Streit zwischen der "Saalefront" und dem Halleschen FC
Lautes Schweigen im Fanblock der Ultras
Der Stimmungsboykott der HFC-Ultras ist zu einem Kleinkrieg der Fanlager geworden. Ein Fall in Rostock zeigt, wie groß das Problem Randale für die Fußball-Vereine inzwischen geworden ist.
Halle (Saale) –
Donnerstagmittag lehnten fünf Fans am Zaun des Trainingsgeländes des Halleschen FC. Sie beobachteten, wie die Mannschaft des Drittligisten nach der 0:2-Pleite gegen Fortuna Köln leichtes Training absolvierte. Das wäre nichts Ungewöhnliches, wenn denn in diesem Moment nicht die Symbolik den Unterschied gemacht hätte.
Einer der Zaungäste gab sich nämlich klar zu erkennen, indem er ein T-Shirt mit dem Schriftzug der Ultra-Gruppierung „Saalefront“ trug. Fraglos eine Provokation, hatte der Verein vor Saisonbeginn doch „jegliche Symbolik der Gruppe im Erdgas Sportpark in Halle sowie auf jeglichen Spielstätten des HFC“ verboten. Manch einer der anderen Beobachter wertete das T-Shirt am Donnerstag sogar als Drohkulisse an die Mannschaft und an den Verein. Nach dem Motto: „Seht her, uns gibt es noch. Uns werdet ihr nicht los.“
„Solange ihr schweigt…“
Der Vorfall am Trainingsgelände war die Fortsetzung eines Streits zwischen der „Saalefront“ und dem HFC. Ein Streit, in dem die Fronten inzwischen völlig verhärtet sind. „Wir als Saalefront-Ultras werden weiterhin bei den Heimspiele nicht als Gruppe auftreten“, erklären die Ultras auf ihrer Internetseite. „Solange ihr schweigt, schweigen wir auch“, stand auf dem Banner, das während des Spiels im Fanblock hing.
Tatsächlich hatte die Stimmung im Erdgas Sportpark schon etwas Bedrohliches. 8 568 Zuschauer waren da - eine stolze Zahl für ein Spiel an einem Wochentag. Trotzdem war es über weite Strecken totenstill. Und welche Auswirkungen das hat, zeigte sich wie schon im Heimspiel gegen den Chemnitzer FC.
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Stand: 8.8.2014 21.46 Uhr