Freitag, 26. Februar 2016

Der neue FIFA Präsident

115 Stimmen reichen zum Sieg

Gianni Infantino ist neuer Präsident des Fußballweltverbands (FIFA). Der 45-jährige Schweizer setzte sich am Freitag beim außerordentlichen FIFA-Kongress gegen den zuvor als Favoriten gehandelten Scheich Salman bin Ibrahim Al Chalifa im zweiten Wahlgang durch. Infantino erhielt 115 der 207 Stimmen und damit die erforderliche absolute Mehrheit, für Salman votierten 88 Delegierte.
Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien mit vier Stimmen und der Franzose Jerome Champagne mit null Stimmen waren wie erwartet chancenlos. Im ersten Wahldurchgang hatte es ein enges Rennen zwischen Infantino (88 Stimmen) und Salman (85) gegeben, beide verfehlten allerdings die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Hussein war auf 27 Stimmen gekommen, Champagne auf sieben. Kurz vor der Abstimmung hatte der fünfte Bewerber, Tokyo Sexwale aus Südafrika, seinen Rückzug verkündet.
Ebrahim al-Khalifa gratuliert Gianni Infantino
APA/AFP/Olivier Morin
Salman bin Ibrahim Al Chalifa gratuliert Gianni Infantino zu seinem Wahlsieg
Das erste Wort Infantinos in seiner Antrittsrede war „Uff“. Der sichtlich mitgenommene Schweizer fuhr fort: „Es war ein sportlicher Wettkampf. Einer gewinnt, vier leider nicht.“ In fünf Sprachen meinte Infantino: „Liebe Freunde, ich kann meine Gefühle in diesem Moment gar nicht richtig ausdrücken. Es war eine außergewöhnliche Reise, in der ich viele interessante Leute getroffen habe, die Fußball lieben und die wollen, dass die FIFA wieder respektiert wird und dafür Applaus bekommt. Wir sollten wieder stolz darauf sein, was wir als FIFA leisten. Ich will der Präsident von allen 209 Verbänden sein und mit allen zusammenarbeiten, um eine neue Ära der FIFA einzuleiten.“

ÖFB-Präsident Windtner erleichtert

Infantino tritt damit die Nachfolge seines für sechs Jahre gesperrten Landsmannes Joseph Blatter an, der die FIFA seit 1998 geführt hatte. Der bisherige Generalsekretär des europäischen Dachverbands UEFA hatte unter anderem die Unterstützung des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB). Infantino hatte als Kandidat den ebenfalls gesperrten UEFA-Präsidenten Michel Platini ersetzt, der eigentlich Blatters Amt übernehmen wollte.
Auch ÖFB-Präsident Leo Windtner zeigte sich erfreut über die Wahl Infantinos. „Es ist wirklich Freude und Erleichterung, weil es genutzt hat, dass wir Infantino nach Kräften unterstützt haben. Es ist ein guter Tag für den Weltfußball und Europa. Er garantiert am meisten, dass der Fußball wieder in den Mittelpunkt rückt. Wir kennen ihn bestens, weil er einer unser engsten Vertrauten auf UEFA-Ebene war“, sagte Windtner.