RB Salzburg gegen SV Grödig
Heute durften wir uns – live im Bezahlfernsehkanal 1 – das
„Derby“ zwischen den Fuschler Konzern namens Red Bull Salzburg und dem
Vorortverein SV Grödig, besser bekannt durch seinen Wettskandal, von dem
natürlich im Verein niemand etwas gewusst hatte ansehen. Ein toller Termin,
Sonntagnachmittag, zu heiss um draussen etwas Sportlicheres ausser Biertrinken
zu machen, war ich voll der Vorfreude über das Spiel. Nein nicht wirklich aber
ich habe mir zumindest ein wenig Spass versprochen. Einmal durch die Kunden,
die immerhin recht zahlreich kamen und dann durch das Spiel selber. Ich meine
13.000 laufende RB Werbetaferln in einem 30.000er Stadion sind bei diesem Derby
net schlecht wie ich meine. Vor allem auch deswegen weil aus Grödig wohl nicht
allzu viele Menschen mitgekommen sind. Sommerzeit und so. Ausserdem muss die
Ernte eingebracht werden – wobei das gilt vermutlich auch für die RB Kunden. In
Salzburg selber regiert ja fantechnisch violett-weiss. Der Rest – nämlich jener
der nicht verlieren will oder kann ist RB Konsument. Hier gibt es endlich
wieder einen Fussballverein, der den Wienern den Rang abläuft und so den
Wien-Komplex füttert. Ist ja immer wieder lustig wenn man es vor sich hat.
Das Spiel selber war eigentlich das zu Erwartende. Der SV
Grödig hat sich artig bei RB für dessen Unterstützung inklusive
Spielertransfers und anderer Zuwendungen bedankt und liess sich 8 Tore
einschenken. Der „Starstürmer“ Reyna von Grödig – ein RB-Leihspieler – durfte
gegen den eigenen Arbeitgeber nicht netzen (Corporate Identity) und auch
ansonsten machten die Blauweissen nicht den Eindruck, heute ihrer Arbeit
nachgehen zu wollen. Böse Zungen behaupten ja in den diversen sozialen
Netzwerken, dass Grödig bei einem 0-10 keine Stadionmiete für den EC zahlen
muss, ich kann das natürlich nicht bestätigen aber die Art und Weise wie dieser
Sieg von RB zustande kam ist schon eigenartig.
Und er führt uns die Sinnlosigkeit der derzeitigen
Bundesliga deutlich vor Augen: Ein Konzern kauft sich was er braucht. Was
seinerzeit dem Onkel Franz (Strohsack aka Stronach) nicht gelungen ist hat der
Onkel Didi (Mateschitz) besser gemacht. Eine Lizenz gekauft, seine U 23 –
regelwidrig – per Reglementslücke bei Liefering in der zweiten Liga geparkt,
dazu noch vielfältige „Kooperationen“ und andere „Gentlemen Agreements“ –
Fussball „pur“ anno 2014. Die ÖFB- bzw. die Bundesligafunktionäre sehen zu,
warum auch nicht, sie bekommen im VIP Club nur das Beste zum Futtern sowie
weiche Sesserln und dürfen sich medienwirksam präsentieren, auf der Strecke
bleiben nur die Fussballfans welche eine solche Liga nicht interssiert. Aber
wen juckt das ? Bis Rapid das neue ALLIANZ Stadion hat vergehen noch Jahre und
der Rest der Liga interessiert eh nicht. Fernsehgelder bekommens alle, die
Sponsoren bleiben ihnen auch und ansonsten – was solls ? Schliesslich ist
Österreich fussballtechnisch in Europa maximal drittklassig und wird es auch
dank RB und seiner zusammengekauften Söldnertruppe immer bleiben. Wobei auch
das „Abkaufen“ von guten Spielern der Ligakonkurrenten (zumindestens spielen die anderen Vereine in
ein und derselben Liga mit RB) diese Entwicklung fördert. Die Message ist ja
klar: komm zu uns und du hast ausgesorgt, woanders kann man dir das nicht
bieten. Und da ist es vollkommen egal wo der Spieler dann landet, hauptsache er
ist in der „coolen Welt von Red Bull“. Guten Tag Herr Sabitzer !
Das es sicher auch eine Zeit nach RB geben wird bedenken
die handelnden Personen dabei nicht bzw. ist es ihnen egal – und dann ist der Schaden
für alle bereits angerichtet. Egal wie das Spiel heute ausgeht, der
Betrugsverdacht schwebt im Raum, immerhin ist Grödig da ja kein ganz
unbeschriebenes Blatt, siehe Dominik Taboga und Co. Ganz nebenbei wird einem
jungen Tormann ein mögliches Auslandsengagement (die Türkei und Italien sind im
Gespräch) verbaut, denn wer will sich schon einen Tormann, der 8 Trümmer
einfängt haben ? – Vielleicht RB im nächsten Jahr. Wer weiss das schon so genau
?
Der Meister 2015 ist bereits nach wenigen Runden vergeben, RB kann sich
nur noch selber schlagen. Vielleicht sollte man die Meisterschale schon jetzt
übergeben und den Profifussball in Österreich solange ruhen lassen wie ein
Konzern hier nach Belieben schaltet und waltet. In Italien sagt man dazu „Mafia“.
Bei uns halt Red Bull !