alle zwei Monate hierher, um nach dem Rechten zu sehen. Denn das Haus wurde ihr als Entschädigung für das Erlittene zugesprochen.
In einem „Thema spezial“-Interview spricht Christoph Feurstein zehn Jahre nach dem ersten Interview noch einmal mit Kampusch. Er hat sie mit ihrer Familie, mit Freunden und Wegbegleitern getroffen und ist mit ihr auch an den Ort ihrer Gefangenschaft zurückgekehrt.
1998 wurde Kampusch auf dem Schulweg entführt, nach ihrer Flucht war die junge Frau bald mit Verschwörungstheorien und Anfeindungen konfrontiert: „So richtig frei war ich in den vergangenen zehn Jahren nur in wenigen Momenten. Es war auch ein Gefängnis, in das ich zurückgekehrt bin. Ein Gefängnis der Urteile und Verurteilungen“, erzählte sie im „Thema“-Interview.
Zehn Jahre nach ihrer Flucht will Natascha Kampusch nun endgültig ihren Weg gehen, wie sie erzählte. Sie will die Matura nachholen, nimmt Gesangsunterricht und Reitstunden. „Jetzt beginnt erst die Phase, wo ich wirklich versuche, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und mich zu entfalten“, sagte die 28-Jährige.