Donnerstag, 24. Januar 2013

Politischer Kampf Teil Zwei: Die Stellungnahme der Wiener Austria

24.01.13 12:00

Maßnahmen für ein friedliches Miteinander in der Austria-Familie



Der FK Austria Wien hat die Fanarbeit im Jänner 2012 auf neue, professionellere Beine und ganz in das Zeichen des „Dialogs“ gestellt.

In mehreren, über das Jahr 2012 verteilten Workshops wurden Fanclub- und Interessensvertreter zu Gesprächen mit Vorständen, Funktionären, Trainern und Spielern eingeladen und konnten dabei ihre Anregungen und Wünsche mit Verantwortlichen des FK Austria Wien ausführlich besprechen.

Gemeinsam definierte man im letzten Sommer eine Devise für das Zusammenspiel zwischen Fans und Klub, welches lautet: „Vertrauen, Verantwortung und Respekt.“ Nicht zuletzt aufgrund dieser Schlagworte und der großartigen Unterstützung der Austria-Familie steht der FK Austria Wien zurzeit mit einem erhöhten Besucherschnitt und sieben Punkten Vorsprung an der Spitze der Bundesliga-Tabelle.

Nach einem Jahr des „Dialogs“ musste der Verein allerdings auch feststellen, dass eine Minderheit von violetten Sympathisanten die Grundregeln in der Generali-Arena und an Spieltagen des FK Austria Wien nicht einhalten möchte.

Trotz der einfachen „Drei-Punkte-Regelung“ (1. Keine Gewalt in und außerhalb des Stadions, 2. keine Politik im Stadion, 3. keine unangemeldete Pyrotechnik) gab es seitens einzelner Personen, aber auch zum wiederholten Male des Fanclubs „Unsterblich Wien“, Verstöße gegen diese Vorgaben.

Sämtliche Gremien des FK Austria Wien (Präsidium, Verwaltungsrat, Kuratorium, Vorstand und Aufsichtsrat der FK Austria Wien AG) haben nun beschlossen, weiteren Vorkommnissen aktiv vorzugreifen und in Summe gegen rund 20 Personen Hausverbote auszusprechen, sowie Anträge vom Senat 3 der österreichischen Fußball Bundesliga für Stadionverbote für namentlich bekannte Personen zu bestätigen.

Der Strafrahmen der Personen mit österreichweitem Stadionverbot liegt dabei zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.

Der FK Austria Wien wird gegen jene Personen, die gegen das Pyrotechnik-Gesetz verstoßen (z.B. auch jene Personen, die beim jüngsten Auswärtsspiel gegen Salzburg Bengalen warfen) und keine Ausnahme-Genehmigung besitzen, im Regress Schadenersatzforderungen stellen.

Der bisher offiziell angeführte Fanclub „Unsterblich Wien“ wird vom FK Austria Wien nicht mehr als offizieller Fanclub anerkannt und somit ausgeschlossen. Alle mit dem Fanclub in Verbindung stehenden Transparente und Banner werden bei Veranstaltungen des FK Austria Wien nicht mehr zugelassen. Lediglich jenen Mitgliedern des Fanclubs, über die kein Haus- bzw. Stadionverbot verhängt wurde, wird weiterhin Zutritt zu den Spielen gewährt.

In Absprache mit der LPD Wien und der ÖFBL wird der FK Austria Wien zum Beginn der Frühjahrsmeisterschaft 2013 die im letzten Sommer eingeführte Haus- und Kleiderordnung noch konsequenter vollziehen.

Ebenso werden im Bedarfsfall - bei Gefährdungslage oder wenn die Voraussetzungen für einen Sicherheitsbereich gegeben sind - vermehrt Sicherheitszonen bei den Heimspielen zum Schutz und Wohle der Besucher rund um die Generali-Arena seitens der Exekutive aufgezogen.

Sollten mit Haus- bzw. Stadionverbot behaftete Personen in Zukunft trotzdem den Weg in die Generali-Arena suchen, wird sich der Verein die Möglichkeit einer Unterlassungsklage vorbehalten.

Desweiteren bekennt sich der Verein nicht nur zu den Grundsätzen des Zehn-Punkte-Plans der UEFA, sondern auch zur Bekämpfung jeglicher Form von Rassismus, Faschismus und Antisemitismus im Fußball und zum FIFA-Verhaltenskodex, der kürzlich in den Satzungen des FK Austria Wien statutarisch verankert wurde.

Der FK Austria Wien hat sich nach intensiver Zusammenarbeit mit seinen Gremien, dem BMI sowie der ÖFBL dazu entschlossen, dem internationalen Trend des Hooliganismus weiterhin aktiv entgegenzutreten, die Grundsätze des eigenen Klub-Leitbildes umzusetzen sowie sich auch weiterhin für ein friedliches Miteinander im Kreise der Austria-Familie einzusetzen.

Stellungnahmen:

Wolfgang Katzian (Präsident des FK Austria Wien): „Es ist besonders hervorzuheben, dass die Austria-Familie in dieser Angelegenheit an einem Strang gezogen hat. Alle Beschlüsse basieren auf einstimmigen Entscheidungen sämtlicher Gremien.“

Markus Kraetschmer (Wirtschaftsvorstand des FK Austria Wien): „Ich bin froh, dass die Neuorientierung unserer Fanarbeit positiv angenommen wurde. Diesen Weg wollen wir gemeinsam erfolgreich fortsetzen. Andererseits ist es an der Zeit, konsequent gegen jene vorzugehen, die sich einfach nicht an ein Mindestmaß an Regeln halten wollen, obwohl wir ihnen wiederholt die Möglichkeit dazu gegeben haben.“