Donnerstag, 8. August 2013

Stadionverbote bei Lok Leipzig angekündigt

 

1. FC Lokomotive

Lok Leipzig will Fangruppe "Scenario" verbieten – weitere Konsequenzen angekündigt


2000 Lok-Fans haben im Vorfeld des Derbys gegen RB Leipzig an dem Fanmarsch durch die Stadt teilgenommen. Beim Fanmarsch zum Derby gegen RB Leipzig anno 2012 trugen viele Lok-Anhänger T-Shirts der Fangruppe "Scenario". Leipzig. "Manchmal fange auch ich an zu zweifeln, ob das nicht ein Kampf gegen Windmühlenflügel ist", sagt René Gruschka. Das Verhalten einiger Anhänger in Babelsberg hat den Lok-Vorstandssprecher und Fan-Beauftragten schockiert - und nicht nur er sieht die Existenz des Vereins gefährdet. Als Reaktion wird das Präsidium am Donnerstagabend wohl erneut Stadionverbote beschließen - und ein Komplett-Verbot der Gruppierung "Scenario" im Plache-Stadion.
 
Präsidium plant laut Leipziger Volkszeitung heute Abend auf der Sondersitzung Stadionverbote und ein Gruppenverbot für Scenario Lok.

http://www.lvz-online.de/gestaltete-specials/knipser/1-fc-lokomotive-leipzig/lok-kuendigt-drastische-massnahmen-an-massnahmen-an/r-1-fc-lokomotive-leipzig-a-200461.html

Ich denke damit zieht man sich selbst den Strick zu, den andere einen um den Hals gelegt haben. SL ist die einzige aktive Gruppe im Stadion, vereint fast alle Jugendlichen in sich und dem Umfeld. Stimmung kam nur noch von SL, genauso die Choreos, und bei der Spendenaktion im Frühjahr war SL auch ganz vorne mit beteiligt. Genauso kümmerte SL sich maßgeblich darum, dass der alte Vorstand gehen muss und der jetzige seine Arbeit aufnehmen kann. Man kann den Auftritt gegen Babelsberg bewerten wie man will, sicher hatte das ganze stellenweise nichts mehr mit Fußball zutun, aber das ist die falsche Konsequenz. Zumal sie die Seite Babelsberg völlig ausblendet. Das Präsidium handelt ähnlich schnell und falsch wie nach dem Freundschaftsspiel gegen Halle, wobei dort von außen betrachtet auch die Fans, Ultras oder wer auch immder da die Bengalen in die Tapete geworfen hat, das ebenso taten. Man hat fast das Gefühl das mittlerweile Menschen aus allen Ebenen dafür bezahlt werden, damit der FC Lok endlich das zeitliche segnet. Teile der Fans verhalten sich so, das neue wie das alte Präsidium, und oft genug die Medien, wobei die Leipziger Internetzeitung ungewohnter Weise dazu einen ziemlich guten Artikel veröffentlicht hat. Der FC Lok reagiert hier meiner Meinung nach fast völlig falsch. Richtig ist, dass sich etwas ändern muss. Wenn man aber groß die Zusammenarbeit mit einem asozialen Scheißclub wie Babelsberg 03 ankündigt, um den eigenen Fans bundesweite SV's auszusprechen, dann kan ich da nur Verständnis aufbringen, wenn Lok dasselbe von 03 im Umgang mit den Babelsberger Fans fordert, die mit Zeug um sich geschmissen und dabei Menschen verletzt haben. Dass Lok das macht, kann ich mir aber ehrlich nicht vorstellen. Man versucht hier nicht vor der eigenen Tür zu kehren, man versucht ein reinigendes Feuer zu legen in der Hoffnung sich daran nicht zu verbrennen - was nicht gelingen kann.

Und das allertraurigste neben der Erkenntnis, dass ebenso fußballfremde Horden wie das Filmstadtinferno mit Toleranz und schützenden Händen überschüttet werden ist die, dass Leipzigs Fußball rot-weiß geworden ist. Glückwunsch zu einem Ultrà-Deustchland, in dem es normal ist, das in Stadien fast schon Demos abgehalten, Ultrà-Ideale in irgendeinem herbeihalluzinierten politischen Kampf geopfert werden, man Leute vor der eigenen Haustür verprügelt, in Räume einbricht und Sachen zockt weil man anders keine Eier mehr hat, man zugekokst auf Rastplätzen oder in Seitenstraßen Leute schwer verletzt, wo man im Stadion lieber eine strenge Selbstinzenierung fährt, anstatt einfach mal Spaß zu haben. Aber dann wieder »in den Farben getrennt - in der Sache vereint« trällern.
 


Mit großer Bestürzung hat das Präsidium die Vorgänge rund um die NOFV-Regionalliga-Partie SV Babelsberg 03 gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig zur Kenntnis genommen. Zum wiederholten Male hat es eine kleine Minderheit geschafft, durch gewalttätige Ausschreitungen und rechtsradikale Sprechchöre das Ansehen des 1. FC Lokomotive Leipzig und der friedlichen Mehrheit seiner Mitglieder und Anhänger nachhaltig zu schädigen. Gleichzeitig mussten wir feststellen, dass es durch Anhänger des SV Babelsberg 03 auch zu Übergriffen auf den Fanblock des 1. FC Lok gekommen ist. Im Namen des 1. FC Lokomotive Leipzig entschuldigen wir uns ausdrücklich bei allen Stadionbesuchern, die wegen Fußball im Stadion waren und sich auf ein friedliches Fußballspiel gefreut haben.
Zu den Geschehnissen: Beim Auswärtsspiel des 1. FC Lokomotive Leipzig beim SV Babelsberg 03 waren circa 800 Menschen im Gästeblock. Nach unseren Beobachtungen haben davon circa 20 Personen unmittelbar vor dem Spiel die Zäune im Pufferblock zwischen Gäste- und Heimfans überstiegen und die gewalttätige Konfrontation mit Anhängern des Gastgebers gesucht. In der 67. Minute versuchten dann Personen aus beiden Blöcken, über das Spielfeld beziehungsweise über den Pufferblock zum jeweilig anderen Block zu gelangen. Zudem haben etwa 50 Personen – darunter vor allem diejenigen, die am Blocksturm beteiligt waren – im Gästeblock in unregelmäßigen Abständen über die gesamte Dauer des Spiels rechtsradikale Parolen skandiert. Erwähnen müssen wir aber auch, dass es aus dem Block der Gastgeber zu gewalttätigen Übergriffen kam: Während des gesamtem Spiels flogen ständig gefährliche Wurfgeschosse in den Gästeblock – dabei wurde eine Frau von einem Eisenhaken am Kopf verletzt. Ihr wünschen wir selbstverständlich gute Besserung!
Wir verurteilen die Gewalttaten beider Seiten aufs Allerschärfste. Gewalt hat im Sport und damit in und um Fußballstadien nichts zu suchen. Alle Beteiligten des Blocksturms, die einwandfrei zugeordnet werden können, werden vom 1. FCLokomotive Leipzig Hausverbot erhalten, die Beantragung eines bundesweiten Stadionverbots muss durch den gastgebenden Verein erfolgen – wir hoffen in diesem Zusammenhang auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem SV Babelsberg 03. Sollten die ermittelten Täter Vereinsmitglieder des 1. FC Lok sein, wird zudem der Ausschluss aus dem Verein folgen. Weitere rechtliche Schritte behält sich der 1. FC Lok ausdrücklich vor. Zudem verurteilen wir aufs Allerschärfste die rechtsradikalen Sprechchöre einiger Weniger! Der 1. FC Lok ist in seinem Selbstverständnis ein weltoffener und toleranter Fußballverein, bei dem im Nachwuchsbereich auch die Erziehung der Kinder und Jugendlichen zu gefestigten Persönlichkeiten eine wichtige Rolle spielt. In fast allen Mannschaften – von der Regionalliga-Mannschaft bis zur jüngsten Nachwuchsmannschaft – sind dabei ausländische Mitspieler und/oder Spieler mit Migrationshintergrund Teil der jeweiligen Teams. Rechtsradikale Sprechchöre sind somit nicht nur ein Angriff auf die allgemeine Menschenwürde, sondern auch ein Angriff auf unsere Mitspieler und unseren Verein.
Um weitere kurz- und langfristige Maßnahmen zu besprechen und zu beschließen, wird im Laufe dieser Woche ein gemeinsames Treffen von allen Gremien des Vereins stattfinden, bei dem die weitere Vorgehensweise festgelegt wird. Über die Ergebnisse werden wir zu gegebener Zeit informieren.
Das Präsidiumdes 1. FC Lokomotive Leipzig e.V.

http://www.lok-leipzig.com/de/info/aktuell/news/2013-08-07-stellungnahme_babelsberg.html