Das Wiener Dörbi in der RLO
Lustig wars
! Das sogenannte alternative Fussballfest in Hernals war ein Touristenfest
erster Güte. Gut, ich bin auch einer davon, ärgere mich aber dennoch wenn die
Mannschaft, der ich mich emotional näher fühle verliert. Und Bier trinke ich
auch nicht andauernd (und wenn dann gehe ich nicht alle fünf Minuten durch die
Zuschauer um selbiges von meinem Stammplatz aus zu holen). Aber da ich eben
auch ein Tourist bin geht mich das alles nur am Rande an. Lustige Verkleidungen
waren auch wieder angesagt: einmal die schwarzweissen Pandas, auf der anderen
Seite die Blau-Gelben Sithlords – es gab für alle etwas zu bestaunen. Zu Bestauenen gab es auch eine Choreo auf der Friedhofstribüne, die FreundInnen
derselben feierten mit schwarzen und weissen Zetteln ihr 25jähriges Bestehen.
Ist am Abend nicht so gut gekommen, aber trotzdem ein Novum auf dieser Tribüne.
In der Kainzgasse gibt es seit noch nicht allzulanger Zeit die „KainzGassenBande“ welche mit einem lustigen Transparent, zwei
Fahnen und drei Bengalen auf sich aufmerksam machten. Auf der blauen Tribüne
waren die Auswärtsfans auch ganz nett vertreten, laut Stadionsprecher war der
Platz mit 7.812 Menschen ausverkauft (könnte auch stimmen), wie üblich wurde
vorher von den „Assozialen Döblingern“ ein Marsch mit Pyro und Sturmhauben
durchgeführt und auch zu Spielbeginn gab es das Vienna-Wappen, blaugelbe
Fähnchen und ein bisserl Pyro – also fast wie das letzte Mal. Muss ja sein, is
ja Derby. Stimmungsmässig habe ich schon bessere Derbies gehört, vor allem auch
deswegen weil offenbar wegen der vielen, vielen Touristen die beiden
Supporthaufen zu klein (und demotiviert) waren. Die frühe Entscheidung in
dieser Partie trug ihriges dazu bei. Etwas komisch waren die Spruchbänder der
Döblinger bezüglich Ahmedspor – da hat wohl wer den aktuellen Ballesterer
gelesen – und bezüglich der Fiaker. Ich meine wenn ich eine riesige
Pferdekoppel aka Naturtribüne habe würde ich in dieser Hinsicht nicht so grosse
Töne spucken. Aber gut, zum Provozieren taugts allemal. Und ist besser als
Andeutungen zu Wiens erster Homoehe welche von auswärtigen Fangruppen schon mal
getextet wurde. Während des Spiels leuchtete es immer wieder mal pyrotechnisch
hell auf, für mich aber etwas zu wenig um authentisch zu wirken, irgendwie fand
ich die Vorstellung der Blaugelben Ultras ein wenig gekünstelt. So Marke: „“Wir
machen Atalanta und Livorno nach sind aber leider zu wenige dafür !“ – wie auch
immer, nach Schlusspfiff ging es pronto wieder ins heimatliche Sankt Favoriten,
immerhin stand das einzig wahre Wiener Derby (gegen Simmering) noch auf dem
Programm. Ob und was sonst noch rund um das Spiel passiert ist entnehmt bitte
den vielen, vielen Beiträgen in den sozialen Netzwerken die dazu sicherlich für
mindestens drei Wochen und vier Ausgaben irgendwelcher alternativer,
einzigartiger Fussballmagazine Stoff geben werden.