Mittwoch, 12. April 2017

Neues vom BVB

Keine Hinweise auf Terroranschlag

Die drei Explosionen nahe dem Mannschaftsbus von Borussia Dortmund vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der UEFA Champions League gegen Monaco waren ein „gezielter Angriff“ auf das Team des BVB. Das sagte der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Hinweise auf einen Terroranschlag hatten die Sicherheitsbehörden zunächst nicht.
Laut Staatsanwaltschaft wurde in der Nähe des Tatorts ein mögliches Bekennerschreiben gefunden. „In dem Schreiben wird die Verantwortung für die Tat übernommen“, sagte Staatsanwältin Sandra Lücke. Die Echtheit werde derzeit „intensiv geprüft“. Es werde wegen des „Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts“ ermittelt, sagte Lücke. Das Gerücht, dass der Club erpresst werde, wies BVB-Pressesprecher Sascha Fligge entschieden zurück.
Spurensicherung am Tatort
APA/AFP/Patrik Stollarz
Die Polizei untersucht den Tatort auf mögliche Hinweise zum Täter
Um 19.15 Uhr waren laut Polizeiangaben drei Sprengsätze in der Nähe des Mannschaftsbusses der Borussia-Spieler explodiert. Dortmunds Innenverteidiger Marc Bartra wurde dabei schwer verletzt und musste operiert werden. Der Spanier habe „eine gebrochene Speiche im rechten Handgelenk und diverse Fremdkörpereinsprengungen“, sagte BVB-Pressesprecher Fligge. Zunächst war von einer leichten Verletzung die Rede gewesen. Die anderen Spieler blieben unverletzt.
Der BVB-Bus war auf dem Weg zum Viertelfinal-Hinspiel gegen AS Monaco, als in der Nähe des Mannschaftshotels die drei Sprengsätze explodierten. Die Polizei sprach von „einem Angriff mit ernstzunehmenden Sprengsätzen“. Die Wucht der Detonationen ließ die Scheiben des Busses teilweise bersten. Das Fußballspiel wurde abgesagt und auf Mittwochabend (18.45 Uhr) verschoben.

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen

Vor dem Nachholspiel am Mittwoch ergriff die Polizei nun verschärfte Sicherheitsmaßnahmen für die Fußballer beider Mannschaften. „Wir werden alles Menschenmögliche dafür tun, dass das Spiel morgen sicher ablaufen kann“, sagte Dortmunds Polizeipräsident Lange. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bat die Fans um Verständnis für den knapp angesetzten Termin. „Es gab zu morgen keine Alternative“, sagte Watzke. „Wir können ja die Monegassen nicht bis Donnerstag hier halten.“
BVB-Spieler und Polizisten
APA/dpa/Ina Fassbender
Für beide Mannschaften gelten nun verschärfte Sicherheitsmaßnahmen
Unterdessen verurteilten auch die FIFA und die UEFA den Angriff scharf. FIFA-Präsident Gianni Infantino ließ am Dienstagabend in Zürich mitteilen: „Unsere Gedanken hier bei der FIFA sind nach den unerklärlichen Vorfällen von heute Abend bei der Dortmunder Bevölkerung, dem BVB-Team sowie bei den Fans von Borussia Dortmund und AS Monaco.“
Er hoffe, dass der verletzte BVB-Spieler Bartra rasch wieder gesund werde. „Die FIFA verurteilt die Vorfälle in Dortmund auf das Schärfste“, hieß es weiter. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin zeigte sich dankbar, dass die Verantwortlichen beider Clubs so vernünftig auf die Lage reagiert hätten. „Die Entscheidung, das Champions-League-Spiel zwischen Borussia Dortmund und AS Monaco zu verschieben, war richtig“, schrieb er in einer Stellungnahme. Die Sicherheit von Fans, Offiziellen und Spielern habe immer Vorrang.