Sonntag, 20. August 2023

Unser nächster Gegner

 Vorbericht

 


24. August 1919: Gründung des Kremser SC unter dem Namen 1. Kremser Sport Club mit den Klubfarben Schwarz und Weiß. Mit der Aufnahme des Trainings einher ging auch das Entwerfen des Vereinswappens her, welches bis heute unverändert ist. Der Spielbetrieb im NÖ Fussballverband wurde nach dem Beitritt des Kremser SC am 1. Oktober 1919 aufgenommen. Im „Illustrierten österreichischen Sportblatt“ wird das erste Spiel des Kremser SC gegen St. Andrä Wördern, welches der Kremser SC mit 3-1 gewinnen konnte mit Datum 5.10.1919 ausgewiesen. Es dürfte somit das erste offizielle Spiel des Kremser Sportclubs gewesen sein. Der erste Torschütze für die Kremser war Kohli. Die Reservemannschaft des Kremser SC gewann am selben Tag einen Vergleichskampf gegen den Kremser Arbeitersportklub mit 4-0.





Ein knappes Jahr später nannte man sich – um auf seine Herkunft aus dem Stadtteil Stein hinzuweisen – in „Krems Steiner Sport Club“ um, diese Umbenennung hielt allerdings nur bis 1924. In dieser Zeit begann auch die Rivalität zwischen dem Kremser SC und den Fussballvereinen aus Sankt Pölten. Dies hat sich bis heute nicht geändert.



Zwischen den beiden Weltkriegen war der Kremser SC durchaus erfolgreich, so errang er 1930 die österreichische Amateurmannschaft, im Finale wurde Austria Lustenau (bzw. der FA Turnerbund Lustenau, den Namen Austria gaben sie sich erst 1936) auswärts 7-2 geschlagen und so konnte sich der Kremser SC sogar eine 1-3 Heimniederlage zum Titelgewinn leisten.



Dann kam der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit wurde wieder erfolgreich: Aufstieg in die Staatsliga B 1954, zwei Jahre später stiegen sie sogar in die Staatsliga A auf, in der sie sich allerdings nicht halten konnten. Es folgten Jahre in der Regionalliga Ost, die nach Auflösung der Staatsliga B die zweithöchste Leistungsstufe waren. In den 70er Jahren schliesslich ging es in die Landesliga NÖ hinab.

Von dort stieg man aber bis 1977 wieder auf und konnte sogar in die 2. Division vorstoßen, in der man sich bis 1980 halten konnte, ehe es wieder Abstieg hieß. Der Kremser SC entwickelte sich zu einer Paternostermannschaft, die sich erst Mitte der 1980er Jahre in der 2. Division zur fixen Größe entwickelte. Ihren größten Erfolg feierten die Kremser aber mit dem Gewinn des österreichischen Cups, der damalige Spitzenverein Wacker Innsbruck (damals FC Swarovski Tirol) wurde auswärts mit 2-0 geschlagen, man verlor daheim zwar mit 1-3 doch aufgrund der Auswärtstorregel war dies eine glorreiche Niederlage. Den Supercup gegen Meister Rapid verloren sie nach einem 1-1 nach Verlängerung erst im Elfmeterschießen.

Damit war für den Kremser SC zum ersten Mal internationaler Fussball angesagt: Im EC der Cupsieger traten sie gegen den DDR Verein Carl-Zeiss-Jena an und konnten immerhin das Heimspiel mit 1-0 gewinnen, nachdem sie in Jena mit 0-5 untergingen. Die folgenden Saisonen sahen den Kremser SC, der sich gut verstärken konnte in den beiden höchsten Spielklassen, bis 1992 waren sie eine ernstzunehmende Größe im österreichischen Fussball. Mario Kempes oder Hans Krankl waren die Stars dieser Zeit.

Es wäre aber nicht der Kremser SC wenn nach dem Erfolg nicht der Absturz folgte. In den nächsten Jahren stürzten sie bis in die viertklassige Landesliga ab, es gelang erst 2001 der Wiederaufstieg in die Regionalliga Ost. Dort hielt man sich bis 2007, dann folgte ein erneuter Absturz in die Landesliga, später auch in die fünftklassige 2. Landesliga West. Fast alle Spieler und Trainer hatten den Verein verlassen und die verbleibende Rumpfmannschaft war nicht mehr konkurrenzfähig.

Der Kremser SC steckte jedoch nicht auf und konnte als ungeschlagener Meister der 2. LL West in der Saison 2013/14 wieder in die NÖ Landesliga aufsteigen. Eine Saison später wurden sie in der LL Vizemeister, in der sie sich bis 2021/22 hielten. Als Meister mussten sie gegen den SV Donau um den Aufstieg in die RLO kämpfen, in zwei dramatischen Partien gelang dies auch,  Krems war wieder in der RLO angekommen. In der vergangenen Saison konnte der Kremser SC den siebten Platz in der Tabelle der RLO sichern.

Am Freitag nun werden wir zu diesen Traditionsverein fahren. Krems ist derzeit Zweiter, der FAVAC Achter der Tabelle. Im Sepp-Doll-Stadion, welches auch schon seit 1923 Heimstätte des Vereins ist können wir auf eine interessante Partie hoffen. Als Traditionsverein hat der Kremser SC auch eine langjährige treue Fangemeinde, seit 1997 begleiten die „Kremser Steher“ ihre Mannschaft überall hin, mittlerweile gibt es noch eine zweite Fangruppe. Beide sind in ihrem Support aber eigenständig.







index (steherkrems.at)

Kremser SC - Das Wiedererwachen der Kremser Fanszene - NÖN.at (noen.at)

Quellen: ANNO, Illustriertes österreichisches Sportblatt, HP Kremser SC


Der Anfahrtsplan mit Auto oder Bahn: