Freitag, 26. Februar 2016

Red Star Penzing versus Hellas Kagran

Dieses Wochenende findet das Spiel der zweiten Landesliga zwischen Red Star Penzing und Hellas Kagran statt. Die Frühjahrssaison startet endlich wieder und alle sind schon richtig heiss auf Fussball. Dieses Duell könnte aber auch eine gewisse Brisanz haben:
 
Während es bei den Hausherren seit eineinhalb Jahren eine linke Fangruppe namens "Guardia Rossa" besteht, sagt man Hellas Kagran - nicht zuletzt durch ihren Präsidenten Martin Graf und seiner Mitarbeiter (wie Marcus Vetter) am Platz (http://derstandard.at/1339637967312/Match-zur-Causa-Meschar-Grafs-Hellas-Kagran-gegen-Kronen-Zeitung-Das-ist-Brutalitaet) - eine gegenläufige Positionierung nach. Dies wird noch durch einen Artikel auf der Internetseite von "unzensuriert.at" (siehe unten) gefestigt. Auch die Fans haben in der Vergangenheit schon aufgezeigt. So waren bei einem Cupspiel gegen Wacker Innsbruck starke Polizeikräfte nötig um die anwesenden Hooligans auf Seiten von Hellas Kagran im Zaum zu halten. Immerhin - dies war der einzige namhafte Zwischenfall bei Hellas. In jüngerer Zeit dürfte sich wieder eine kleine, junge Truppe zusammengefunden haben, die die Hellas supporten will. Man kann nur hoffen, dass die politische Komponente bei Hellas dadurch wieder zugunsten des Sports in den Hintergrund gedrängt wird.
 
 
Dabei war Hellas Kagran in den 90ern noch ein SPÖ-geführter Grätzelverein. Immerhin - Hellas Kagran wurde um Jahre 1926 von Exilgriechen in Wien gegründet (eine ähnliche Geschichte hat auch Hellas Verona) und galt lange Zeit als Migrantenverein. Im fussballtechnisch immer multikulturellen Wien der Zwischenkriegszeit also eher die Regel denn die Ausnahme. Heute gibt es im Wiener Fussballverband ja nicht mehr wirklich viel "Migrantenvereine", da die Funktionäre diesen ein Überleben schwer machen.
 
Bei Red Star Penzing hingegen war die Arbeitertradition immer gegeben. Schon alleine die Namensfindung ist - glaubt man den Erzählungen - eine typisch wienerische. Man ging an einem Plakat der Schiffahrtslinie "Red Star" vorbei und hatte den Namen. Eine ähnlich interessante Namensfindung sagt man ja auch Platznachbar Helfort nach, die - ein wenig verballhornt - nach einem Fort in Frankreich (Belfort) benannt sein sollen.
 
Die Farben Rot-Schwarz sind und waren immer die typischen Arbeiterfarben, sie finden sich auch bei anderen "Hacklervereinen" wie Simmering oder unseren FAVAC. Auch die Ostbahn XI und der Landstrasser AC tragen sie. Dabei gelten aber gerade diese Arbeitervereine im Verband als "schwierig" da deren Anhänger eine gewisse Vorliebe für "Eigenständigkeit" haben. Und die drückten sich nicht selten auch in massiven Unmutsäusserungen aus.
 
Wie auch immer, es wird spannend am Wochenende und ich persönlich hoffe, dass es ein bunter, lauter aber friedlicher Fussballnachmittag werden wird.