Dienstag, 29. November 2011

Alte Wiener Vereine

AC Viktoria Wien


Im Jahre 1898 wurde dieser Verein gegründet und zählte damit zu den Pionieren des österreichischen Fussballs. Obwohl er nur relativ kurz bestand (1911 fusionierte sich Viktoria mit dem Cricket and Football Club) konnte er auf einige Historie zurückblicken. So das Challenge Cup Finale 1898, wo man leider gegen die Vienna mit 1.4 verlor oder die Teilnahme an der ersten österreichischen Meisterschaft, die von der Wiener Fussball Union ausgeschrieben wurde (Viktoria spielte damals in der 2. Klasse), ebenso war die Viktoria bei der angedachten und nach kurzer Zeit abgebrochenen Wiederauflage der österreichischen Meisterschaft von 1906/07 mit dabei und zählte natürlich zu den Gründern der vom Niederösterreichischen Fussballverband ausgeschriebenen ersten Meisterschaft, an der nur Wiener Mannschaften teilnehmen durften. Am 24. April 1911 erfolgt zunächst die Fusion mit der Wiener Sportvereinigung, am 24. November 1911 schliesslich zur oben angesprochenen Fusion mit den Cricketern. Genutzt hat es dem Verein nicht, sie stiegen noch in der Premierensasion aus der 1. Klasse ab.

Wiener Sportvereinigung

Dieser Verein hatte eine abenteuerliche Geschichte, da er aus einer Fusion der Deutschen Jungmannschaft Währing und des 1898 gegründeten Fussball- und Athletik Klub Vorwärts zunächst zum Deutschen Sportverein und danach zur Wiener Sportvereinigung entstanden ist. Er spielte ab der Saison 1902/03 bei der ersten Meisterschaft (ÖFU- bzw. Tagblatt Meisterschaft) mit. 1905 gelang der Gewinn des Challenge Cups gegen den Magyar AC Budapest ehe man 1907 mit dem Wiener Cyclisten Club zum Wiener Sportclub fusionierte.

Wiener Associations Fussball (WAF)

Dieser Verein ging aus einer Abspaltung der ersten Mannschaft 1910 aus dem WAC (Wiener Athletik Club) hervor und konnte als grössten Erfolg die Meisterschaft von 1914 sowie den Pokalsieg von 1922 erringen. 2004 löste sich der Klub auf. Der WAF hatte sein Stadion in unmittelbarer Nähe der legendären Pfarrwiese, etwa dort wo heute die Gemeindebauten neben dem Hanappistadion stehen (es gibt dort auch eine kleine Polizeiwache). Mit rund 30.000 Plätzen war der Platz doppelt so gross wie die Pfarrwiese mit seinen 15.000 Plätzen. 1924 stieg der WAF aus der ersten Klasse des WFV ab und konnte nie wieder an seine Erfolge anknüpfen. Die Vereinsfarben waren Blau-Gelb. Bei seiner Auflösung spielte der WAF in der Oberliga B.

Sportclub Frem

Dieser Verein wurde 1908 unter dem Namen Vindobona gegründet und änderte seinen Namen 1910 nach einem Gastspiel von Frem Kopenhagen, das einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Frem spielte zwischen 1928 und 1931 drei Saisonen lang in der zweithöchsten Klasse des WFV und fusionierte 1931 mit der Fussballsektion der Cricketer, 1933 wurde dann auch das Frem aus dem Vereinsnamen gestrichen und der Klub hörte de facto auf zu existieren. Frem spielte die meiste Zeit seines Bestehens am Union 21 Platz in Stadlau.

Wiener Athletiksport Club (WAC)

Der im Prater beheimatete Verein wurde am 14. Oktober 1897 mit den Farben Schwarz-Rot gegründet und gilt als einer der Pioniere des österreichischen Fussballs. Er gewann nicht nur die ersten drei österreichischen Meisterschaften der WFU von 1901 bis 1903 (die Saison 1904 wurde nicht zu Ende gespielt) sondern war auch der erfolgreichste Verein im Challenge Cup, den er 1901, 1903 und 1904 gewinnen konnte. 1911 war er auch Gründungsmitglied der zweiten „österreichischen“ Meisterschaft. Seine vierte Meisterschaft den NÖFV gewann er 1915. 1931 und 1959 wurde er zweimal österreichischer Cupsieger. Der WAC brachte die Wunderteamlegenden Rudi Hiden, Karl Sesta, Wudi Müller und Schurl Braun hervor. Zweimal gab es eine Fusion, 1960 die aus einer Spielgemeinschaft hervorgegangene mit der Austria und 2002 (nachdem man die ruhend gestellte Fussballsektion 1983 wieder reaktiviert hatte) mit Rad Friendly Systems, später Fireball United. 2002 wurde der Spielbetrieb des WAC eingestellt, die Fussballsektion besteht als Hobbytruppe jedoch nach wie vor. Genauso wie das alte Stadion das zwar vor sich hinmodert aber noch immer zu erkennen ist.

Sport Club Rudolfshügel

Im September 1902 gründeten Favoritner Arbeiter den SpC Rudolfshügel, Vereinsfarben Blau-Weiss, welcher 1903 zum Österreichischen Fussball Verband (damals die Konkurrenz zur ÖFU) bei und spielte 1904 bis 1907 eine tragende Rolle in der damaligen Zweiten Klasse in Wien. Am 25. September 1907 durften sie in die Erste Klasse aufsteigen und waren somit Gründungsmitglied der vom NÖFV ausgerichteten Meisterschaft von 19111/12. Den grössten Erfolg feierten die Dunkelblaugen mit der Vizemeisterschaft 1919. Zuvor allerdings, 1904 spalteten sich die Fussballer, ein Teil blieb bei Rudolfshügel, ein Teil gründete den ASV Hertha Wien, von da an der erbittertste Rivale. Rudolfshügel löste sich 1934 auf, nachdem finanzielle Unregelmässigkeiten zu einer Suspendierung führten. Fast alle Spieler traten dem 1. FFC Vorwärts Favoriten 06 bei.