Erklärung der Wilden Horde Köln 1996 zu den
Vorfällen nach dem Auswärtsspiel in Sinsheim
Die auf dem Rastplatz Siegburg vorgefallenen Situationen wurden weder von der Wilden Horde organisiert, noch mitgetragen. Die meisten Mitglieder unserer Gruppe befanden sich zum Zeitpunkt der Geschehnisse bereits in Köln und wurden erst einen Tag später durch die Medien über die Vorfälle informiert. Dementsprechend distanzieren wir uns als Gruppe von den Geschehnissen, die nach dem Auswärtsspiel des 1. FC Köln in Sinsheim am Rastplatz Siegburg vorgefallen sind.
Aufgrund der laufenden Verfahren sowie der Vielzahl an Behauptungen, dessen Wahrheitsgehalt wir gegenwärtig nicht einschätzen können, möchten wir uns zu dem Vorwurf, dass einzelne Mitglieder unserer Gruppe an diesen Vorfällen beteiligt sein könnten, nicht äußern.
Alle Fans des 1. FC Köln möchten wir bitten, keine voreiligen Urteile aufgrund der medialen Berichterstattung zu fällen. Den Journalisten, die den Namen unserer Gruppe bzw. einzelner Mitglieder in ihre Berichte einbauen, sei mitgeteilt, dass der Grundsatz der Unschuldsvermutung auch für die Presse gilt. Mit den Entscheidungsträgern des 1. FC Köln möchten wir gerne einen persönlichen Dialog führen. Außerdem stehen wir allen FC-Fans für einen konstruktiven Dialog ebenfalls zur Verfügung.
Wilde Horde Köln 1996 im März 2012
"Wilde Horde" nach
Attacke am Pranger
Polizei
ermittelt gegen Ultras-Vorsitzenden
zuletzt aktualisiert: 07.03.2012 - 16:53
Köln
(RPO). Nach
der Attacke von Kölner Hooligans auf einen Fanbus von Borussia Mönchengladbach
hat die Polizei erste Tatverdächtige ermittelt. Die Ultra-Gruppierung
"Wilde Horde" steht am Pranger, ihr Vorsitzender soll unter den
Verdächtigen sein.
Insgesamt
zwölf Tatverdächtige konnte die Polizei bislang ermitteln. "Sie stammen
aus Köln sowie den Kreisen Euskirchen und Ahrweiler und gehören ausnahmslos als
sogenannte "Problemfans" der Ultraszene des 1. FC Köln an", hieß
es am Mittwoch in einer Mitteilung der Polizei.
Am
Dienstag hatte die Polizei die Namen der bis dahin ermittelten tatverdächtigen
Personen auch dem 1. FC Köln mitgeteilt, gegen insgesamt zehn an der
Attacke beteiligten Personen wurden daraufhin Verfahren zur Verhängung
mehrjähriger bundesweiter Stadionverbote angestoßen. Das teilte der Verein am
Dienstag mit. Unter den Tatverdächtigen befinden sich demnach auch eingetragene
Vereinsmitglieder. Gegen diese Personen hat der Klub jeweils ein
Vereinsausschlussverfahren eingeleitet.
Nach Informationen des
"Express" ist auch der Vorsitzende der "Wilden Horde" unter
den Tatverdächtigen. Der Kölner Fan-Beaftragte Rainer Mendel richtete
entsprechend deutliche Worte an die Ultras, die die größte Kölner
Fan-Gruppierung bilden. "Wir erwarten vom Fanklub 'Wilde Horde' eine
öffentliche Distanzierung von den Tätern und eine Entschuldigung bei den
Betroffenen der Attacke auf den Bus der Anhänger von Borussia
Mönchengladbach" sagte Mendel in einer Mitteilung, die der Klub auf seiner
offiziellen Homepage veröffentlichte. "Darüber hinaus erwarten wir von der
'Wilden Horde', dass sie alle an der Attacke beteiligten Mitglieder des
Fanklubs, unabhängig von ihrer Position oder Funktion, ausschließt."
Auch
der Verwaltungsratsvorsitzende der Kölner, Werner Wolf, fordert den Ausschluss
der Gewalttäter aus den Fan-Gruppen. "Keiner der Täter sollte in Kölner
Fanklubs weiter geduldet sein." Bereits in der Hinrunde hatte der Verein
der "Wilden Horde" bestimmte Privilegien (Arbeitsausweise, die
Nutzung von Räumlichkeiten im Stadion) entzogen, nachdem es im letzten
Heimspiel der vergangenen Saison zu einem tätlichen Angriff auf einen
Sportstätten-Mitarbeiter und einen Polizisten gekommen war. Erst vor einem
Monat waren die Sanktionen wieder aufgehoben worden.
Ein
Bus mit Gladbacher Fans war am Sonntagabend auf dem Rückweg vom Auswärtsspiel
in Nürnberg zunächst auf der Autobahn bedrängt worden. Am Rastplatz
Siegburg-Ost war es dann zur Eskalation gekommen. Mit Schlagstöcken und
Pflastersteinen waren Kölner Anhänger auf den Bus losgegangen und hatten die
Scheiben eingeschlagen. Nur durch die schnelle Reaktion des Busfahrers wurde
Schlimmeres verhindert.
Wie
die Polizei nun mitteilte, hatten die mit den Gewalttätern besetzten Fahrzeuge
zuvor auf der A3 zwischen 20 und 21.30 Uhr schon einen anderen Reisebus mit
Mönchengladbacher Fans mehrfach auffällig überholt. Verkehrsverstöße wurden
dazu nicht angezeigt. Diese Überholmanöver fanden ein Ende, weil der Busfahrer
sich entschloss, die Autobahn in Montabaur zu verlassen.
Die Ultra-Fan-Gruppierung „Wilde Horde 1996“ muss demnach
bei Heimspielen auf die Nutzung eines Arbeitsraumes und eines Verkaufsstandes
künftig verzichten. Arbeitsausweise soll es für Mitglieder des Clubs auch nicht
mehr geben. Zudem wird dem Fanclub für das Spiel am Samstag gegen Hertha BSC
untersagt, das Club-Banner im Stadion aufzuhängen. Mitglieder der Gruppierung
„Wilde Horde“ hatten am Sonntag einen Fan-Bus von Borussia Mönchengladbach
attackiert.
Der Bundesligaclub betonte, dass er ein klares öffentliches Signal der Entschuldigung und Distanzierung von dieser Gewalttat verlangt habe. Außerdem sei die Erwartung formuliert worden, tatverdächtige Personen aus dem Fanclub zu werfen. Mit einer Stellungnahme des Fanclubs habe man sich nicht zufriedengegeben, hieß es in einer Erklärung des Vereins am Donnerstag.
„Die uns durch die Polizei bekanntgemachten verdächtigen Personen schließen wir aus dem Verein aus und haben langjährige Stadionverbote gegen sie verhängt. Einzelne „Wilde-Horde“-Mitglieder sind leider trotz zahlreicher Gespräche in der Vergangenheit immer wieder durch Gewalttaten auffällig geworden. Deswegen haben wir uns zum Entzug der Privilegien anlässlich des neuen Vorfalls gezwungen gesehen“, erklärte Claus Horstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung des 1. FC Köln.