Nach dem Drittliga-Spiel zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Saarbrücken soll es am Samstag zu einer Hooligan-Attacke gekommen sein: Nach Augenzeugenberichten sollen rechte MSV-Anhänger der Gruppierung "Division Duisburg" anti-faschistische MSV-Ultras der Gruppe "Kohorte" angegriffen haben.
Zeugen berichten weiter, dass Einsatzkräfte der Polizei die Gruppen getrennt hätten und dabei mit Schlagstöcken, Pfefferspray und Tränengas gegen die Ultras vorgegangen seien. Die Kruppstraße zwischen der Duisburger Arena und dem Stadtteil Neudorf wurde gesperrt.
Polizei hat sich bislang nicht zu den Vorfällen geäußert
Die MSV-Ultras sollen nach dem 3:3 gegen den 1. FC Saarbrücken friedlich das Stadion in Richtung ihres Containers auf dem Parkplatz vor der Arena verlassen haben. Dort trifft sich die Gruppe "Kohorte" vor jedem Heimspiel. Auf dem Weg dorthin soll es zur Attacke der Hooligans gekommen sein. Ein Augenzeuge berichtet: "Etwa zehn Hools haben auf Mitglieder der 'Kohorte' eingeschlagen. Dann hat die Polizei die Gruppen getrennt und ist aggressiv gegen die Ultras vorgegangen."
Die Polizei soll auch Tränengas eingesetzt haben. Es gab offenbar mehrere Verletzte. Auf Anfrage unserer Redaktion wollte sich die Duisburger Polizei zu den Vorfällen noch nicht äußern. "Wir wissen noch nicht genau, was passiert ist, werden aber später sicherlich mehr erfahren", sagte ein Polizei-Sprecher. Vorher wolle er "keine Aussage treffen".
Rechte Duisburger Hooligans sollen MSV-Ultras attackiert haben | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... x979923570
SONNTAG, 20. OKTOBER 2013
Stellungnahme zu dem Angriff auf unsere Gruppe nach dem Heimspiel gegen Saarbrücken
Kaum mehr als 90 Minuten hat es gedauert, bis der Wunsch von der Realität eingeholt wurde.
Die Antwort auf die Frage, warum sich die Fans, das Fanprojekt und der MSV Duisburg bei dem Heimspiel gegen Saarbrücken gegen Rassismus und Diskriminierung stellen und öffentlich äußern, wurde durch das Verhalten rechter und rechtsoffener MSV-Fans unmittelbar nach dem Spiel am Fanprojektcontainer geliefert. Mitglieder der Gruppen 'Division Duisburg' und 'Proud Generation Duisburg' attackierten unter Hinzuziehung von Mitgliedern des 'Nationalen Widerstand Duisburg' und Führungspersonen des mittlerweile verbotenen 'Nationalen Widerstand Dortmund' unsere Gruppe auf dem Parkplatz des Wedaustadions.
Während wir auf dem Weg zum vom Fanprojekt organisierten Kaffee und Kuchen mit den Rolliflitzern waren, wurde mit Betreten des Parkplatzes unvermittelt auf Personen unserer Gruppe eingeschlagen, ehe die Polizei dazwischen ging.
Auslöser des Angriffs war ein Spruchband von uns mit der Aufschrift "Täter-Opfer-Rolle vertauscht? Schäm dich Eintracht Braunschweig". Hiermit haben wir Bezug genommen auf das Verbot der 'Ultras Braunschweig', welche nach tätlichen Angriffen durch andere Eintracht-Fans durch den Verein verboten wurden. Eine Art der Konfliktlösung die wir für so nicht angemessen und geradezu irrsinnig halten, und zu der wir unsere Meinung als Fußballfans kundtun wollten, wie dies regelmäßig über Spruchbänder passiert.
Vor dem Spiel gegen Darmstadt kam es unter der seit Monaten stattfindenden Drohkulisse seitens der 'Division' zu einem von dieser iniitierten Gespräch, in welchem uns klar gemacht wurde, dass zur Verhinderung einer weiteren Eskalation jegliches Engagement gegen Rassismus unsererseits in Zukunft zu unterlassen ist. Um weitere Auseinandersetzungen zu vermeiden fügten wir uns angesichts des deutlich einseitigen Kräfteverhältnis, hielten aber auch im Rahmen dieser Ansage fest, dass das Thema Antirassismus für uns wichtig ist und wir diese Arbeit für notwendig halten und uns der Verzichtsaufforderung nur angesichts der Konsequenzen, die uns beispielsweise in Leipzig durch den Angriff auf unseren Bus gezeigt wurden, beugen.
Trotz der Bauchschmerzen, uns unter Drohungen von Inhalten verabschieden zu müssen, die uns wichtig sind, haben wir uns an diese "Absprache" gehalten, so auch beim Saarbrückenspiel. Dass wir uns jetzt mit bestimmten Ultrasgruppen nicht mehr solidarisieren dürfen wenn sie verboten werden, weil deren politische Einstellung nicht jedem gefällt, war zu keinem Zeitpunkt Teil des Gespräches.
Entsprechend der Ansage der 'Division' haben wir, im Gegensatz zum letzten Jahr, keinen Beitrag zum Heimspiel in den FARE-Wochen geleistet, um erst gar keinen neuen Diskussionsstoff zu liefern.
Frei nach dem Motto "wer suchet, der findet" wurde nun also das o.g. Spruchband als Anlass genommen, zum wiederholten Male an unserer Gruppe ein Exempel zu statuieren, wie man seitens der 'Division' gedenkt mit Leuten umzugehen die nicht ins eigene Weltbild passen. Hätte es das Spruchband nicht gegeben, hätte man woanders was reininterpretiert - Solidaritätsspruchbänder für Ultras aus Siegen, Halle, Rostock oder sonstwen waren komischerweise nie ein Problem, keine politische Äußerung oder Provokation.
Wir rufen den Verein, das Fanprojekt und alle MSV-Fans dazu auf, den Worten von einer bunten Kurve Taten folgen zu lassen und dafür zu sorgen, dass sich beim MSV jeder Mensch wohl fühlt. Dass bestimmte Fangruppen den anderen Fans ihre Meinung gewaltsam aufzwingen wollen und gewisse Meinungsäußerungen Angriffe nach sich ziehen kann niemand der sich dem MSV verbunden fühlt tolerieren.
Wir wollen eine bunte und lebendige Kurve voller verschiedener Menschen mit verschiedenen Ideen und keine rechte Drohkulisse gegen Andersdenkende.
Für einen bunten Fußball - Für einen freien Fußball!
Kohorte Ultras
Jungspunde Ultras
Die Antwort auf die Frage, warum sich die Fans, das Fanprojekt und der MSV Duisburg bei dem Heimspiel gegen Saarbrücken gegen Rassismus und Diskriminierung stellen und öffentlich äußern, wurde durch das Verhalten rechter und rechtsoffener MSV-Fans unmittelbar nach dem Spiel am Fanprojektcontainer geliefert. Mitglieder der Gruppen 'Division Duisburg' und 'Proud Generation Duisburg' attackierten unter Hinzuziehung von Mitgliedern des 'Nationalen Widerstand Duisburg' und Führungspersonen des mittlerweile verbotenen 'Nationalen Widerstand Dortmund' unsere Gruppe auf dem Parkplatz des Wedaustadions.
Während wir auf dem Weg zum vom Fanprojekt organisierten Kaffee und Kuchen mit den Rolliflitzern waren, wurde mit Betreten des Parkplatzes unvermittelt auf Personen unserer Gruppe eingeschlagen, ehe die Polizei dazwischen ging.
Auslöser des Angriffs war ein Spruchband von uns mit der Aufschrift "Täter-Opfer-Rolle vertauscht? Schäm dich Eintracht Braunschweig". Hiermit haben wir Bezug genommen auf das Verbot der 'Ultras Braunschweig', welche nach tätlichen Angriffen durch andere Eintracht-Fans durch den Verein verboten wurden. Eine Art der Konfliktlösung die wir für so nicht angemessen und geradezu irrsinnig halten, und zu der wir unsere Meinung als Fußballfans kundtun wollten, wie dies regelmäßig über Spruchbänder passiert.
Vor dem Spiel gegen Darmstadt kam es unter der seit Monaten stattfindenden Drohkulisse seitens der 'Division' zu einem von dieser iniitierten Gespräch, in welchem uns klar gemacht wurde, dass zur Verhinderung einer weiteren Eskalation jegliches Engagement gegen Rassismus unsererseits in Zukunft zu unterlassen ist. Um weitere Auseinandersetzungen zu vermeiden fügten wir uns angesichts des deutlich einseitigen Kräfteverhältnis, hielten aber auch im Rahmen dieser Ansage fest, dass das Thema Antirassismus für uns wichtig ist und wir diese Arbeit für notwendig halten und uns der Verzichtsaufforderung nur angesichts der Konsequenzen, die uns beispielsweise in Leipzig durch den Angriff auf unseren Bus gezeigt wurden, beugen.
Trotz der Bauchschmerzen, uns unter Drohungen von Inhalten verabschieden zu müssen, die uns wichtig sind, haben wir uns an diese "Absprache" gehalten, so auch beim Saarbrückenspiel. Dass wir uns jetzt mit bestimmten Ultrasgruppen nicht mehr solidarisieren dürfen wenn sie verboten werden, weil deren politische Einstellung nicht jedem gefällt, war zu keinem Zeitpunkt Teil des Gespräches.
Entsprechend der Ansage der 'Division' haben wir, im Gegensatz zum letzten Jahr, keinen Beitrag zum Heimspiel in den FARE-Wochen geleistet, um erst gar keinen neuen Diskussionsstoff zu liefern.
Frei nach dem Motto "wer suchet, der findet" wurde nun also das o.g. Spruchband als Anlass genommen, zum wiederholten Male an unserer Gruppe ein Exempel zu statuieren, wie man seitens der 'Division' gedenkt mit Leuten umzugehen die nicht ins eigene Weltbild passen. Hätte es das Spruchband nicht gegeben, hätte man woanders was reininterpretiert - Solidaritätsspruchbänder für Ultras aus Siegen, Halle, Rostock oder sonstwen waren komischerweise nie ein Problem, keine politische Äußerung oder Provokation.
Wir rufen den Verein, das Fanprojekt und alle MSV-Fans dazu auf, den Worten von einer bunten Kurve Taten folgen zu lassen und dafür zu sorgen, dass sich beim MSV jeder Mensch wohl fühlt. Dass bestimmte Fangruppen den anderen Fans ihre Meinung gewaltsam aufzwingen wollen und gewisse Meinungsäußerungen Angriffe nach sich ziehen kann niemand der sich dem MSV verbunden fühlt tolerieren.
Wir wollen eine bunte und lebendige Kurve voller verschiedener Menschen mit verschiedenen Ideen und keine rechte Drohkulisse gegen Andersdenkende.
Für einen bunten Fußball - Für einen freien Fußball!
Kohorte Ultras
Jungspunde Ultras
Update:
Ohne auf alles was die Presse so schreibt und vor sich hin interpretiert eingehen zu müssen möchten wir nochmals in aller Deutlichkeit festhalten, dass die Austritte bei Kohorte im Sommer 2012 in keinem Fall aus einer rechten Gesinnung der Ausgetretenen resultierten und wir dieser Darstellung entschieden widersprechen.
Eigentlich sind wir keine Freunde von großen öffentlichen Stellungnahmen, doch die gestrigen Geschehnisse sowie vor allem das Echo danach, lässt uns keine andere Wahl.
Um jedoch den Gesamtzusammenhang nachvollziehen zu können, warum es nach Abpfiff des Spiels auf dem Parkplatz des Wedaustadions zu kurzen Auseinandersetzungen innerhalb der Duisburger Fanszene gekommen ist, müssen wir auf den Sommer 2012 zurückschauen.
In diesem besagten Sommer gab es eine interne Umstrukturierung in den Reihen der Kohorte Duisburg. Diese Gruppe entschied sich dazu, sich fortan bei Spielen unseres MSV u.a. optisch gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen, den spielbezogenen Support zu verlassen, um ein völlig eigenes, “kreatives” Liedgut, einzig begrenzt auf den Stimmungsblock der Duisburger Nordkurve durchzusetzen, sowie auf gemeinsame Auswärtstouren in Form der Anreise mit dem Zug zu verzichten. Dass man all diese Vorgehensweisen, sich von der restlichen Szene abzukapseln, durchziehen wollte, ohne das große Spektrum der Nordkurve und damit der aktiven Szene hinter sich zu haben, sollte sich nun, am 19. Oktober 2013, rächen.
Wir als PGDU entschieden uns in jenem Sommer 2012 nach intensiven Gesprächen mit der Kohorte, diesen Weg nicht mitgehen zu wollen. Uns ging es dabei nicht um den antirassistischen Grundkonsens, sondern um den für uns nicht akzeptablen Umgang mit dem Liedgut und den vielen weiteren MSV-Anhängern. Wir verstehen uns als Motor einer Kurve, der versuchen muss, einen guten Kompromiss zu finden zwischen dem Ausleben eigener Gruppenideale, sowie dem Einbeziehen einer möglichst großen Masse von Fans bei grundlegenden Themen wie die Art des Supports oder Auswärtsfahrten. Zudem gehört für uns ein gesunder “Pöbelfaktor” zum Fußball dazu. Natürlich steht die Unterstützung der eigenen Mannschaft im Vordergrund. Doch verbale oder auch optische Provokationen in Richtung der gegnerischen Fanszene gehören für uns ebenso zur Duisburger Mentalität, was im Übrigen auch von einem Großteil der weiteren aktiven Gruppierungen in Duisburg so getragen wird. Kohorte jedoch betrachtet dies seit geraumer Zeit völlig anders.
Nach über einem Jahr erklärt es sich fast von selbst, dass beim Aufeinandertreffen zweier ziemlich unterschiedlicher “Ideologien” szeneinterne Reibereien stattfanden. Vor einigen Wochen gab es ein, vermutlich letztes, Aufbäumen aller aktiven Gruppen in Form eines “runden Tisches”. Bei diesem Treffen wurden grundlegende Absprachen getroffen, welche für die gesamte Szene bindend sein sollte. Die Kohorte verletzte diese Absprachen, indem beim
gestrigen Heimspiel ein Spruchband, welches der Braunschweiger Ultràszene gewidmet war, gezeigt wurde, um sich klar zu kurveninternen Differenzen der Braunschweiger Ultràszene zu positionieren. Wir halten es für höchst problematisch, sich als externe Ultràgruppe zu einem Konflikt einer anderen Szene zu positionieren, da die genauen Problemursachen von außen niemals zu 100% ersichtlich sind. Ergo sollte man sich aus diesen Sachen einfach raushalten. Da die Gemüter durch das Zeigen dieses Banners und dem damit verbundenem Wortbruchs des runden Tisches auch bei anderen Gruppen erhitzt waren, entluden sich nach dem Spiel die Emotionen in Form einer kurzen Auseinandersetzung zwischen der Kohorte und Teilen anderer Gruppierungen. Wir als PGDU beteiligten uns ausdrücklich nicht an dieser Auseinandersetzung. Wenige vereinzelte Mitglieder von uns standen höchstens in unmittelbarer Nähe zum Geschehen, wurden jedoch nicht handgreiflich.
Am darauffolgenden Tag überraschte uns die Stellungnahme der Kohorte auf ihrem Stimmungsblock-Blogspot. Dort ist zu lesen, dass rechte bzw. rechtsoffene MSV-Fans, darunter Mitglieder unserer Gruppe, die Kohorte auf dem Parkplatz des Wedaustadions attackiert haben solle. Zum einen ist diese Äußerung inhaltlich falsch, da, wie oben bereits erwähnt, niemand der PGDU an körperlichen Auseinandersetzungen beteiligt war. Zum anderen ist jedoch das Fass zum Überlaufen gebracht worden, indem unsere Gruppe öffentlich mit politisch rechtem Gedankengut assoziiert wird.
Hier ist eindeutig ein Punkt erreicht, an dem wir sagen müssen: Das geht so nicht!
Abgesehen vor dem Hintergrund, dass sich bei der PGDU zahlreiche Mitglieder wiederfinden, die einen Migrationshintergrund haben, welche sich mit Sicherheit nicht in einer rechtsoffenen Gruppe wohlfühlen würden, sind wir seit unserer Gründung im Jahr 2007 weder durch rechte oder diskriminierende Äußerungen, sowohl verbal als auch optisch, aufgefallen, noch dadurch, jemals Mitglieder mit politisch extremistischem Hintergrund bei uns aufgenommen zu haben. Für uns war, ist und wird im Fußballstadion immer nur eines zählen: Der MSV Duisburg! Da spielt es überhaupt keine Rolle, aus welcher Herkunft der MSV-Fan stammt, welche religiösen Hintergründe er hat oder welche sexuellen Orientierungen er verfolgt. Im Gegenteil haben wir es uns als Gruppe zur Aufgabe gemacht, beispielsweise bei Auswärtstouren mit der Szene beim Feststellen diskriminierender Gesänge entschlossen zu intervenieren, da schon bei der Anreise zum Stadion einzig und allein der MSV im Vordergrund stehen muss.
Des Weiteren arbeiten wir seit Gruppengründung eng mit dem sozialpädagogischen Fanprojekt zusammen, welches, seiner Aufgabe entsprechend, in vielen Aktionen zu Toleranz untereinander aufruft. Das gute Verhältnis zum Fanprojekt besteht auch heute noch.
Was die Kohorte nun mit ihrer tollen Stellungnahme erreichen will, liegt glasklar auf der Hand: Sie will uns ohne triftige Argumente in die “rechte Ecke” drängen, um die “Opfer-Täter”-Relation zu verdrehen. Sie vertauschen hierbei allerdings auch die Ursache-Wirkungs-Kette. Denn die Kohorte versucht einen Stil in die Nordkurve zu bringen, der die Szene in viele Einzelgruppen gespalten hat. Da spielt die Politik höchstens eine Nebenrolle. Hier geht es um Vorgehens- und Verhaltensweisen einer Gruppe, welche so nicht hinnehmbar sind und in der Nordkurve auf minimale Akzeptanz stößt.
Nun versucht diese Gruppe uns scheinbar durch medialen Druck als Täter darzustellen. Dies ist übrigens ein Trend, der nicht nur in Duisburg, sondern in den letzten Jahren vergleichbar in vielen anderen Städten und Szenen sichtbar wurde. Gruppen wie die Kohorte versuchen, als vermeintliche “Gutmenschen-Gruppen”, die sich Weltoffenheit und Toleranz auf ihre Fahne schreiben, alles um sie herum, was nicht in ihr Menschenbild passt, auszugrenzen. Dabei werden gerne die eigenen Kontakte zu Printmedien genutzt, um ein völlig verfälschtes Bild von der Kurven-Realität darstellen zu lassen. Dieses Vorhaben darf sich in Duisburg oder sonst wo nicht durchsetzen!
Wir werden die Geschehnisse rund um das Saarbrücken-Spiel in der kommenden Woche gründlich analysieren und anschließend unsere Schlüsse daraus ziehen. Wir lassen es uns nicht gefallen, uns in irgendwelche Schubladen stecken zu lassen, in denen wir nicht hinein gehören. Wir werden uns weiterhin für eine laute Kurve nach unseren Vorstellungen einsetzen!
Um jedoch den Gesamtzusammenhang nachvollziehen zu können, warum es nach Abpfiff des Spiels auf dem Parkplatz des Wedaustadions zu kurzen Auseinandersetzungen innerhalb der Duisburger Fanszene gekommen ist, müssen wir auf den Sommer 2012 zurückschauen.
In diesem besagten Sommer gab es eine interne Umstrukturierung in den Reihen der Kohorte Duisburg. Diese Gruppe entschied sich dazu, sich fortan bei Spielen unseres MSV u.a. optisch gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen, den spielbezogenen Support zu verlassen, um ein völlig eigenes, “kreatives” Liedgut, einzig begrenzt auf den Stimmungsblock der Duisburger Nordkurve durchzusetzen, sowie auf gemeinsame Auswärtstouren in Form der Anreise mit dem Zug zu verzichten. Dass man all diese Vorgehensweisen, sich von der restlichen Szene abzukapseln, durchziehen wollte, ohne das große Spektrum der Nordkurve und damit der aktiven Szene hinter sich zu haben, sollte sich nun, am 19. Oktober 2013, rächen.
Wir als PGDU entschieden uns in jenem Sommer 2012 nach intensiven Gesprächen mit der Kohorte, diesen Weg nicht mitgehen zu wollen. Uns ging es dabei nicht um den antirassistischen Grundkonsens, sondern um den für uns nicht akzeptablen Umgang mit dem Liedgut und den vielen weiteren MSV-Anhängern. Wir verstehen uns als Motor einer Kurve, der versuchen muss, einen guten Kompromiss zu finden zwischen dem Ausleben eigener Gruppenideale, sowie dem Einbeziehen einer möglichst großen Masse von Fans bei grundlegenden Themen wie die Art des Supports oder Auswärtsfahrten. Zudem gehört für uns ein gesunder “Pöbelfaktor” zum Fußball dazu. Natürlich steht die Unterstützung der eigenen Mannschaft im Vordergrund. Doch verbale oder auch optische Provokationen in Richtung der gegnerischen Fanszene gehören für uns ebenso zur Duisburger Mentalität, was im Übrigen auch von einem Großteil der weiteren aktiven Gruppierungen in Duisburg so getragen wird. Kohorte jedoch betrachtet dies seit geraumer Zeit völlig anders.
Nach über einem Jahr erklärt es sich fast von selbst, dass beim Aufeinandertreffen zweier ziemlich unterschiedlicher “Ideologien” szeneinterne Reibereien stattfanden. Vor einigen Wochen gab es ein, vermutlich letztes, Aufbäumen aller aktiven Gruppen in Form eines “runden Tisches”. Bei diesem Treffen wurden grundlegende Absprachen getroffen, welche für die gesamte Szene bindend sein sollte. Die Kohorte verletzte diese Absprachen, indem beim
gestrigen Heimspiel ein Spruchband, welches der Braunschweiger Ultràszene gewidmet war, gezeigt wurde, um sich klar zu kurveninternen Differenzen der Braunschweiger Ultràszene zu positionieren. Wir halten es für höchst problematisch, sich als externe Ultràgruppe zu einem Konflikt einer anderen Szene zu positionieren, da die genauen Problemursachen von außen niemals zu 100% ersichtlich sind. Ergo sollte man sich aus diesen Sachen einfach raushalten. Da die Gemüter durch das Zeigen dieses Banners und dem damit verbundenem Wortbruchs des runden Tisches auch bei anderen Gruppen erhitzt waren, entluden sich nach dem Spiel die Emotionen in Form einer kurzen Auseinandersetzung zwischen der Kohorte und Teilen anderer Gruppierungen. Wir als PGDU beteiligten uns ausdrücklich nicht an dieser Auseinandersetzung. Wenige vereinzelte Mitglieder von uns standen höchstens in unmittelbarer Nähe zum Geschehen, wurden jedoch nicht handgreiflich.
Am darauffolgenden Tag überraschte uns die Stellungnahme der Kohorte auf ihrem Stimmungsblock-Blogspot. Dort ist zu lesen, dass rechte bzw. rechtsoffene MSV-Fans, darunter Mitglieder unserer Gruppe, die Kohorte auf dem Parkplatz des Wedaustadions attackiert haben solle. Zum einen ist diese Äußerung inhaltlich falsch, da, wie oben bereits erwähnt, niemand der PGDU an körperlichen Auseinandersetzungen beteiligt war. Zum anderen ist jedoch das Fass zum Überlaufen gebracht worden, indem unsere Gruppe öffentlich mit politisch rechtem Gedankengut assoziiert wird.
Hier ist eindeutig ein Punkt erreicht, an dem wir sagen müssen: Das geht so nicht!
Abgesehen vor dem Hintergrund, dass sich bei der PGDU zahlreiche Mitglieder wiederfinden, die einen Migrationshintergrund haben, welche sich mit Sicherheit nicht in einer rechtsoffenen Gruppe wohlfühlen würden, sind wir seit unserer Gründung im Jahr 2007 weder durch rechte oder diskriminierende Äußerungen, sowohl verbal als auch optisch, aufgefallen, noch dadurch, jemals Mitglieder mit politisch extremistischem Hintergrund bei uns aufgenommen zu haben. Für uns war, ist und wird im Fußballstadion immer nur eines zählen: Der MSV Duisburg! Da spielt es überhaupt keine Rolle, aus welcher Herkunft der MSV-Fan stammt, welche religiösen Hintergründe er hat oder welche sexuellen Orientierungen er verfolgt. Im Gegenteil haben wir es uns als Gruppe zur Aufgabe gemacht, beispielsweise bei Auswärtstouren mit der Szene beim Feststellen diskriminierender Gesänge entschlossen zu intervenieren, da schon bei der Anreise zum Stadion einzig und allein der MSV im Vordergrund stehen muss.
Des Weiteren arbeiten wir seit Gruppengründung eng mit dem sozialpädagogischen Fanprojekt zusammen, welches, seiner Aufgabe entsprechend, in vielen Aktionen zu Toleranz untereinander aufruft. Das gute Verhältnis zum Fanprojekt besteht auch heute noch.
Was die Kohorte nun mit ihrer tollen Stellungnahme erreichen will, liegt glasklar auf der Hand: Sie will uns ohne triftige Argumente in die “rechte Ecke” drängen, um die “Opfer-Täter”-Relation zu verdrehen. Sie vertauschen hierbei allerdings auch die Ursache-Wirkungs-Kette. Denn die Kohorte versucht einen Stil in die Nordkurve zu bringen, der die Szene in viele Einzelgruppen gespalten hat. Da spielt die Politik höchstens eine Nebenrolle. Hier geht es um Vorgehens- und Verhaltensweisen einer Gruppe, welche so nicht hinnehmbar sind und in der Nordkurve auf minimale Akzeptanz stößt.
Nun versucht diese Gruppe uns scheinbar durch medialen Druck als Täter darzustellen. Dies ist übrigens ein Trend, der nicht nur in Duisburg, sondern in den letzten Jahren vergleichbar in vielen anderen Städten und Szenen sichtbar wurde. Gruppen wie die Kohorte versuchen, als vermeintliche “Gutmenschen-Gruppen”, die sich Weltoffenheit und Toleranz auf ihre Fahne schreiben, alles um sie herum, was nicht in ihr Menschenbild passt, auszugrenzen. Dabei werden gerne die eigenen Kontakte zu Printmedien genutzt, um ein völlig verfälschtes Bild von der Kurven-Realität darstellen zu lassen. Dieses Vorhaben darf sich in Duisburg oder sonst wo nicht durchsetzen!
Wir werden die Geschehnisse rund um das Saarbrücken-Spiel in der kommenden Woche gründlich analysieren und anschließend unsere Schlüsse daraus ziehen. Wir lassen es uns nicht gefallen, uns in irgendwelche Schubladen stecken zu lassen, in denen wir nicht hinein gehören. Wir werden uns weiterhin für eine laute Kurve nach unseren Vorstellungen einsetzen!
„Das war euer letztes Spiel“
Für die „Kohorte“ erscheint die Situation „ausweglos“, sagt Dembowski. Wäre er ein Jugendlicher, würde er ihnen raten, „pumpen zu gehen“, um vor Angriffen besser geschützt zu sein, als Soziologe tut er dies nicht. „Es muss möglich sein, im Stadion eine demokratische Vielfalt zu etablieren“, sagt er und verweist auf die Verantwortung des Klubs.
http://www.taz.de/Angriff-in-Duisburg/!125876/
Für die „Kohorte“ erscheint die Situation „ausweglos“, sagt Dembowski. Wäre er ein Jugendlicher, würde er ihnen raten, „pumpen zu gehen“, um vor Angriffen besser geschützt zu sein, als Soziologe tut er dies nicht. „Es muss möglich sein, im Stadion eine demokratische Vielfalt zu etablieren“, sagt er und verweist auf die Verantwortung des Klubs.
http://www.taz.de/Angriff-in-Duisburg/!125876/