Hannover. Der 19-jährige Fußballfan von Hannover 96, der wegen versuchter Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte angeklagt war und am Mittwoch vom Amtsgericht Hannover freigesprochen wurde, ist noch nicht aus dem Schneider: Die Staatsanwaltschaft hat Berufung gegen das Urteil eingelegt. Gleichzeitig aber leitete die Behörde auch Ermittlungsverfahren gegen zwei Polizisten wegen Körperverletzung im Amt und uneidlicher Falschaussage ein. „Außerdem prüfen wir, ob noch weitere Verfahren gegen andere Beamte eingeleitet werden müssen“, erklärte Oberstaatsanwältin Irene Silinger.
Die Auseinandersetzungen zwischen Fans und Polizisten hatten sich am 26. Januar 2013 beim Bundesligaspiel von 96 gegen den VfL Wolfsburg abgespielt, im Zugangsbereich zu den Zuschauerrängen im Stadion. Zuvor waren etwa zehn Mitglieder des Fanklubs „Brigade Nord 99“ mit Ordnern aneinandergeraten, die das Aufhängen eines Transparents mit den Buchstaben „A.C.A.B.“ (kurz für All Cops are Bastards – alle Polizisten sind Bastarde) nicht dulden wollten.
Diese Woche nun sprach ein Jugendrichter das Mitglied des Fanklubs frei. Diesem sei der behauptete Angriff mit einer Fahnenstange auf einen Polizisten nicht zweifelsfrei nachzuweisen. Gut zu erkennen war auf den Videoaufnahmen der Ermittler allerdings, wie ein Beamter den Lindener mit einer Faust ins Gesicht schlug und ihn anschließend heftig gegen einen Betonpfeiler stieß; der 19-Jährige trug Gesichtsverletzungen und eine Schädelprellung davon. Gegen diesen Polizisten ermittelt der Staatsanwalt wegen Körperverletzung im Amt.
Der Vorwurf der uneidlichen Falschaussage richtet sich gegen andere Beamte. Einer hatte ausgesagt, dass der Polizei im Stadion nur ein VHS-Rekorder zur Verfügung gestanden habe, um kritische Situationen aufzuzeichnen. Ein anderer hatte allerdings von zwei Aufnahmegeräten gesprochen. Wer die Unwahrheit sagt, ist offen. Andreas Hüttl, der Verteidiger des 96-Anhängers, hatte bereits in der Verhandlung den Verdacht geäußert, dass die Polizei Filmmaterial unterschlägt – Bilder, die möglicherweise weitere Übergriffe von Beamten zeigen oder von ihnen erhobene Vorwürfe gegen Fans widerlegen.
Rechtsanwalt Hüttl vertritt auch einen weiteren jungen Mann, der auf der im Gerichtssaal vorgespielten Bandaufnahme ebenfalls zu erkennen ist. Diesem wirft der Staatsanwalt vor, er habe die Festnahme seines 19-jährigen Kumpels verhindern wollen und dabei Widerstand gegen Beamte geleistet. Tatsächlich ist zu sehen, wie er seine Hände – möglicherweise nur schützend – hebt und von einem Polizisten ebenfalls einen Faustschlag verpasst bekommt. Ein dritter 96-Anhänger soll bei dem Tumult eine Mülltonne auf die Einsatzkräfte geworfen haben. Bislang hatten die Ermittler bekundet, dieser Übergriff sei nicht gefilmt worden. Doch auf dem vor Gericht gezeigten Video, so Hüttl, sei zumindest die Festnahme des jungen Mannes durch drei auf ihm kniende Polizisten zu erkennen, allerdings ohne den Ausgangspunkt des Geschehens. Dieses Verfahren sei vorläufig ausgesetzt worden.
Das Stadionverbot gegen den 19-Jährigen, das bis zum 30. Juni 2016 ausgesprochen wurde, ist noch nicht aufgehoben worden. Nach Auskunft von 96-Sprecher Alex Jacob warte der Verein das Ende des schwebenden Verfahrens ab und werde den Fall dann erneut prüfen.
Die Auseinandersetzungen zwischen Fans und Polizisten hatten sich am 26. Januar 2013 beim Bundesligaspiel von 96 gegen den VfL Wolfsburg abgespielt, im Zugangsbereich zu den Zuschauerrängen im Stadion. Zuvor waren etwa zehn Mitglieder des Fanklubs „Brigade Nord 99“ mit Ordnern aneinandergeraten, die das Aufhängen eines Transparents mit den Buchstaben „A.C.A.B.“ (kurz für All Cops are Bastards – alle Polizisten sind Bastarde) nicht dulden wollten.
Diese Woche nun sprach ein Jugendrichter das Mitglied des Fanklubs frei. Diesem sei der behauptete Angriff mit einer Fahnenstange auf einen Polizisten nicht zweifelsfrei nachzuweisen. Gut zu erkennen war auf den Videoaufnahmen der Ermittler allerdings, wie ein Beamter den Lindener mit einer Faust ins Gesicht schlug und ihn anschließend heftig gegen einen Betonpfeiler stieß; der 19-Jährige trug Gesichtsverletzungen und eine Schädelprellung davon. Gegen diesen Polizisten ermittelt der Staatsanwalt wegen Körperverletzung im Amt.
Der Vorwurf der uneidlichen Falschaussage richtet sich gegen andere Beamte. Einer hatte ausgesagt, dass der Polizei im Stadion nur ein VHS-Rekorder zur Verfügung gestanden habe, um kritische Situationen aufzuzeichnen. Ein anderer hatte allerdings von zwei Aufnahmegeräten gesprochen. Wer die Unwahrheit sagt, ist offen. Andreas Hüttl, der Verteidiger des 96-Anhängers, hatte bereits in der Verhandlung den Verdacht geäußert, dass die Polizei Filmmaterial unterschlägt – Bilder, die möglicherweise weitere Übergriffe von Beamten zeigen oder von ihnen erhobene Vorwürfe gegen Fans widerlegen.
Rechtsanwalt Hüttl vertritt auch einen weiteren jungen Mann, der auf der im Gerichtssaal vorgespielten Bandaufnahme ebenfalls zu erkennen ist. Diesem wirft der Staatsanwalt vor, er habe die Festnahme seines 19-jährigen Kumpels verhindern wollen und dabei Widerstand gegen Beamte geleistet. Tatsächlich ist zu sehen, wie er seine Hände – möglicherweise nur schützend – hebt und von einem Polizisten ebenfalls einen Faustschlag verpasst bekommt. Ein dritter 96-Anhänger soll bei dem Tumult eine Mülltonne auf die Einsatzkräfte geworfen haben. Bislang hatten die Ermittler bekundet, dieser Übergriff sei nicht gefilmt worden. Doch auf dem vor Gericht gezeigten Video, so Hüttl, sei zumindest die Festnahme des jungen Mannes durch drei auf ihm kniende Polizisten zu erkennen, allerdings ohne den Ausgangspunkt des Geschehens. Dieses Verfahren sei vorläufig ausgesetzt worden.
Das Stadionverbot gegen den 19-Jährigen, das bis zum 30. Juni 2016 ausgesprochen wurde, ist noch nicht aufgehoben worden. Nach Auskunft von 96-Sprecher Alex Jacob warte der Verein das Ende des schwebenden Verfahrens ab und werde den Fall dann erneut prüfen.