„Gefährlich und schadet Rapid“
In der Schlussphase des Spiels, in dem Rapid einen 2:0-Vorsprung aus der Hand gegeben hatte, waren Gegenstände aufs Spielfeld geflogen. Deshalb hatte Schiedsrichter Alexander Harkam die Spieler für einige Minuten in die Kabine geschickt. „Wie immer wird es bei Identifizierung von Übeltätern auch dementsprechende Konsequenzen von Vereinsseite geben“, betonte Peschek, der von „einem hitzigen Spiel mit Provokationen durch Spieler der Gäste, aber auch klar ersichtlichen Fehlentscheidungen der Schiedsrichter“ sprach.
Bei allem Verständnis für die Emotionen der eigenen Anhänger müsse jedem allerdings klar sein, „dass selbst vermeintlich harmlose und kleine Gegenstände sowohl bei Spielern beider Clubs, aber auch bei Unparteiischen, Ordnern oder Ballkindern Verletzungen verursachen können. Das ist gefährlich und schadet zudem dem SK Rapid auch dann, wenn glücklicherweise nichts passiert“, erklärte der 33-jährige Wiener.
Rapid-Ordner sorgt für Aufregung
Gleichzeitig stellte Rapid klar, dass sich ein Fanordner, der auch im Fernsehen mehrmals zu sehen war, „nicht angemessen“ verhalten habe. „Wir haben ihm bereits klar kommuniziert, dass er seine Aufgabe im konkreten Fall nicht korrekt erfüllt hat, und er wird auch als Ordner am Spielfeldrand nicht mehr zum Einsatz kommen“, stellte Rapids Clubservice-Leiter Andy Marek klar.
Für Aufregung hatte am Dienstagvormittag ein via Social Media verbreiteter Zeitungsartikel gesorgt, in dem zu lesen ist, dass dieser Fanordner 2011 beim Derby-Platzsturm im Hanappi-Stadion (Abbruch beim Stand von 0:2) dabei war und auch Stadionverbot hatte. „Das entspricht auch den Tatsachen“, bestätigte Marek.
„Aufgabe nicht korrekt ausgeübt“
Der 55-jährige Niederösterreicher hielt dazu fest: „Tatsache ist, dass dieser junge Mann damals am Feld war, aber er hat dabei und auch darüber hinaus nie ein Gewaltdelikt begangen. 2011 wurde er mit einem Jahr Stadionverbot belegt und hat diese Strafe auch verbüßt. Nachdem er sich wenige Jahre später aus der Fanclubszene zurückgezogen hat, bewarb er sich bei uns zur Mithilfe bei Heim- und Auswärtsspielen und übte seither sehr ordentlich diverse Aufgaben, vom Verkauf von Tickets bei Auswärtspartien über die Betreuung von Ball- und Begleitkindern bis hin zu Ordnertätigkeiten, aus.“
Er habe auch die dafür nötige Ordnerschulung absolviert und „damals einen offiziellen Ordnerausweis der Bundesliga“ erhalten. „Beim Derby selbst wurde er kurzfristig in den Cornerbereich gerufen, um in der hitzigen Phase mitzuhelfen, dass dort keine Gegenstände mehr auf das Spielfeld geworfen werden. Diese Aufgabe hat er aber wie erwähnt leider nicht korrekt ausgeübt“, betonte Marek.
„Fußballfest mit Schönheitsfehlern“
Rapid kritisierte aber auch das Verhalten der Austria, die in einer Stellungnahme am Montag „bereits Empfehlungen für etwaige Sanktionen gegenüber dem SK Rapid“ gegeben und damit die Bemühungen der Bundesliga, den Zuschauerschnitt zu heben, „mit der offenbar erfolgreich versuchten Skandalisierung konterkariert“ habe.
„Dem Fair-Play-Gedanken entspricht dies sicher nicht, am Spielfeld hätte es für eine solche Aktion wohl eher die Gelbe Karte für jenen, der eine Sanktion fordert, gegeben“, wurde Peschek in diesem Zusammenhang zitiert. „Sonst hätte das Derby als das, was es war, nämlich ein Fußballfest mit Schönheitsfehlern vor vollem Haus, in Erinnerung bleiben können.“
Außerdem teilten die Hütteldorfer mit, dass im Gästesektor im Allianz Stadion „hohe Schäden im fünfstelligen Euro-Bereich“ entstanden seien. Damit belaufe sich „der finanzielle Schaden für den SK Rapid nach drei Derbys“ in Summe „bereits auf über 70.000 Euro“.