Der TOTO Cup, Wiens unnötigester Bewerb gab sich
die Ehre, bei Saukälte und mitten in der Woche eine Runde auszuspielen. Vorher
ging es für zwei ULTRAS noch nach Mordor, wo einiges mit einer sehr
hysterischen Bosnierin geklärt werden musste, die glaubte, man ist eine
Geldmaschine, die bei Bedarf Penunzen ausspuckt. Nach kurzem Disput war aber
auch dies geklärt und wir kehrten Mordor den Rücken. Es ist ja schon schlimm
genug, wenn wir wegen des Fussballs dorthin müssen. Wohnen ? – Nein Danke ! Zur
Feier des Tages gings noch ins „Leopold“ im Ersten Bezirk, jenem Lokal, wo anno
1955 die Unterzeichnung des Staatsvertrages von den Mitgliedern der
österreichischen Bundesregierung (Schärf, Figl, etc) gefeiert wurde. Dann
weiter zum Treffpunkt, ab in die Linie 43 wo den Mitinsassen die Funktion der
Türschranke erklärt werden musste – Scheiss Bobos – ehe wir am Postplatz
eintrudelten. Natürlich mussten wir auf den Kunstrasen ausweichen, da die betonierte
Badewanne aka Hauptplatz über kein Flutlicht verfügt. Hätte man die Partie am
Samstag ausgespielt wäre das nicht passiert. Die tolle Spielzeit wurde auch mit
Massen von Fans belohnt, handgezählte 41 Personen, davon nur ein Dutzend
Einheimische versammelten sich am Platz. Auch ein etwas in die Jahre gekommener
Ex-Grüner machte sich modern, bevor er sein Plastiksackerl nach Hause bringen
musste, die seine Schätze enthielten. Aber nunja es ist ja jedem selber
überlassen was er so mit seinem „patscherten Leben“ machen will, nicht ? Das
Spiel selber war eine Frechheit, vor allem der Schiri war einer der
schlechtesten den ich je gesehen habe. Post war stärker, keine Frage, aber die
Tore waren mehr als irregulär. Vor allem das 2-0 war vollkommen irregulär, ein
Foul am Tormann im Fünfer ist zu geben und nicht weiterspielen zu lassen (unser
Tormann konnte nachher seine rechte Hand nicht mehr richtig bewegen, spielte
aber weiter) – aber Stephan Heinrich, der uns ja schon in früheren Zeiten –
remember Ostbahn XI im Cup – verpfiffen hat tat auch heute wieder was er am
besten konnte: Spiele entscheiden. Auch der Elfer, den wir sieben Minuten vor
Spielschluss zugesprochen bekamen und die in der 67. Minute verteilte Gelb-Rote
gegen Post, in Wirklichkeit eine glatte Rote, passten da ins Schema. Inzwischen
war es scheisskalt, sodass der Slogan des heutigen Abend ausgegeben wurde:
„Drahts das Flutlicht lauter, es is echt koid !“ – und ja, es war „echt koid“.
Bier gab es 300 Meter weiter, die Tombola – es wurden genau vier Lose verkauft
die alle NICHT gewannen – war auch nicht ergiebig und ja. Eine Minute nach dem
Schlusspfiff wurde das Licht abgedreht und wir durften im Dunklen hinausgehen.
Für diese Nettigkeit bedankten wir uns mit dem sofortigen Abgang, immerhin gab
es ja diese nette Pizzeria an der Ecke zur Rosensteingasse, wo eingekehrt
wurde. Das Bier schmeckte dort und auch der Grappa war gut. Also inhalierten
wir schnell, holten uns Taxis und fuhren dann wieder zurück nach Sankt
Favoriten. KÜHE – SCHWEINE – POST SV ! Und dem Herrn Schiedsrichter ins
Stammbuch geschrieben: Du bist für diesen Job vollkommen ungeeignet, such dir
eine andere Beschäftigung – Hundezüchten zum Beispiel. Oder Schachspielen.
Keine Ahnung. Jedenfalls nicht Fussball, davon verstehst du absolut nix !