Montag, 4. April 2016

Nachbetrachtung vom Samstag

Das Wiener Dörbi in der RLO

Lustig wars ! Das sogenannte alternative Fussballfest in Hernals war ein Touristenfest erster Güte. Gut, ich bin auch einer davon, ärgere mich aber dennoch wenn die Mannschaft, der ich mich emotional näher fühle verliert. Und Bier trinke ich auch nicht andauernd (und wenn dann gehe ich nicht alle fünf Minuten durch die Zuschauer um selbiges von meinem Stammplatz aus zu holen). Aber da ich eben auch ein Tourist bin geht mich das alles nur am Rande an. Lustige Verkleidungen waren auch wieder angesagt: einmal die schwarzweissen Pandas, auf der anderen Seite die Blau-Gelben Sithlords – es gab für alle etwas zu bestaunen. Zu Bestauenen gab es auch eine Choreo auf der Friedhofstribüne, die FreundInnen derselben feierten mit schwarzen und weissen Zetteln ihr 25jähriges Bestehen. Ist am Abend nicht so gut gekommen, aber trotzdem ein Novum auf dieser Tribüne. In der Kainzgasse gibt es seit noch nicht allzulanger Zeit die „KainzGassenBande“ welche mit einem lustigen Transparent, zwei Fahnen und drei Bengalen auf sich aufmerksam machten. Auf der blauen Tribüne waren die Auswärtsfans auch ganz nett vertreten, laut Stadionsprecher war der Platz mit 7.812 Menschen ausverkauft (könnte auch stimmen), wie üblich wurde vorher von den „Assozialen Döblingern“ ein Marsch mit Pyro und Sturmhauben durchgeführt und auch zu Spielbeginn gab es das Vienna-Wappen, blaugelbe Fähnchen und ein bisserl Pyro – also fast wie das letzte Mal. Muss ja sein, is ja Derby. Stimmungsmässig habe ich schon bessere Derbies gehört, vor allem auch deswegen weil offenbar wegen der vielen, vielen Touristen die beiden Supporthaufen zu klein (und demotiviert) waren. Die frühe Entscheidung in dieser Partie trug ihriges dazu bei. Etwas komisch waren die Spruchbänder der Döblinger bezüglich Ahmedspor – da hat wohl wer den aktuellen Ballesterer gelesen – und bezüglich der Fiaker. Ich meine wenn ich eine riesige Pferdekoppel aka Naturtribüne habe würde ich in dieser Hinsicht nicht so grosse Töne spucken. Aber gut, zum Provozieren taugts allemal. Und ist besser als Andeutungen zu Wiens erster Homoehe welche von auswärtigen Fangruppen schon mal getextet wurde. Während des Spiels leuchtete es immer wieder mal pyrotechnisch hell auf, für mich aber etwas zu wenig um authentisch zu wirken, irgendwie fand ich die Vorstellung der Blaugelben Ultras ein wenig gekünstelt. So Marke: „“Wir machen Atalanta und Livorno nach sind aber leider zu wenige dafür !“ – wie auch immer, nach Schlusspfiff ging es pronto wieder ins heimatliche Sankt Favoriten, immerhin stand das einzig wahre Wiener Derby (gegen Simmering) noch auf dem Programm. Ob und was sonst noch rund um das Spiel passiert ist entnehmt bitte den vielen, vielen Beiträgen in den sozialen Netzwerken die dazu sicherlich für mindestens drei Wochen und vier Ausgaben irgendwelcher alternativer, einzigartiger Fussballmagazine Stoff geben werden.