Montag, 13. Oktober 2014

SC Mannswörth versus Favoritner AC: Der Bericht

Das zweite Stadtligaspiel ausserhalb der Stadtgrenze stand an und ich konnte es kaum erwarten, den lieblichen Duft der Raffinerie zu schnuppern. Dazu versammelten sich einige Verrückte FAVAC-Fans beim DM am Reumannplatz (einer wanderte noch ein wenig weiter die Favoritenstrasse hinunter) um mittels Schnellbahn (nicht S-Bahn ihr Ignoranten) von der Geiselbergstrasse nach Mannswörth zu fahren. Vorher wollten wir noch kaltes Bier kaufen, blöderweise sollte dies in Simmering passieren. Beim Billa - Fehlanzeige, beim Zielpunkt - Fehlanzeige nur die Tankstelle hatte etwas. Schnell gekauft und dann war auch schon der Zug in der Station. Ein Viererplätzchen lockte uns magisch an und wir widerstanden dem nicht. Die Fahrt konnte beginnen. Nach rund 15 Minuten waren wir im Nirgendwo, sprich bei der Raffinerie, deren Station den klingenden Namen "Mannswörth" trug, obwohl der Ort noch rund zwei Kilometer weiter weg lag. Das Gesicht der Leute, als wir ausstiegen war auch "priceless", einfach nur geil. So sollte eine Fahrt beginnen. Auch der Marsch durch die Raffinerie war kurzweilig und die Autobahnbrücke war bald erreicht. Kurzer Fotohalt und dann waren wir auch schon in Mannswörth City. Dort herrschte eine rege Bautätigkeit, jedes zweite Grundstück war als Baustelle ausgewiesen, manche wurden in Ökobauweise mit Gras bebaut, andere mit Schutt. Aber nunja, jeder soll so wohnen wie er will, da habe ich keine Vorurteile. Ein "Zwergengasthaus" (die Tür war sogar für mich zu klein) war geschlossen, sie hatten wohl zuwenig Gäste dort, dafür gab es ein "Boutiquenhotel" - was auch immer das heissen mag. Der örtliche IBM Händler, ein Grieche wurde gesichtet und auch die Bildungsanstalt der Stadt in Augenschein genommen. Alles tipptop. Auch der Platz machte einen netten Eindruck, nur der Rasen war ein wenig holprig, wahrscheinlich wurde der Klee zu spät geerntet. Aber egal. Nach einem kleinen Verschnaufbier ging es ans supporten, welches offenbar so gut gelang, dass es auch Erwähnung in der Montagsausgabe der KRONEN-Zeitung fand. Jedenfalls haben wir alle unser Bestes gegeben und es hat sich eigentlich auch gelohnt. Der FAVAC ging kurz vor der Pause durch einen Elfmeter in Führung, Mannswörth konnte durch einen Glücksschuss, der wie eine Billardkugel durch den Strafraum zischte ausgleichen. Danach hatten wir einige gute Chancen, die jedoch allesamt nicht verwandelt wurden. Die Mannswörther spielten eigenartig und ignorierten die Anweisungen des Trainers - auch dann wenn ich sie wiederholte (man ist ja ein höflicher Gast) und musste sich so mit dem einen Punkt zufrieden geben. Wir übrigens auch. Nach dem Spiel zündelten wir noch ein bisserle herum, sehr zur Freude aller. Die Raffinerie steht übriges noch. In der Kantine konnten wir noch mit einigen Einheimischen plaudern die unbedingt ungarisch mit uns reden wollten - die Ungarn spielten zeitgleich in Mordor City (Bukarest) ein 1-1, ehe wir feststellten, dass nicht nur unser Kanzler sondern auch der Zeugerer und der Hilfszeugerer aus Andau kamen. Sachen gibts, die gibts gar nicht. In Wien angekommen gings ins Zehner Eck, wo wir nicht nur einige Ungarn trafen und den polnischen Sieg bewunderten sondern auch noch mit dem bulgarischen Wirten in Kontakt kamen. Angeblich trafen sich dort immer CSKA Sofia Leute zum Spielegucken. Auch gut. Muss halt der Dejan mal her. Das wird auch passieren denke ich mal. So gegen 2 Uhr in der Früh gings dann heim ins warme Bettchen. Tolle Sache dieser Tag. Mannswörth ist immer eine Reise wert. Zumindest mit dieser Partie ! FAVAC !